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Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan

Titel: Der Ikarus-Plan - Ludlum, R: Ikarus-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Stürmen schützt und sehr praktisch zwischen der Halbinsel Katar und der El-Hasa-Küste Saudi-Arabiens liegt, wobei letztere extrem wichtig ist, weil die Saudis Macht und Einfluß besitzen.«
    »Was, zum Teufel, hat das mit einem beschissenen Insel-Golfplatz zu tun? Spielst du Golf, Manny? Ich konnte es mir nie leisten.«
    »Auf ein paar hundert Morgen Gras einem kleinen weißen Ball nachzulaufen, während die Arthritis mich umbringt, hat noch nie meiner Vorstellung von einer zivilisierten Beschäftigung entsprochen. Ich weiß jedoch, was wir in diesen beschissenen Golfplatz eingebaut haben.«
    »Nämlich?«
    »Erinnerungen an Vergangenes. Weil es sie unaufhörlich an ihre Gegenwart erinnert, ein Mahnmal für alle. Ihre Stärke.«
    »Würdest du dich freundlicherweise verständlich ausdrücken?«
    »Lies die alten Chroniken von Assyrien, Persien, der Griechen und der Römer. Schau dir einmal die frühen Zeichnungen portugiesischer Kartographen und die Logbücher von Vasco da Gama an. Irgendwann hat jeder von ihnen um den Archipel gekämpft – die Portugiesen beherrschten ihn hundert Jahre. Warum?«
    »Du wirst es mir gleich sagen.«
    »Wegen seiner geographischen Lage im Golf, die von großer strategischer Bedeutung ist. Jahrhundertelang war er ein hochgeschätztes Handelszentrum, und die mit dem Handel zusammenhängenden finanziellen Transaktionen wurden ebenfalls...«
    In diesem Moment war der damals noch viel jüngere Kendrick mit einem Ruck in die Höhe gefahren, weil er plötzlich verstand, worauf sein exzentrischer Freund hinauswollte. »Und genau das geschieht auch jetzt«, hatte er Weingrass unterbrochen. »Aus der ganzen Welt strömt Kapital ins Land.«

    »Als unabhängiger Staat, der heutzutage nicht mehr zu befürchten braucht, daß jemand ihn erobern will«, bestätigte Emmanuel Weingrass, »bietet Bahrein Feinden und Verbündeten seine Dienstleistungen an. Daher soll unser prächtiges Clubhaus auf diesem beschissenen Golfplatz ein Spiegelbild der Geschichte dieses Landes werden. Wir schmücken es mit Wandgemälden. Eines Tages betrachtet dann ein Geschäftsmann die Gemälde über der Bar, sieht die ganze Historie bildlich dargestellt und denkt: Du meine Güte, das ist vielleicht ein Land! Alle wollten es haben. Und wieviel Geld sie ausgegeben haben... Jetzt will er erst recht hier Geschäfte machen. Es gehört zum Allgemeinwissen, daß Geschäfte auf Golfplätzen abgeschlossen werden, du junger Analphabet. Was für einen Grund hätten sie denn sonst, sich von uns einen bauen zu lassen?«
    Nachdem sie das bizarre Clubhaus und die mittelprächtigen Golfbahnen gebaut hatten, schloß die Kendrick-Gruppe Bauverträge für drei Banken und zwei Regierungsgebäude ab. Und ein Minister persönlich erließ Manny Weingrass die Strafe, die er sich eingeheimst hatte, als er den Frieden eines Cafes auf der Al-Subara-Straße gestört hatte.
    Das gleichmäßige Dröhnen des Jets sickerte in Kendricks Kopf wie eine einschläfernde Droge. Die Augen fielen ihm zu...
     
    »Ich protestiere gegen diese Hilfsaktion und verlange, daß mein Protest in den Abschlußbericht aufgenommen wird«, sagte Yakov mit dem Codenamen Blau, als die sieben Männer am östlichen Ende des Flugplatzes von Maskat in die Maschine stiegen. Emmanuel Weingrass setzte sich sofort neben den Piloten, legte den Sicherheitsgurt an und hustete leise. Der Mossad-Agent war nicht mitgekommen, er hatte in Oman zu tun. Seine Pistole hatte jetzt der schlanke Ben-Ami, und er hielt sie schußbereit in der Hand, bis auch der letzte Mann des Einsatztrupps im Flugzeug seinen Platz eingenommen hatte.
    »Das wird er, nur keine Bange, mein Freund«, antwortete Ben-Ami, als die Maschine über die Startbahn raste. »Bitte versucht zu verstehen, daß es Dinge gibt, die man uns zu unser aller Wohl nicht sagen kann. Wir sind die Aktivisten, die Soldaten – die Entscheidungen treffen andere – die Kommandierenden. Sie tun ihre Arbeit und wir die unsere, die darin besteht, Befehle auszuführen.«

    »Da muß ich widersprechen, denn dazu gibt es eine abscheuliche Parallele«, sagte Codename Grau. »Die Wendung, daß unsere Arbeit darin besteht, >Befehle auszuführen<, schmeckt mir nicht.«
    »Ich gebe Ihnen eins zu bedenken, Mr. Ben-Ami«, sagte Codename Orange. »Drei Wochen lang haben wir für einen bestimmten Einsatz trainiert, eine Aufgabe, die wir – trotz erheblicher Zweifel zu Hause – unserer Überzeugung nach lösen können. Wir sind bereit, fast könnte man

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