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Der Hypnosearzt

Der Hypnosearzt

Titel: Der Hypnosearzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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sah er Bergmann wieder an. »Wollen Sie wissen, was da drin ist? Und ob ich mir um den Inhalt Sorgen gemacht habe? Ist es das?«
    »Und haben Sie sich Sorgen gemacht?«
    Lindner schüttelte den Kopf: »Sorgen, wieso? Daß ich mir die bei Ihnen nicht zu machen brauchte, das wußte ich sofort. Ich kenne die Menschen.«
    »Sie kennen die Menschen? Sie waren halb bewußtlos.«
    »Halb, Doktor. Ich hatte keine Gehirnerschütterung. Das haben sie in der Klinik festgestellt. In den klaren Momenten, die ich hatte, bekam ich jedenfalls alles mit.« Lindner drehte das Bierglas zwischen Daumen und Zeigefinger und sah Bergmann an.
    »Sie haben mir geholfen, Doktor Bergmann. Sehr geholfen sogar. Und ich danke Ihnen dafür.« Er klang nun so routiniert, glatt und sachlich, als säße er hinter seinem Schreibtisch und lege Prozentsätze fest.
    »Es wäre mir sehr hilfreich, wenn Sie mir mitteilen könnten, wie ich Sie für Ihre Mühe entschädigen kann.«
    »Hören Sie auf …« Stefan war wütend.
    In Lindners Augen war das Strahlen von zuvor. »Das ist genau die Antwort, die ich von Ihnen erwartet habe, Doktor Bergmann. Sie machen mich glücklich. Ich sehe, ich habe mich in Ihnen nicht getäuscht.« Er deutete auf den Koffer. »Was das hier betrifft, es sind nichts als Verträge darin. Papier …«
    »Das Übliche?« Bergmann grinste.
    »Vielleicht nicht ganz. Aber soll ich Ihnen jetzt einen Vortrag über meine Geschäfte halten? Es würde Sie nur langweilen. Mir kommt es nur auf eines an: Ich möchte gerne, daß Sie die Dankbarkeit und die Sympathie, die ich Ihnen gegenüber empfinde, richtig bewerten.«
    Auch darauf wußte Stefan keine Antwort.
    Er brauchte sie auch nicht zu geben. Draußen im Vorraum schlug die Türklingel an.
    »Meine Frau«, sagte Lindner.
    Stefan ging und nahm den Hörer der Sprechanlage ab. »Monsieur?« fragte Maria Lindner.
    »Wir kommen sofort«, erwiderte er.
    Zusammen mit Lindner ging er durch den dunklen Garten zur Straße. Diesmal war Maria Lindner ausgestiegen. Sie stand am Wagen. Kein Mantel, kein Schmuck, nur enge schwarze Hosen und ein schwarzer Pullover. Ihre hochhackigen Schuhe glänzten im Licht der Lampe.
    Stefan erinnerte sich daran, daß Lindner gesagt hatte, sie sei die Tochter eines Diplomaten. Genauso waren ihr Lächeln und die Art, wie sie Bergmann die Hand gab – perfekt und liebenswürdig, anmutig auch, aber nichtssagend wie ein ganzer Diplomatenempfang. Schön war sie ja mit dem straff zurückgebundenen Haar, den hohen Wangenknochen und diesen Augen. Verdammt schön.
    Und dann stand Stefan Bergmann am Bordstein und hob die Hand, während der große Wagen die Straße hinunterrollte.
    Als Stefan in das Wohnzimmer zurückkam, hatte sich etwas verändert. Er wußte nicht so recht, was es war, ahnte es mehr. Die beiden Gläser standen noch dort, wo sie sie gelassen hatten, aber dann entdeckte er etwas Neues: ein kleines schwarzes Viereck mitten auf dem Tisch. Ein Päckchen.
    Stefan ging näher und nahm es auf.
    Es war in schwarzes satiniertes Papier eingewickelt. Und es war ziemlich schwer …
    Er riß das Papier auf.
    Was er danach in der Hand hielt, war ein flaches Kästchen. Nach dem Gewicht und seinem Aussehen bestand es aus schwerem Sterlingsilber. Nicht nur der Deckel, auch die Seitenteile und die Rückseite waren mit reichen Ornamenten verziert. Der sie einst vor langer Zeit angebracht hatte, mußte ein großer Künstler gewesen sein. Bergmann konnte winzige Ranken erkennen, Blätter, Blumengirlanden. An allen vier Ecken gab es kleine Rehe, und ein Medaillon wurde von einem Lorbeerkranz eingefaßt.
    In seiner Mitte waren zwei Initialen eingeschnitten.
    Stefan hielt das Kästchen in der Hand und spürte etwas wie Wärme in sich aufsteigen: Lindner. Er mußte das Ding in einem unbeobachteten Augenblick und geschickt wie ein Taschenspieler auf den Tisch gelegt haben, ehe sie zur Tür gingen.
    Er öffnete den Deckel. Ein schmales rechteckiges Stück weißer Karton lag darin. Eine Visitenkarte.
    Er nahm sie heraus. Thomas C. Lindner. Darunter war eine Telefonnummer gedruckt. Sie bestand aus vielen Zahlen, eine Handy-Nummer also.
    Stefan drehte die Karte um.
    Die Schrift war klein, sehr deutlich und wirkte schon auf den ersten Blick äußerst diszipliniert. Es war die Schrift eines Buchhalters.
    Cher ami ,
    diese Nummer besitzen nur neun Menschen. Sie sind jetzt der zehnte. Falls Sie jemals einen Wunsch oder ein Problem haben – wählen Sie diese Nummer. Ich bitte Sie

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