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Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle)

Titel: Der Hurenkiller - Teil II (Wegners schwerste Faelle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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vergangenen
Monaten immer perverser getötet. Schon die Erste hatten sie damals mit
durchgeschnittener Kehle gefunden und noch an eine Einzeltat geglaubt. Nach der
Autopsie dieser armen Kreatur stand fest, dass der Täter sie vorher stundenlang
geschlagen und missbraucht hatte. Als dieses Schwein es dann endlich beendete,
sollte die junge Frau davon nur noch wenig mitbekommen haben.
    Haare, Hautschuppen und zuletzt sogar das Sperma des
Täters hatten sie gefunden. Konnten somit bereits den infrage kommenden Kreis
deutlich einengen. Es war ein Mann zwischen Mitte dreißig und vierzig.
Mitteleuropäer mit einem relativ reinen Erbgut. Vermutlich gebildet. Keines
dieser Kinder, bei dem der Vater womöglich auch gleichzeitig als Onkel
fungierte. Mehr ließ sich jedoch auch aus der DNA nicht schlussfolgern. Es war aber
davon auszugehen, dass es sich um einen, zumindest bis dahin, unbescholtenen,
nicht vorbestraften Mann handelte. Wie sonst hätte er ein solches Risiko
eingehen können. Nicht mal ein Kondom hatte er zuletzt benutzt.
     
    Jeden seiner Mitarbeiter hatte Wegner im Laufe der
letzten Stunde kontaktiert. Hinweise - oder gar ein Treffer? Fehlanzeige! Wenn,
und hieran gab es nur wenig Zweifel, der Killer wieder zuschlagen würde, dann,
ohne dass sie ihn daran hindern konnten. Es gab einfach zu viele Callgirls in
Hamburg. Jede Einzelne zu bewachen, war schlichtweg unmöglich. Natürlich hatten
sie in den vergangenen Wochen alle einschlägig bekannten Agenturen informiert.
Wieder und wieder auf allen Titelseiten vor dem neuen Hurenkiller gewarnt.
    Seltsame Erinnerungen kamen in Wegner hoch. Erneut
hatte sich ein Täter auf diese ganz spezielle »Kundengruppe« spezialisiert.
Schon im letzten Jahr gab es viele tote Frauen im Rotlichtmilieu. Grauenvoll
abgeschlachtet hatte man die wehrlosen Mädchen. Dieser Mörder jedoch bevorzugte
offensichtlich die exklusivere Welt der Nobelhuren. Wie Fotomodelle sahen die
meisten der Damen aus, wenn man sie in den Hochglanzkatalogen betrachtete. Ohne
Knurren zahlte da ein Freier bis zu tausend Euro für eine Nacht. Am Ende
allerdings bliebe auch nichts Anderes übrig als das schmutzige Gefühl gekaufter
Liebe, ganz gleich wie kostspielig diese war.
    Wegner dachte über die immer gleichgebliebenen
Abstände der Morde nach. Sogar Mondphasen hatten sie ins Kalkül gezogen. Überlegten,
ob sich ein Mörder von den Gezeiten lenken ließ. Sie hatten die Termine großer
Veranstaltungen als Raster über die Tage der Morde gelegt. Konzerte,
Fußballspiele und Messen verglichen. All das ohne jedes brauchbare Ergebnis.
Warum mordete dieses Monster nur alle vier Wochen? Einer der Profiler, wie man
Analysten mittlerweile neudeutsch nannte, hatte Wegner in der letzten Woche ein
komplettes Profil des Täters überreicht. Er selbst hielt solche Psychospielchen
für Blödsinn. Im Fernsehen konnte ein solcher Profiler sogar die Schuhgröße des
potenziellen Serientäters ermitteln. Hier, im richtigen Leben, waren diese
Deppen nicht einmal in der Lage für ein vernünftiges Motiv zu sorgen.
    Das Telefon riss Wegner aus seinen Gedanken.
    »Na mein Schatz - wie lange brauchst du noch?« Es
war Vera, die hoffentlich nicht gekocht hatte. Sie war eine wahre Traumfrau,
nur ihre »Kochkünste« ließen zu wünschen übrig.
    »Nicht mehr lange. Ich fahr hier bald los«,
erwiderte Wegner nachdenklich. »Wollen wir uns `ne Pizza bestellen?«
    »Ich hab einen Auflauf im Ofen.«
    Wegners Schweigen schien Vera wütend zu machen.
»Manfred«, keifte sie, »ich muss doch kochen lernen, bevor wir heiraten.«
    Wegner schwieg weiter beharrlich.
    »Manfred! Wenn du jetzt nicht etwas sagst, dann
kannst du deinen Sonntag allein verbringen.«
    »Ist ja gut. Aber versalz die Soße nicht wieder so.
Letztes Mal hatte ich noch zwei Tage später Sodbrennen.«
    »Ich hab nur eine kleine Prise rangemacht.«
    »Bis nachher.«

Kapitel 8
     
    Mit zwei großen Schlucken leerte Martin Schiller
sein Wasserglas. Babsi hatte sich vor einer Minute ins Bad verabschiedet. Er
rechnete damit, dass sie ihm, in wenigen Augenblicken bereits, im Eva-Kostüm
entgegenschweben würde. Frauen wie sie konnten jeden Mann haben. Ein Wort - ein
Fingerzeig reichte aus. Selbst die Füße würde ihr jeder zweite Kerl mit
wachsender Begeisterung küssen. Aber das war nicht ihr Ding. Sie wollte es hart
- genoss die Wehrlosigkeit - sogar leichte Schmerzen. Das hatte sie ihm schon
bei ihrem ersten Treffen bereits nach kurzer Zeit gestanden. »Von den

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