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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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bekleiden.«
    »Müßtest du nicht einen Dienstausweis des Außenministeriums vorweisen, wenn dich jemand danach fragt?« mischte Kendrick sich ein.
    »Nun – ja...«
    »Soll das heißen, du hast einen?«
    »Also – sozusagen -«
    »Das ist illegal.«
    »Zu verschiedenen Gelegenheiten trägt man verschiedene Hüte, Evan.«
    »Du trägst auch eine Waffe, das hat mir der CIA-Mann auf den Bahamas gesagt.«
    »Das hätte er nicht tun dürfen.«
    »Sie arbeiten doch nicht zufällig auch für die Mossad?« sagte Weingrass lachend.
    »Nein, aber Sie tun es – haben es getan, ebenso wie einige meiner besten Freunde.«
    »Du bist in guten Händen, Evan... Und jetzt wieder zum >Geschäft<. Mitchell möchte, daß Evan sich den Kerl im Gästezimmer und die drei Toten in der Garage ansieht. Sie werden nachts als Luftfracht abtransportiert.«
    »Und die Schwestern haben keine Ahnung, daß sie dort liegen?« fragte Kendrick ungläubig.
    »Darauf hat dein Freund Payton geradezu verbissen bestanden. >Vertuschen, vertuschen<, hat er immer wieder gesagt.«
    »Wie wollen Sie die Leichen an den Aufsehern vorbeischmuggeln?«
    »Die CIA-Leute haben in Durango einen Kleinlaster gemietet. Er steht auf dem Flughafen, dort holt ihn einer ab, bringt ihn her und fährt ihn rückwärts in die Garage, wo keiner ihn sieht. Die Operation wird von Paytons Leuten durchgeführt, und sie verstehen ihr Handwerk.«

    »Das stimmt«, sagte Kalaila leise. »Hat jemand den Mädchen beigebracht, was sie sagen oder vielmehr nicht sagen dürfen?«
    »Ich hab’s getan, und sie haben mich zur Abwechslung sogar ernst genommen, aber ich weiß nicht, wie lange das anhält. Sie sind noch immer ganz durcheinander, obwohl sie nicht einmal ein Viertel von dem wissen, was geschehen ist.«
    »Ich hole sie mir zusammen, während Sie und Evan Ihre schauerliche Runde machen, und wiederhole genau das, was Sie ihnen gesagt haben – ganz offiziell. MJ hat recht, ich spiele Außenministerium.«
    »Warum?« fragte Kendrick. »Ich bin nur neugierig.«
    »Um die CIA herauszuhalten. Wir haben im Inland keine Befugnis, und das könnte jemandem zur Unzeit einfallen.«
    »Sehr professionell«, sagte Weingrass beifällig. »Wie soll ich Sie also vorstellen? Als Evans Sekretärin?«
    »Das geht nicht, sie haben alle schon mit Annie telefoniert.«
    »Nein«, sagte Kalaila ruhig. »Ich bin ganz schlicht und einfach Miß Adrienne vom Außenministerium. Macht es Ihnen was aus zu lügen?«
    »Lassen Sie mich nachdenken«, sagte Weingrass und runzelte die Stirn. »Ich habe schon einmal gelogen – ich glaube im Juli 1937. Gehen wir.« Er nahm Kendricks Arm und Kalailas Hand und führte sie durch den steinernen Türbogen ins Wohnzimmer. »Hier, meine geliebten Hexen, habt ihr den echten Hexenmeister!« rief er den drei Schwestern auf der Veranda zu. »Verneigt euch vor dem Mann, der eure sexuellen Ausschweifungen und die unzähligen Kisten Muskateller bezahlt, die ihr trinkt!«
    »Manny!«
    »Sie lieben mich«, sagte Weingrass ruhig. »Sie würfeln drum, wer in mein Bett darf.«
    »Um Himmels willen...«
    »Sei still, Liebling, er ist und bleibt ein Wunder.«
     
    »Er hat sich das Bein gebrochen, als er in der Wüste von Dschabal Scham mit uns aus dem Gefängniswagen sprang«, sagte Kendrick und betrachtete den bewußtlosen jungen Mann, den sie noch immer ans Bett gefesselt hatten. »Er ist noch ein Kind.«
    »Aber Sie können ihn zweifelsfrei identifizieren?« fragte der CIA-Mann, der neben Emmanuel Weingrass stand. »Er war in Oman mit Ihnen zusammen, daran besteht kein Zweifel?«

    »Nicht der geringste. Ich werde ihn nie vergessen. Er hatte ein Feuer in sich, das man so schnell bei keinem unserer Teenager finden wird – höchstens beim Abschaum aus den Slums der Großstädte.«
    »Gehen wir zur Hintertür hinaus und in die Garage.«
     
    »Das ist Yosef«, sagte Kendrick, die Augen schließend. »Seine Mutter war Jüdin – und ein paar Stunden lang war er mein Freund. Er hat mich beschützt-oGott!«
    »Hör auf!« schrie Manny. »Er war hier, um dich umzubringen!«
    »Aber natürlich. Warum auch nicht? Ich habe getan, als sei ich einer von ihnen, Streiter für ihre heilige Sache. Sie haben seiner Mutter den Kopf kahlgeschoren, kannst du dir das vorstellen?«
    »Er hat es mir ins Gesicht geschrien, als er versucht hat, mich zu töten«, sagte Weingrass gelassen. »Wenn es dir hilft, ich wollte ihn nicht umbringen. Ich wollte so viele wie möglich lebendig haben.«
    »Wie ich Yosef

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