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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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spricht von einer höchst riskanten Entscheidung, die »unvermeidlich« war – unvermeidlich, aber extrem gefährlich.
    Was tut er, und wie tut er es? Welche Methoden wendet er an, und wer sind seine Kontakte? Ich muß Einzelheiten wissen! Wenn er
überlebt, brauche ich jedes Detail, denn sie sind es, die einer außergewöhnlichen Maßnahme Glaubwürdigkeit verleihen, und es ist die Maßnahme, die der Nation das Problem bewußt machen wird.
    Aber wird er überleben, oder wird er nur in einer Reihe ungeklärter Zwischenfälle die Statistik der Todesfälle erhöhen? Meine Geräte können es mir nicht sagen, sie können mir nur etwas über sein Potential verraten, das mit seinem Tod erlischt und daher wertlos ist. Dann wäre meine ganze Arbeit vergeblich gewesen.

8
    Die vier gefangenen Terroristen trugen Handschellen. Zwei saßen auf der rechten Seite des mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Polizeikombis, zwei ihnen gegenüber auf der linken. Kendrick hatte es so eingerichtet, daß er neben dem jungen Fanatiker mit den wilden Augen und der Hasenscharte saß. Neben Asra saß der mürrische ältere Killer, der Kendrick angegriffen hatte, der Mann, den er bei sich den Sergeanten nannte. Neben der Stahltür des Kombis stand ein Polizeiposten, der sich mit der Linken an einer Querstange unter dem Wagendach festhielt. In der Rechten hielt er die an einem breiten Schulterriemen hängende MAC-10-Maschinenpistole. Ein einziger Feuerstoß aus dieser Waffe würde die vier Gefangenen in blutige Leichname verwandeln, die wie festgenagelt an den Seitenwänden des dahinrasenden Fahrzeugs klebten. Doch – und auch das war so abgesprochen – am Gürtel des Postens hing an einem Karabinerhaken der Ring mit den Schlüsseln für die Handschellen. Alles war ein Rennen gegen die Zeit gewesen, kostbare Zeit. Minuten wurden zu Stunden, und Stunden brachten einen neuen Tag.
     
    »Sie sind wahnsinnig, aber das wissen Sie selbst, nicht wahr?«
    »Doktor, wir haben keine andere Wahl. Dieser Mann ist Asra.«
    »Irrtum, Irrtum, Irrtum! Asra hat einen Vollbart und langes Haar, wir haben ihn alle im Fernsehen gesehen.«
    »Er hat sich den Bart abrasiert und die Haare geschnitten.«
    »Ich frage Sie: Sind Sie Amal Bahrudi?«
    »Jetzt bin ich es.«

    »Nein, Sie sind es nicht. Ebensowenig ist er Asra. Dieser Mann wurde vor fünf Stunden aus einem Basar im Harat Waljat hergebracht. Er ist ein betrunkener Halbidiot, ein wackelnder Clown, nichts sonst. Sein Kumpel, das andere Schwein, hat sich mit dem Messer eines Polizisten die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Ich war dabei, Faisal. Er ist Asra, der Bruder von Saja Jatim.«
    »Weil er es Ihnen gesagt hat?«
    »Weil ich mit ihm gesprochen, ihm zugehört habe. Sein heiliger Krieg ist keine religiöse Sache. Er kämpft nicht für oder gegen Allah, Abraham oder Christus. Er kämpft, um in dieser Welt überleben zu können.«
    »Wahnsinn! Alles um uns herum ist Wahnsinn!«
    »Was hat Achmad gesagt?«
    »Wir sollen tun, was Sie sagen, aber Sie müssen warten, bis seine Spezialpolizei eintrifft. Es sind zwei Männer, denen er rückhaltlos vertraut.«
    »Die beiden, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen? Die zwei Uniformen, die mich vom Basar bis Wadi Al Kabir begleitet haben?«
    »Genau die. Einer wird das Polizeifahrzeug steuern, der andere soll euch bewachen.«
    »Gut gedacht. Ich spiele wirklich Achmads Szenarium durch, nicht wahr?«
    »Sie sind unfair, Mr. Kendrick.«
    »Ach wirklich? – Hier sind die Namen der beiden anderen Gefangenen, die mit Asra und mir ›verlegt‹ werden sollen.«
    »Warum? Wer sind sie?«
    »Der eine ist ein Irrer, aber der andere – der andere ist Asras Jünger. Er gehorcht ihm blind. Wenn die beiden weg sind, ist keiner mehr da, der den anderen den Rücken stärkt.«
    »Sie sprechen in Rätseln.«
    »Die übrigen sind nicht sehr widerstandsfähig. Sie wissen zwar nichts, aber sie sind zu knacken. Ich schlage vor, wir sondern jeweils drei oder vier ab, legen sie in kleinere Zellen und schießen dann ein paarmal in die hintere Gefängnismauer. Dann finden Sie vielleicht ein paar Fanatiker, die nicht allzu wild auf ihre eigene Hinrichtung sind.«
    »Sie tragen Ihre Haut zu Markte, schaikh Kendrick. Sie gehen in eine Welt, von der Sie nichts wissen.«
    »Ich werde lernen. Deshalb bin ich hier.«
     
    Das Zeichen kam. Der Posten an der Tür des Kombis stemmte sich mit den Füßen in den Boden und nahm kurz die linke Hand
herunter. Er schüttelte sie, weil sie ihm eingeschlafen war,

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