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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Aber im letzten Jahr schien alles besser geworden zu sein. Natürlich hatte er gelegentlich gemeint, er habe seine Arbeit über und wolle aufhören, aber das letzte Mal lag ziemlich lange zurück.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.

    »Irgendjemand hat meinen Spind aufgebrochen und meine Brieftasche gestohlen!«
    Er vergaß, dass er den Rührlöffel immer noch in der Hand hielt, und fuchtelte damit in der Luft herum. Irene holte eine Rolle Küchenkrepp und wischte die Suppenspritzer von den Schränken und dem Herd.
    »Wann war das?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht. Irgendwann im Laufe des Tages. Als ich kurz nach fünf nach Hause gehen wollte, habe ich es bemerkt. Ich hatte heute die kurze Tagesschicht.«
    »Hast du alle Karten sperren lassen?«
    »Ja. Sofort. Aber ich weiß nicht, wie lange der Dieb meine Kreditkarten schon hatte. Scheiße!«
    Mit einem lautstarken Plopp warf er den Löffel wieder in den Topf. Irene seufzte resigniert, holte die Rolle Küchenkrepp ein weiteres Mal und wischte die Spritzer vom Herd.

A m nächsten Morgen war strahlend klares Wetter, und Irene fand, dass ihr die aufgehende Sonne etwas neue Energie schenkte. Die konnte sie wirklich gebrauchen. Krister war wegen des Diebstahls seiner Brieftasche wütend und irritiert. Glücklicherweise hatte er nur die Kreditkarte dabeigehabt, die zu ihrer Haushaltskasse gehörte. Die Bank stellte fest, dass das gesamte Guthaben, 8950 Kronen, verschwunden war. Natürlich erstatteten sie Anzeige, hatten aber das Gefühl, dass die Polizei relativ desinteressiert war. Krister selbst nahm die Sache ziemlich mit, da der Täter jemand aus dem Restaurant sein konnte. Niemand, den er gefragt hatte, hatte etwas Ungewöhnliches beobachtet. Der Umkleideraum des Küchenpersonals lag gegenüber der Küche, was bedeutete, dass nicht jeder dorthin Zutritt hatte. Zwischen der Restaurantküche und dem Umkleideraum lagen jedoch ein Gang und die Tür zum Hinterhof und der Laderampe. Dort parkten die Lastwagen, wenn sie Lieferungen für das Glady’s brachten. Diese Tür war tagsüber nicht immer abgeschlossen, aber meist befand sich jemand in der Küche und sah, wenn jemand kam oder ging.
    Irene hatte das mehrmals mit Krister durchgekaut. Schließlich war er zu dem Schluss gekommen, dass man vermutlich während des schlimmsten Mittagsstresses zwischen zwölf und eins relativ unbemerkt blieb. Dann hatte die gesamte Belegschaft alle Hände voll zu tun, und es war möglich, sich ungesehen in den Umkleideraum zu schleichen.
    Merkwürdigerweise war keiner der anderen Schränke aufgebrochen worden, nur Kristers. Die Spinde waren aus Blech und
hatten einfache Schlösser. Auf den Türen standen die Namen der Inhaber auf Pappschildern, die in eine Halterung geschoben wurden.
    »Schade, dass niemand eine Leiche im Spind verstaut hat, sonst hätte ich bei dir Anzeige erstatten können, und es wäre vielleicht was passiert«, hatte Krister gesagt, als sie die gute Fischsuppe zu essen anfingen.
    Lustlos hatte er ohne größeren Appetit seinen Löffel in die Suppe getaucht.

H annu hatte zwei Bilder von einer Überwachungskamera aus dem ICA am Frölunda Torg besorgt, auf denen Elisabeth Lindberg zu sehen war. Das eine Bild war um 19.57 Uhr aufgenommen worden und zeigte, wie sie einen Einkaufswagen in das Geschäft schob. Auf dem anderen Foto stand sie neun Minuten später an der Delikatessentheke. Sie trug einen hellen Trenchcoat und Jeans. Die Handtasche, die über ihrer Schulter hing, wirkte teuer und neu. Irene war sich sicher, dass sie sie nicht in der Wohnung gesehen hatte. Wahrscheinlich befand sich die Tasche am selben Ort wie Elisabeth Lindbergs und Ingela Svenssons Kleider.
    Als Irene in ihr Büro kam und ihren Computer einschaltete, hatte sie eine Mail von Matti von der Spurensicherung in ihrem Posteingang. Sie öffnete sie und las: »Objekt: Katze (tot). Offenbar von einem Auto überfahren, da sich an Kopf und Oberkörper deutliche Reifenspuren finden. Keine anderen Anzeichen von Gewalt bei oberflächlicher Betrachtung. Mikroskopischer Vergleich von Haaren dieser Katze mit den Katzenhaaren, die auf dem Klebeband sichergestellt wurden, das die Folie zusammenhielt, die um die Mordopfer gewickelt war: negativ. Diese Katze ist langhaarig, die Katzenhaare vom Klebeband stammen von einer kurzhaarigen, schwarz-weißen Bauernkatze. Zwei weiße und vier schwarze Katzenhaare wurden auf dem Klebeband, mit dem die Opfer umwickelt waren, sichergestellt.«
    Irene hatte gerade zu Ende

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