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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Irrtümer sich daher von selbst ausschließen. Wir sind buchstäblich unfehlbar.«

    »Das will ich gern zugeben«, pflichtete Kendrick bei. »Aber wie steht es mit den anderen? Sie haben gesagt – ich denke, Sie haben gesagt -, sie hätten kein so narrensicheres System. Angenommen, sie verrechnen sich, machen einen Fehler? Was dann?«
    »Sie hätten nie wieder Gelegenheit, sich zu verrechnen. Mit einem Minimum an eigenen Verlusten würden wir...«
    »Moment mal, Soldat«, unterbrach Kendrick so schroff, daß es einem Befehl gleichkam. »›Mit einem Minimum an eigenen Verlusten... < Was heißt das?«
    »Ihnen ist doch wohl klar, daß ich nicht befugt bin, solche Fragen öffentlich zu diskutieren.«
    »Ich finde aber, das sollten Sie, verdammt noch mal! Heißt ein ›Minimum an eigenen Verlusten‹ nur Los Angeles oder New York oder vielleicht Albuquerque oder St. Louis? Da wir alle für diesen ›Minimum-an-Verlusten‹-Schirm bezahlen, sollten Sie uns eigentlich sagen, wie das Wetter wird, oder?«
    »Wenn Sie glauben, daß ich mich dazu hinreißen lasse, die nationale Sicherheit durch eine Fernsehsendung zu gefährden, dann, Herr Abgeordneter - und ich bedaure sehr, das sagen zu müssen - , bin ich der Meinung, daß Sie nicht das Recht haben, hier das amerikanische Volk zu vertreten.«
    »Den ganzen riesigen Haufen? Hab’ nie gedacht, daß ich das tue. Man hat mir gesagt, diese Sendung gehe nur Sie und mich was an – daß ich Sie im Fernsehen öffentlich beleidigt habe und Sie das Recht hätten, mir vor dem gleichen Forum zu antworten. Deshalb bin ich hier. Also antworten Sie, Herr Oberst. Befetzen Sie mich nicht mit Schlagwörtern aus dem Pentagon; ich habe viel zuviel Respekt vor unseren Streitkräften, um Sie mit diesem Blabla davonkommen zu lassen.«
    »Wenn Sie mit dem, was Sie ›Schlagwörter‹ nennen, die selbstlosen Führer unseres Verteidigungs-Establishments kritisieren wollen - loyale, ehrenhafte Männer, denen vor allem daran liegt, daß unsere Nation stark und mächtig bleibt, dann können Sie mir nur leid tun.«
    »Ach, steigen Sie doch von Ihrem hohen Roß herunter! Ich bin noch nicht lange hier, aber unter den wenigen Freunden, die ich schon gewonnen habe, sind ein paar hohe Offiziere drüben in Arlington, die wahrscheinlich schmerzlich zusammenzucken würden, wenn Sie mit Ihrem modus nonoperandis ankommen.
Was ich Ihnen zu erklären versuche, Herr Oberst, ist, daß Sie ebensowenig über einen Blankoscheck verfügen wie ich oder mein Nachbar Smith. Wir leben mit Realitäten...«
    »Dann lassen Sie sich die Realitäten von mir erklären«, unterbrach Barrish.
    »Lassen Sie mich ausreden«, sagte Kendrick, der jetzt lächelte, als beginne ihm das Duell Spaß zu machen.
    »Meine Herren, meine Herren«, mahnte der populäre Nachrichtensprecher.
    »Ich bezweifle nicht, daß Sie sich - wie haben Sie gesagt? - dem Verteidigungs-Establishment verpflichtet fühlen, Herr Oberst«, sagte Kendrick. »Sie tun Ihren Job und passen auf, daß niemand Ihren Vorgarten zertrampelt, das verstehe ich.« Er nahm ein Blatt Papier auf. »Aber als Sie während der Anhörung - ich habe es mir notiert – von ›unwesentlichen fiduziarischen Vorgängen‹ sprachen, habe ich mich gefragt, was Sie damit meinen. Glauben Sie wirklich, niemandem Rechenschaft schuldig zu sein? Wenn Sie das glauben, erzählen Sie’s doch John Smith, der größte Mühe hat, das Familienbudget auszubalancieren.«
    »Derselbe John Smith wird uns auf den Knien danken, wenn ihm dämmert, daß wir die Garanten für sein Überleben sind.«
    »Mir war, als hätte ich eben von drüben aus Arlington ein vielstimmiges Stöhnen gehört, Herr Oberst. John Smith braucht vor niemandem einen Kniefall zu machen. Nicht hier.«
    »Sie reißen meine Bemerkungen aus dem Kontext heraus. Sie wissen sehr gut, was ich meine, Herr Abgeordneter Partridge.«
    »Irrtum, Herr Oberst, Partridge ist der andere. Ich bin der Stellvertreter, gewissermaßen der linke Schächer.«
    »Links trifft auf jeden Fall zu.«
    »Das ist eine interessante Feststellung. Darf ich Sie zitieren?«
    »Ich weiß über Sie Bescheid«, sagte Barrish, und es klang unheilvoll, drohend. »Erzählen Sie mir nichts über John Smith, den Mann auf der Straße, und tun Sie nicht so, als seien Sie wie wir alle.« Barrish unterbrach sich und schrie dann, als könne er sich nicht länger beherrschen: »Sie sind nicht einmal verheiratet!«
    »Das ist wohl die einzige hundertprozentig zutreffende Aussage, die

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