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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bewaffnet sind.«
    »Das wißt ihr?«
    »Jede Waffe, die unter dem Ladentisch verkauft wird, wird uns gemeldet.«
    »Ja – ja, selbstverständlich.«
    »Lehnen Sie Ihre Tür nur an. Wenn ich etwas Falsches sage, töten Sie mich.«
    »Gut. In Ordnung. Ich bin sicher, es wird nicht nötig sein. Aber versteh mich richtig – eine falsche Silbe, und du bist ein toter Mann.«
    An dem kleinen Funkgerät, das Weingrass in der Hand hielt, begann ein grünes Lämpchen zu blinken. »Was, zum Teufel, ist das?« fragte er.
    »Das geht uns an«, antwortete Grau. »Geben Sie mir das Ding.« Weingrass reichte es ihm, und Grau drückte auf einen Knopf. »Wir hören.«
    »Er ist allein«, sagte Ben-Ami. »Wir müssen uns beeilen und ihn jetzt schnappen.«
    »Wir bleiben, wo wir sind, Sie Trottel!« fauchte Weingrass, das Funkgerät an sich reißend. »Sogar die Burschen vom Außenministerium hören auf das, was man ihnen vor ein paar Minuten gesagt hat, nicht aber die heilige Mossad. Die hört nur auf ihre eigenen Stimmen und vielleicht noch auf die von Abraham.«
    »Manny, das geht zu weit«, sagte Ben-Ami betroffen.
    »Das kann gar nicht weit genug gehen, solange du keine Ohren hast, um zu hören, ganza macher . Die Narzisse erwartet jeden Moment einen Abgesandten des Mahdi – jemanden, der nicht aus der Halle anrufen, sondern direkt in sein Zimmer kommen soll. Er hat das Paßwort, das MacDonald veranlassen wird, die Tür zu öffnen, dann erst treten wir in Erscheinung
und schnappen uns beide. Was hatten Sie eigentlich vor? Wollten Sie mit Hilfe des Neandertalers neben mir die Tür aufbrechen?«
    »Nun ja...«
    »Das geht wirklich zu weit«, sagte Grau leise.
    »Kein Wunder, daß ihr Idioten es in Washington versaut habt. Dachtet wohl, Paßwort sei eine Erfindung der Mossad und nicht ’ne bekannte Fernseh-Show.«
    »Manny!«
    »Schlepp deinen Agentenarsch in die zweite Etage. Wir kommen in zwei Minuten nach. Kapiert, du Stümper?«
    »Mr. Weingrass«, sagte Grau zornig, nachdem er das Gerät ausgeschaltet hatte. »Sie sind wahrhaftig der unleidlichste und unangenehmste Mensch, dem ich je begegnet bin.«
    »Joi, was für Worte! In der Bronx hätte man Sie dafür grün und blau geschlagen, wenn zehn oder zwölf meiner irischen oder italienischen Kumpel mit Ihnen fertig geworden wären. Kommen Sie!« Weingrass überquerte die Straße der Regierung. Grau folgte ihm kopfschüttelnd.
    Der Hotelkorridor war lang, der Teppich schäbig. Es war Dinnerzeit, und die meisten Gäste waren ausgegangen. Weingrass stand am einen Ende des Korridors. Er hatte sich eine Gauloise angezündet, sie aber, ein Loch in den Teppich brennend, sofort wieder ausgetreten, als es in seiner Brust unheilvoll zu grollen begann. Ben-Ami trat vor dem am weitesten entfernten Fahrstuhl von einem Fuß auf den anderen, der allgegenwärtige nervöse Hotelgast, der auf ein Beförderungsmittel wartete, das nie kam. Grau war Zimmer 202 am nächsten. Er lehnte lässig neben der Tür des Zimmers an der Wand, das dem von »Mr. Strickland« schräg gegenüber lag. Er war ein Profi in der Haltung eines jungen Mannes, der ungeduldig auf eine Frau wartete. Zwar schien sie nichts von ihm wissen zu wollen, doch er versuchte trotzdem, sie durch die Tür zu beschwatzer. Dann entstieg plötzlich der uniformierte Türsteher, der vor dem Hoteleingang unter der Markise seines Amtes waltete, einem Fahrstuhl. Die goldbetreßte Mütze in der Hand, näherte er sich Zimmer 202, blieb stehen, klopfte, wartete, bis die mit einer Kette gesicherte Tür einen Spalt geöffnet wurde, und sagte etwas. Die Kette wurde gelöst. Unvermittelt flog Grau mit der Aggressivität und Zielstrebigkeit eines Spitzensportlers auf die
beiden Gestalten in der Tür zu, schaffte es irgendwie, im Laufen eine Waffe zu ziehen, packte die beiden, so daß sie zu einer Einheit zu verschmelzen schienen, und schleuderte sie zu Boden. Mit zwei schallgedämpften Schüssen pustete er MacDonald die Pistole aus der Hand, die in hohem Bogen davonflog und zwei seiner Finger mitnahm.
    Weingrass und Ben-Ami trafen sich in der Tür, stürmten ins Zimmer und knallten die Tür hinter sich zu.
    »Mein Gott, seht mich an!« kreischte MacDonald auf dem Fußboden und hielt sich die blutende Hand. »Jesus, ich habe keine...«
    »Holen Sie ein Handtuch aus dem Badezimmer«, wandte Grau sich ganz gelassen an Ben-Ami. Der Mossad-Agent tat widerspruchslos, was der Jüngere ihm befahl.
    »Ich bin nur ein Bote!« kreischte der Türsteher und

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