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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nach Kairo geschickt, weil er ein Volltrottel ist. Das eigentliche Sagen hat in Kairo der zweite Mann. So viel über Instinkte am frühen Morgen. Darf ich fragen, wo Sie beide die Nacht verbracht haben?«
    »Hab’ ich dir nicht gesagt, daß du vielleicht ein bißchen überreagierst, Dickie...«
    »Einen Augenblick bitte«, unterbrach der zweite Mann von MI-6, nahm die Vergrößerung des Paßfotos auf und studierte sie. »Vor ungefähr einem Jahr hat sich einer unserer hier stationierten Militärs an uns gewandt und wollte uns wegen eines E. E.-Problems zu Rate ziehen, das seiner Meinung nach akut wurde.«
    »Eines was?«
    »Eines E.E.-Problems. Das ist ein Insider-Ausdruck und bedeutet im Endeffekt nichts anderes als Spionage. Er wollte am Telefon natürlich nicht viel sagen, meinte aber, wir würden staunen, wer der Verdächtige sei. >Ein fetter Säufer von einem Engländer, der in Kairo arbeitet< oder so ähnlich, sagte er. Könnte das der Mann sein?«
    »Trotzdem«, fuhr Jack fort, »habe ich Dickie gedrängt, mit seiner Vermutung nicht hinterm Berg zu halten.«
    »Na ja, allzu begeistert warst du nicht. Aber wir können die Maschine noch immer kriegen, mit der du unbedingt fliegen möchtest.«
    »Was ist bei der Besprechung mit dem Militär herausgekommen?« fragte der Attache, beugte sich vor und sah den zweiten Mann von MI-6 gespannt an.
    »Sie hat nie stattgefunden. Unser Militär wurde im Hafen umgebracht, man hat ihm vor einem Lagerschuppen die Kehle aufgeschlitzt. Angeblich war es Raubmord, da seine Taschen leer waren.«
    »Also ich glaube wirklich, daß wir die Maschine nehmen sollten, Dickie«, sagte Jack.
     
    »Der Mahdi?« rief Saja Jatim. Sie saß hinter dem Schreibtisch des Büros, in dem noch vor drei Wochen der amerikanische Botschafter
residiert hatte. »Du sollst einen von uns nach Bahrein bringen? Heute abend?«
    »Wie ich deinem Bruder schon sagte«, erwiderte Kendrick, der in einem Sessel neben Abjad der Frau gegenübersaß. »Wahrscheinlich enthielt der Brief, den ich dir bringen sollte, genaue Anweisungen...«
    »Ja, ja«, sagte Saja rasch und ungeduldig. »Asra hat mir alles erklärt. Aber du irrst dich. Ich habe keine direkte Verbindung zum Mahdi – niemand weiß, wer er ist.«
    »Ich nehme an, du nimmst Kontakt mit jemand auf, der ihn erreichen kann.«
    »Natürlich, so läuft die Sache, aber das kann ein, zwei Tage dauern. Der Zugang zu ihm ist kompliziert. Fünfzig Anrufe sind nötig, an fünfzig Geheimnummern in Bahrein, und nur unter einer einzigen ist der Mahdi zu erreichen.«
    »Was passiert in einem Notfall?«
    »Notfälle sind nicht erlaubt«, warf Asra ein, der neben einem Spitzbogenfenster an der Wand lehnte. »Das habe ich dir schon gesagt.«
    »Und das, mein junger Freund, ist einfach lächerlich. Wir können unsere Aufgabe nicht sinnvoll erfüllen, ohne mit dem Unerwarteten zu rechnen.«
    »Zugegeben.« Saja Jatim nickte, schüttelte dann aber ganz langsam den Kopf. »Doch was mein Bruder sagt, hat auch etwas für sich. Man erwartet von uns, daß wir in einer Ausnahmesituation – in einem Notfall – wochenlang durchhalten, wenn es sein muß. Sonst hätte man uns nicht zu Anführern ernannt.«
    »Nun ja«, antwortete Kendrick, dem trotz der kühlen Morgenbrise, die durch die Fenster hereinwehte, der Schweiß den Nacken hinunterlief. »Dann erklär’ du dem Mahdi, warum wir heute abend nicht in Bahrein sind. Ich habe getan, was ich konnte, unter anderem deinem Bruder das Leben gerettet, wie ich vermute.«
    »Damit hat er recht, Saja«, stimmte Asra zu und stieß sich von der Wand ab. »Ich würde jetzt schon irgendwo in der Wüste verfaulen.«
    »Ich bin dir sehr dankbar für das, was du getan hast, Bahrudi, aber auch ich kann keine Wunder wirken.«
    »Meiner Meinung nach solltest du es lieber versuchen.« Kendrick warf einen Blick auf Abjad und wandte sich dann wieder an
Saja Jatim. »Euer Mahdi hat weder Geld noch Mühe gescheut, um mich zu euch zu schicken, was nur bedeuten kann, daß er in Schwierigkeiten ist.«
    »Wenn er erfährt, daß sie dich verhaftet haben, wäre das eine Erklärung für die Verzögerung«, sagte Abjad.
    »Ja, glaubst du denn wirklich, die omanischen Sicherheitskräfte werden zugeben, daß sie mich verhaftet haben und ich schon nach ein paar Stunden wieder entflohen bin?«
    »Natürlich nicht«, sagte Saja Jatim.
    »Der Mahdi ist euer Geldgeber«, setzte Kendrick hinzu. »Und er könnte die meinen beeinflussen, was mir ganz und gar nicht

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