Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Der Hurenkiller - Das Morden geht weiter (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
Vom Netzwerk:
es
geschafft - war ihnen entkommen. Nichts war so gelaufen, wie er es sich
wochenlang ausgemalt hatte. Vielleicht war er zu leichtsinnig geworden. Hatte
zu häufig Nachrichten verschickt. Zu oft schon im Vorwege mit den Mädchen
korrespondiert. Er würde bedachter agieren müssen. Eventuelle Treffen
kurzfristiger planen und dann spontan zuschlagen. Daran aufzugeben - das Morden
einfach zu beenden, dachte er nicht einmal. Unauffällig mischte er sich nun
unter die Passanten und folgte dem Strom Richtung Hauptbahnhof.

Kapitel
26
     
    »Verdammte Scheiße!«,
Wegner war außer sich vor Wut und knallte so heftig mit der Hand auf seinen
Schreibtisch, dass sogar sein Kaffeebecher umfiel. Er warf den Hörer auf die
Gabel und sackte mit dem Kopf auf den Tisch. »Sie ist tot, Stefan. Sie ist tot
... wir haben schon wieder versagt.«
    »Ich ruf die Spurensicherung
an. Die sollen jeden Millimeter auseinandernehmen, bis sie was finden.« Auch
Hauser war geschockt und rannte unruhig im Raum auf und ab. »Wir müssen etwas
finden ... wir müssen einfach ...«
    »Wir lassen das
komplette Areal abriegeln!«
    »Manfred! Was soll
das denn bringen? Wir wissen doch nicht mal, wie der Kerl aussieht.«
    »Du hast Recht. Aber
wir müssen doch irgendwas tun.«
     
    ***
     
    Martin Schiller war
am Hauptbahnhof angekommen und gleich in den erstbesten Zug gesprungen. Es war
wichtig aus der Stadt zu verschwinden. Ihnen keine Möglichkeit zu bieten seiner
habhaft zu werden. Immer wieder dachte er darüber nach, was falsch gelaufen
war. Ein Zufall konnte es wohl kaum sein. Vielleicht hatte Sandy kalte Füße bekommen
und unbemerkt die Polizei gerufen. Egal! Sie war tot. Erzählen konnte sie ihnen
auf jeden Fall nichts mehr über ihn. Er plante erst in der Nacht in sein Hotel
zurückkehren. Dann dürfte sich zumindest die erste Aufregung gelegt haben.
    Eine gute halbe Stunde
später erreichte die S-Bahn in Stade ihre Endstation. Als einer der Letzten
stieg Martin Schiller aus und blieb zunächst stehen, um sich ein wenig zu
orientieren. Er hatte einen Bärenhunger, also galt es, schnell ein anständiges
Restaurant zu finden. Es ging ohnehin nur nach rechts weg, somit folgte er
einfach dem Tross, der sich am Ende des Bahnsteigs vor der schmalen Rolltreppe
drängte. Wie ein heißer Schock durchfuhr es ihn, als er an deren Ende zwei
Beamte der Bundespolizei entdeckte. Grimmig musterten die beiden jeden
Einzelnen, der ihnen entgegenkam.
    Er hätte damit
rechnen müssen, dass sie die Bahnhöfe kontrollieren. Nichts unversucht lassen
würden, ihn durch einen glücklichen Zufall zu finden und verhaften zu können.
Panisch drehte er sich nach hinten um und schaute die in diesem Moment endlos
wirkende Rolltreppe hinunter. Wenn er jetzt umdrehen und hinunterstürmen würde,
dann könnte er sich ja ebenso gut auch gleich stellen. Oder schreien: »Hier bin
ich - verhaftet mich doch einfach!«
    Der Kloß in seinem
Bauch schien mittlerweile zu einem Fußball angeschwollen zu sein. Als er oben
ankam, rechnete er bereits ganz fest damit, dass gleich die Handschellen
klickten. Besonders sanft würden sie in keinem Fall mit ihm umgehen. Krampfhaft
versuchte er so teilnahmslos und gleichgültig wie möglich zu wirken, als nur
noch ein paar Meter zwischen ihm und den beiden Beamten lagen.
    »Unsere Polen sind
nicht dabei«, hörte er einen der Zwei ernüchtert feststellen.
    »Lass uns gehen - ist
eh bald Feierabend«, kommentierte der andere lustlos.
    Als Martin Schiller
endlich das schmutzige Bahnhofsgebäude verlassen hatte, blieb er gleich an der
ersten Ecke stehen. Befreit holte er tief Luft und ließ sich kraftlos auf eine
kleine Bank sinken. Nie zuvor hatte er solche Angst und Panik empfunden.
Vermutlich hatten die beiden nach ein paar Randalierern oder Schwarzfahrern
Ausschau gehalten.
    »Freitagabend«,
dachte er frustriert. Erst am Mittwoch begann sein Dienst auf dem nächsten
Containerriesen. Er musste sich etwas einfallen lassen - aber was? Einen kurzen
Moment später holte er lächelnd sein Diensthandy hervor und wählte eilig eine
Nummer.
    »Klaus, Martin hier.
Was macht die Kunst?«
    »Alles im Lot auf `m
Boot ... und bei dir?«
    »Auch - danke.«
    »Was kann ich denn
für dich tun?«, erkundigte sich sein Kollege freundlich.
    »Euer Pott liegt doch
in Hamburg, oder nicht?«
    »So ist es. Morgen
früh um sieben geh ich an Bord.«
    »Hast du etwas gegen
ein paar weitere freie Tage?«
    »Ganz im Gegenteil!
Meine Lütte hat am Montag Theateraufführung

Weitere Kostenlose Bücher