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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mitgliedern von Bollingers Stab und wahrscheinlich ein paar Figuren aus seinem Küchenkabinett. Alten Freunden, die als Berater fungieren-sie sind diejenigen, auf die du’s abgesehen hast. Bleib cool – dafür bist du ja inzwischen bekannt -, und sei überzeugend. Laß dir nichts anhängen.«
    Das Telefon klingelte, und Kendrick ging an den Apparat. »Das ist die Limousine«, sagte er. »Grau mit getönten Scheiben, zum Wohnsitz des Vizepräsidenten in den Hügeln passend.«
     
    San Diego. Zwanzig Uhr sieben . Der schlanke Mann ging rasch durch das Abfertigungsgebäude des International Airport, eine große Stofftasche, die zwei Anzüge, Wäsche und andere Reiseutensilien enthielt, über der rechten Schulter, einen schwarzen Arztkoffer in der linken Hand. Die automatische Glastür zu den Taxiständen glitt zurück, und der Mann trat ins Freie. Er blieb einen Moment stehen und ging dann auf das erste Taxi in der langen Reihe zu. Er öffnete die Tür, und der Fahrer ließ die Zeitung – ein Boulevardblatt- sinken, in die er vertieft gewesen war.

    »Sie sind doch frei, nicht wahr?« sagte der Mann kurz, stieg aber schon ein, warf die Reisetasche auf den Rücksitz und stellte den Arztkoffer zu seinen Füßen ab.
    »Keine Fahrt, die länger als eine Stunde dauert, Mister«, antwortete der Fahrer. »Dann habe ich nämlich Feierabend.«
    »Das schaffen Sie.«
    »Wohin?«
    »In die Hügel hinauf. Ich kenne den Weg und kann Sie lotsen.«
    »Muß die Adresse wissen, Mister. Das Gesetz will es so.«
    »Wie wäre es mit dem kalifornischen Wohnsitz des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten?« fragte der Passagier unwirsch.
    »Es ist eine Adresse«, antwortete der Fahrer unbeeindruckt.
    Das Taxi startete mit einem absichtlich so heftigen Ruck, daß der Mann, der in Südwest-Colorado ein kurzes Gastspiel als Dr. Eugene Lyons gegeben hatte, auf seinem Sitz nach hinten geworfen wurde. Er merkte jedoch nicht, daß das Manöver als Bosheit gedacht war, denn sein Zorn machte ihn unempfindlich gegen alles, was um ihn herum vorging; denn er war ein Mann, dem man übel mitgespielt hatte, der hintergangen worden war.

39
    Die Vorstellung war jeweils kurz und oberflächlich, und Kendrick hatte den Eindruck, daß nicht alle Namen und Titel hundertprozentig stimmten. Daher prägte er sich alle Gesichter so genau ein, als wollte er sie malen, wozu er übrigens nicht das geringste Talent hatte. Kalaila hatte recht gehabt, der siebenköpfige ›Rat‹ war eine Mischung, aber nicht so schwer zu unterscheiden, wie sie geglaubt hatte. Ein Beamter, der dreißig- oder vierzigtausend Dollar im Jahr verdiente, kleidete und benahm sich anders als jemand, der so viel für ein Wochenende in Paris oder Divonne ausgab. Seiner Meinung nach waren die Beamten in der Minderzahl: drei offizielle Assistenten und Berater gegen vier andere – das Küchenkabinett von Kalifornien.
    Vizepräsident Orson Bollinger war mittelgroß, mittelschwer, im mittleren Mittelalter und mit einer Stimme in Mittellage an der Grenze zwischen unauffällig und überzeugend. Er war –
nun ja, Mittelmaß in jeder Beziehung, der ideale zweite Mann, solange die Nummer eins vor Gesundheit und Energie strotzte. Manche hielten ihn für einen Speichellecker, der sich vielleicht – aber wirklich nur vielleicht – in einer Notsituation bewähren würde. Er war weder gefährlich, noch war er dumm.
    Er begrüßte den Kongreßabgeordneten Evan Kendrick herzlich und führte ihn in seine eindrucksvolle Privatbibliothek, in der seine ›Leute‹ in Lederfauteuils und auf dunklen Ledersofas saßen.
    »Wir haben unsere Weihnachtsfeier abgesagt, die hier stattfinden sollte«, erklärte Bollinger, ließ sich in dem am stärksten in die Augen fallenden Sessel nieder und forderte Kendrick auf, in dem Sessel neben ihm Platz zu nehmen. »Abgesagt, aus Ehrerbietung gegen die liebe Ardis und den lieben Andrew. Eine furchtbare Tragödie, zwei so hervorragend patriotische Menschen. Sie konnte ohne ihn einfach nicht weiterleben. Man muß die beiden zusammen gesehen haben, um das zu verstehen.«
    Um Bollinger herum wurde zustimmend genickt und gehüstelt. »Ich verstehe, Mr. Vice President«, warf Kendrick mit traurigem Unterton ein. »Wie Sie vielleicht wissen, habe ich Mrs. Vanvlanderen vor einigen Jahren in Saudi-Arabien kennengelernt. Sie war eine bemerkenswerte Frau und unglaublich sensibel.«
    »Nein, Herr Abgeordneter, das habe ich nicht gewußt.«
    »Es ist auch ganz unwichtig – aber natürlich

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