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Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand

Titel: Der Hundertjaehrige der aus dem Fenster stieg und verschwand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Jonasson
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nur versucht, den Piranha Gerdin aus seiner Zwangslage zu retten. Benny hatte nämlich auch noch beinahe einen Abschluss in Slawistik (seine Magisterarbeit hatte er nie abgegeben), aber es war schon eine ganze Weile her, und deswegen war ihm in der Eile nur dieser eine Satz eingefallen, der nichts anderes bedeutete als:
    »Wenn man raucht, kann man nicht so gut Fußball spielen.«
    Aber es funktionierte. Von den Leuten, die am Küchentisch auf Klockaregård saßen, hatte nur Allan verstanden, was Benny gerade gesagt hatte.
    Langsam, aber sicher wurde es Staatsanwalt Ranelid zu viel. Erst diese ganzen dümmlichen Verweise auf historische Persönlichkeiten, dann fingen sie an, Russisch zu sprechen … und das alles kam zu diesen ganzen unerklärlichen Tatsachen wie zum Beispiel, dass Bolzen tot in Dschibuti aufgefunden war und Humpen in Riga – nein, das wurde ihm nicht zu viel, das war zu viel. Aber ein Rätsel musste trotzdem noch aufgeklärt werden.
    »Können Sie mir zum Abschluss noch einmal erklären, Herr Gerdin, wie es möglich war, dass Sie von Ihren Freunden erst gerammt und überfahren wurden, und wie Sie daraufhin von den Toten auferstanden sind, sodass Sie jetzt hier sitzen und … Wassermelonen essen können? Übrigens, dürfte ich vielleicht doch mal ein Stück kosten?«
    »Natürlich«, sagte Bosse. »Aber das Rezept bleibt geheim! Wie sagt man immer so schön: ›Wenn Essen richtig lecker schmecken soll, darf das Lebensmittelüberwachungsamt nicht so genau hinsehen.‹«
    Von dieser Redewendung hatten weder Kommissar Aronsson noch Staatsanwalt Ranelid jemals gehört. Doch Aronsson hatte ein für alle Mal beschlossen, den Mund zu halten, und Ranelid wünschte sich auch nichts sehnlicher, als diese … diese ganze Sache irgendwie abzuschließen und … und einfach wieder wegzufahren. Also verkniff er sich die Frage nach dem Lebensmittelüberwachungsamt und verkündete, dass er tatsächlich noch nie so eine leckere Wassermelone gegessen habe.
    Während Ranelid also an seiner Melone kaute, erklärte Per-Gunnar Gerdin, wie er nach Sjötorp gekommen war, als der Bus gerade weggefahren war, wie er sich trotzdem umsah und begriff, dass in diesem Bus seine Freunde gesessen haben mussten, wie er ihnen nachgefahren war, sie überholte, wie sein Auto unglücklicherweise ins Schleudern gekommen war – und … na, die Fotos von dem Autowrack waren ja hie und da zu sehen gewesen, das war ja nichts Neues für den Herrn Staatsanwalt, oder?
    »Kein Wunder, dass er uns eingeholt hat«, fügte Allan hinzu, der eine Weile gar nichts gesagt hatte. »Der hatte ja über dreihundert Pferdestärken unter der Motorhaube. Das war schon was anderes, als ich den Volvo PV444 von Bromma zu Ministerpräsident Erlander fahren durfte. Vierundvierzig PS! Das war damals richtig viel. Und wie viel PS Großhändler Gustavsson hatte, als er versehentlich auf mein …«
    »Bitte, Herr Karlsson, halten Sie den Mund, Sie bringen mich sonst noch um«, sagte Staatsanwalt Ranelid.
    Der Präsident von Never Again erzählte weiter. Er habe zwar ein bisschen Blut verloren, eigentlich sogar ziemlich viel, aber er sei ja schnell verbunden worden. Da sich seine Verletzungen auf eine Fleischwunde am Bein, einen gebrochenen Arm, eine Gehirnerschütterung und ein paar gebrochene Rippen beschränkten, habe er es auch nicht für nötig gehalten, extra ins Krankenhaus zu fahren.
    »Außerdem hat Benny ja Literaturwissenschaft studiert«, warf Allan ein.
    »Literaturwissenschaft?«, wunderte sich Staatsanwalt Ranelid.
    »Sagte ich Literaturwissenschaft? Ich meinte natürlich Medizin.«
    »Na ja, Literaturwissenschaft hab ich aber auch studiert«, sagte Benny. »Mein absoluter Favorit ist Camilo José Cela, nicht zuletzt sein Debütroman von 1947, La familia de …«
    »Jetzt fangen Sie nicht auch noch an wie Karlsson«, schnitt ihm der Staatsanwalt das Wort ab. »Erzählen Sie lieber weiter.«
    Bei diesem eindringlichen Appell warf der Staatsanwalt kurz einen Blick in Allans Richtung, und der erwiderte seelenruhig:
    »Wenn Sie entschuldigen, Herr Staatsanwalt – jetzt haben wir Ihnen alles erzählt. Aber wenn Sie unbedingt noch mehr hören wollen, kann ich schon noch ein paar Erinnerungen ausgraben. Über die Strapazen als CIA-Agent. Oder wie ich damals den Himalaya überquerte. Interessieren Sie sich vielleicht für ein Rezept für Ziegenmilchschnaps? Man braucht dazu nur eine Zuckerrübe und ein bisschen Sonnenlicht. Na ja, und Ziegenmilch

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