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Der Hurenkiller - Teil 1

Der Hurenkiller - Teil 1

Titel: Der Hurenkiller - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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hören. »Willst du Salami- oder Thunfischpizza«, rief sie wenig später giftig
aus der Küche. Eine Frau, die nicht Kochen konnte und mit der ein Mann
regelmäßig Pizza und Burger futtern durfte, das war ein absoluter Traum. Andere
Kollegen beschwerten sich regelmäßig über das Grünzeug, welches ihnen als »Essen«
vorgesetzt wurde. Manch einer kaute schon morgens lustlos auf einer Möhre
herum. Diese armen Teufel lugten oft genug neidisch durch die Tür, wenn Wegner
mit einem Haufen Burger ins Büro zurückkehrte.
     
    Nachdem
die Pizza und dazu ein kompletter Sixpack vernichtet waren, lagen die beiden
Verliebten völlig bewegungsunfähig auf dem großen Sofa. An jedwede körperliche
Betätigung war in dieser Verfassung nicht einmal im Ansatz zu denken. Vera
hatte eine umfangreiche DVD-Sammlung, und nachdem sie Wegner aufwendig erklärt
hatte, was er unter einer Liebeskomödie zu verstehen hatte, ließ er sich
knurrend breitschlagen.
    Als er
fast zwei Stunden später vom Lärm des Abspanns erwachte, da lächelte Vera ihn
liebevoll an und knutschte sein Gesicht wieder und wieder. Jetzt schob sie ihn
ins Schlafzimmer, zog ihm Hose und Pullover aus und breitete die weiche
Bettdecke über ihm aus. »Schlaf gut, mein großer Brummbär«, war das Letzte,
woran er sich am Morgen danach noch erinnern konnte. Die viele Arbeit, der
permanente Schlafmangel und dazu noch die Pizza und das Bier, waren eine
brisante Mischung, die den gemeinsamen Abend viel zu früh hatten enden lassen.
    Kurz
darauf begann Vera damit, sich neben ihm zu räkeln. Die aufgehende Sonne ließ
ihre Haare fast magisch glänzen. Zielsicher wanderten seine Hände unter ihre
Decke und fanden ihren weichen Rücken. Fast eine halbe Stunde lang massierte er
sie liebevoll mit seinen kräftigen Händen. Als sie sich dann zu ihm umdrehte
und ihm tief in die Augen schaute, da fühlte er, dass eine Art Programm in ihm
gestartet wurde. Auch wenn das letzte Mal lange zurücklag, so war es doch wie
mit dem Fahrradfahren - man verlernt es eben nicht.
    Zwei
weitere Stunden später übte sich Vera im Dauergrinsen mit gleichzeitiger
Schnappatmung und Wegner fühlte sich wie im siebten Himmel.
    »Manfred!«
    »Ja?«
    »Manfred!«
    »...«
     
    Auf dem
Weg in seine Wohnung versuchte Wegner immer wieder das dämliche Grinsen aus
seinem Gesicht zu verbannen - erfolglos. Er würde ein paar Klamotten einpacken,
der Nachbarin noch einige Dosen Hundefutter herüberbringen und dann so schnell
wie möglich wieder zu Vera herüberfahren.
    Er war
fast schon zuhause angekommen, als sein Handy klingelte. Er schaute auf das
Display und erkannte sofort die Nummer der Wache.
    »Wegner
hier ... was gibt es?«
    »Hans
hier, Morgen Manfred.«
    »Haben
sie dich armes Schwein zum Wochenenddienst verdonnert?«, erkundigte sich Wegner
lachend.
    »Ist
eher freiwillig ... Stress mit Gudrun.«
    »Grüß
sie schön, wenn ihr wieder miteinander sprecht.«
    »Mach
ich. Aber jetzt zu etwas Anderem.«
    »Na ...
was gibt es?«
    »Zwei
meiner Beamten observieren doch den Schrottplatz für dich.«
    »Ja«,
begann Wegner zögerlich, »was ist passiert?«
    »Die
Beiden verfolgen einen Verdächtigen, der zu Fuß auf dem Weg hoch nach Billstedt
ist.«
    »Na das
allein ist ja noch kein Verbrechen ...«
    »Stimmt,
aber der Typ hat vorher lange mit einem anderen Mann gesprochen ... und es soll
Geld geflossen sein ... viel Geld.«
    Jetzt
wurde Wegner hellhörig. »Ist schon Verstärkung unterwegs?«
    »Klar!«
    »Die
Männer sollen auf jeden Fall warten, bis der Typ in eines der Häuser geht ...
ich bin auf dem Weg.« Jetzt setzte der Hauptkommissar das Blaulicht aufs Dach,
wendete, und raste in die entgegengesetzte Richtung davon.

Kapitel 26
     
    Kein
Gefühl konnte beruhigender wirken als ein Batzen Geld, der in der eigenen
Hosentasche drückte. Sogar den schweren Rucksack spürte er kaum noch. Fröhlich
und beschwingt hatte er sich Richtung Billstedt aufgemacht. Sein heutiges Ziel
lag im Stadtteil St. Georg. Den Weg dorthin hatte ihm der Mann aufwendig
erklärt und sogar eine Fahrkarte gezückt. Dann, so schien es üblich zu sein,
hatte er ihm noch weitere fünfhundert Euro in die Hand gedrückt. Wenn er
überlegte, dass er für einen solchen Haufen Geld sonst den ganzen Monat
arbeiten musste, dann schien es ihm wie ein unglaublicher Glücksfall, dass sich
der Mann ausgerechnet ihn ausgesucht hatte.
    Er war
vom Schrottplatz aus bis hoch nach Billstedt gelaufen und sprang nun endlich
die Treppen zur

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