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Der Hypnosearzt

Der Hypnosearzt

Titel: Der Hypnosearzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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einem wahren Fachmann für schmutzige Politik entwickelt. ›Die anderen‹ waren drei: Ein hohes Tier aus Toulon, ein gewisser George Pallardin, Ingenieur und im Kabinett des Präfekten für den General-Bebauungsplan des Departements Var zuständig. Der Mann mit den Stempeln also, für jeden Bauantrag wichtiger als der Präfekt selbst. Und wo saß er? Auf der Maria II und soff Champagner …
    Der nächste: Maître Amoros.
    Gut, Amoros war Lindners Anwalt, das wußte auch Fabien – aber nicht nur. Das beileibe nicht. Der dicke Hund kam noch …
    »Amoros ist Lindners Anwalt, er ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Anlegerfonds-Gesellschaft von Port Les Fleurs , stimmt, mein Junge. In Wirklichkeit aber, das habe ich an diesem sechsundzwanzigsten Oktober mitbekommen – und nicht nur mitbekommen, ich hab's auch auf dem Film …«
    Pascal Lombard hatte seine Stimme erhoben. »In Wirklichkeit ist er der Mittelsmann zu Dominique Benedetto, zu Le Coq , so nennen sie den nämlich.«
    »Von wem?«
    » Le Coq ist ein Korse. Was heißt Korse? Der Korse Nummer eins an der Côte. Bloß – mit Hühnermist gibt der sich nicht ab. Die Schweinerei muß schon in Hunderte von Millionen gehen. Das war schon damals so, als Benedetto noch seine Bordelle in Marseille betrieb und den Drogenhandel neu organisierte. Aber jetzt hat er weiße Handschuhe an. Er ist fein geworden.«
    Le Coq , der Korse, so erfuhr Fabien von seinem Vater, hatte sich in den letzten drei Jahren zu einem der größten Bauhaie Frankreichs herausgemausert. Ob es sich um Feriensiedlungen, Hotels, ob um Sporthäfen oder Golfplätze handelte – seine Baufirmen mischten überall mit. Und seine Schmiergelder sorgten dafür, daß die Konkurrenz bei den Aufträgen in die Röhre sah.
    » Le Coq , das ist nämlich der wahre Partner von Lindner. Le Coq – und nicht Amoros. Der ist nichts als sein Angestellter. Und Le Coq hat die ganz großen Beziehungen. Nach Toulon, überallhin hat er sie.«
    Fabien verbrannte sich die Finger an seiner Zigarette. Es war zu unglaublich. Es war der Hammer.
    »Aber Le Coq ist nicht der einzige Partner«, hörte er seinen Vater sagen. »Dieser Lindner hat noch einen zweiten, einen Russen. Der sorgt für's Geld. Wie der heißt, weiß ich nicht. Aber daß er Russe ist, habe ich von Lucette erfahren. Lucette Demory, du kennst sie ja, Paulines Nichte. Sie arbeitet in der Villa Wilkinson.«
    Fabien nickte.
    »Na schön, ein Russe. Schwerreich. Schwarzgeld wahrscheinlich. Die ziehen ihren eigenen Leuten das letzte Hemd aus und verscherbeln es bei uns. Und ein Weiberjäger ohnegleichen. Auch davon gibt's Fotos … Den Russen und drei von diesen jungen Huren aus Saint-Tropez habe ich auch auf dem Film. Alle nackt im Schwimmbad …«
    »In welchem?«
    »Na, in welchem schon? Es ist der Pool der Villa Wilkinson.«
    »Du machst doch Witze?«
    »Bei dieser Sache sind die mir längst vergangen.«
    Ungläubig versuchte Fabien sich vorzustellen, wie sein Vater die Telekamera auf das Gelände der Villa Wilkinson richtete. Von wo? Vom Hang aus, von ganz oben natürlich … Er mußte dort eine Stelle gefunden haben, wo man die Terrasse der Lindnerschen Villa einsehen konnte. Sonst war das Gelände ja überall abgesperrt und von Fernsehkameras bewacht. Aber sein Vater – er hatte das geschafft!
    Fabien schluckte. In ihm war nur noch ein Gefühl: Bewunderung.
    »Auf den Fotos kannst du genau sehen, wie der Dicke an den Hintern und Busen der Frauenzimmer rumgrapscht. Aber das tut er nicht allein …«
    »Der Deutsche?«
    »Nein, nein, nicht Lindner. Der macht so was nicht. Da gibt's noch einen anderen. Und der ist sich nicht zu fein …«
    »Und wer?«
    Sein Vater hatte ihn nur angesehen. Der Wind draußen war noch stärker geworden. Er rüttelte an den Fensterläden. Sein Vater war aufgestanden, und einen Augenblick lang hatte Fabien geglaubt, er beabsichtige, die Läden zu kontrollieren. Doch Pascal blieb stehen, holte sich einen seiner Zigarillos vom Bord des Kamins und kam zurück.
    »Hast du Feuer?«
    Fabien zündete ihm den Zigarillo an und sah durch die Rauchwolken hindurch in die müden, sonderbar stumpfen Augen von Pascal Lombard.
    »Donnet«, sagte er.
    »Donnet? Doch nicht …«
    »Doch. Der Inspecteur von Cavalaire. Der Kollege von Maurice Benoît, dem Vater von Charlie.«
    »Und Donnet treibt's in der Villa Wilkinson mit irgendwelchen Nutten?«
    »Nicht nur das.«
    »Ja, was denn noch?«
    Fabien hatte keine Antwort erhalten. Sein Vater hatte sich

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