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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Fotografen, nach Hause und kam dann hierher.«
    Sie holte Luft und fuhr dann fort: »Mein Parkplatz befindet
sich im hinteren Teil der Parkfläche. Das ist ein ziemliches Stück zu gehen. Ich hatte viel schweres Gepäck und beschloss daher, vor die Haustür zu fahren. Dort darf man ein- und ausladen, aber nicht parken. Ich fuhr also am großen Parkplatz vorbei und schaute aus irgendeinem Grund, ich weiß eigentlich nicht, warum, zu meiner Parklücke. Da sah ich einen Mann, der eine Frau umarmte. Bei dem Regen und in der Dunkelheit sah man nicht viel, aber es hatte den Anschein, als würde er sie von hinten umarmen … recht zärtlich irgendwie, er hielt sie in den Armen und wiegte sie hin und her.«
    »Wiegte er sie?«
    »Tja … Er schaukelte sie vorsichtig hin und her, als wollte er sie in den Schlaf wiegen.«
    Irene bekam eine Gänsehaut. Sie ahnte die Antwort auf die Frage, die sie jetzt stellen würde, aber sie musste es von Tove selbst hören.
    »Hat sich die Frau bewegt? Sah es so aus, als würde sie sich wehren?«
    »Nein. Hätte sie das getan, dann hätte ich vielleicht reagiert. Aber sie wirkte ganz ruhig. Sie ließ es einfach geschehen.«
    Das bedeutete, dass Elisabeth bereits tot oder zumindest bewusstlos gewesen war, als Tove an ihr vorbeigefahren war. Als hätte diese Irenes Gedanken gelesen, fragte sie:
    »Ich frage mich … Glauben Sie, ich hätte Elisabeth retten können, wenn ich auf meinem normalen Parkplatz geparkt hätte?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber wissen Sie noch, wie spät es da war?«
    »Ungefähr halb neun.«
    »Aber woher wissen Sie, dass das wirklich Elisabeth war?«
    »Das weiß ich nicht sicher. Aber ich weiß, wo sie ihren Wagen stehen hat, und dieses Paar stand genau daneben. Vor ein paar Wochen habe ich ihr beim Radwechsel geholfen. Sie hatte vorne rechts einen Platten.«

    Bei dieser Erinnerung lächelte Tove traurig.
    »Kannten Sie sie gut?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich bin letztes Jahr hier eingezogen und nur selten zu Hause. Wir grüßten uns auf der Treppe. Es war ein reiner Zufall, dass ich gerade vorbeikam, als sie das Rad wechseln wollte. Ihr Sohn arbeitete, und sie brauchte das Auto … da habe ich ihr geholfen.«
    »Haben Sie etwas von dem Mann gesehen, der die Frau festhielt ?«
    »Nein. Wie gesagt, konnte ich in dem Regen und der Dunkelheit nicht viel erkennen, aber er war vermutlich nicht viel größer als Elisabeth und trug eine Jacke und Hosen in einer dunklen Farbe. Irgendeine Arbeitskleidung. Genau! An den Jackenärmeln am Bund und an den Hosenbeinen waren Reflexstreifen. Ich erinnere mich, dass sie aufblitzten. Deswegen dachte ich an Arbeitskleidung.«
    »Erinnern Sie sich an seine Haarfarbe?«
    Tove kaute auf ihrer Unterlippe. Sie wirkte konzentriert. Schließlich sagte sie:
    »Nein. Er hatte etwas auf dem Kopf. Vielleicht eine Baseballmütze. «
    »Trug er vielleicht eine Brille, oder erinnern Sie sich sonst noch an etwas?«
    »Ich weiß nicht. Ich sah ihn nur von hinten. Aber ich hatte den Eindruck, er sei kräftig.« Mit den Händen deutete sie breite Schultern an.
    »Meinen Sie damit durchtrainiert?«
    »Ja … Aber er war kein Fliegengewicht, um es einmal so auszudrücken. Aber er war auch nicht dick, er hatte eher einen stabilen Knochenbau.«
    Das konnte bedeuten, dass der Mann muskulös war, weil er schwere körperliche Arbeiten verrichtete, aber er konnte auch Sport treiben oder einfach einen athletischen Körperbau haben.
Wahrscheinlich war er stark, schließlich war auch Elisabeth sehr fit gewesen. War ihr noch Zeit geblieben, Widerstand zu leisten ? Auf diese Frage würde vielleicht die Obduktion eine Antwort geben.
    »Wie groß könnte er etwa gewesen sein?«, fragte Irene.
    »Hm … vielleicht zwischen 170 und 180 cm.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, wie alt er gewesen sein könnte?«
    »Tja … Alt war er nicht. Aber wohl auch kaum ein Teenager. Ich würde sagen, zwischen zwanzig und vierzig.«
    Der Mörder war stark und mittelgroß und hatte Arbeitskleidung und eine Baseballmütze getragen. Er war zwischen zwanzig und vierzig und verfügte über einen Wagen. Mit diesem hatte er die Leichen seiner beiden Opfer abtransportiert.
    »Erinnern Sie sich, ob irgendwo in der Nähe des Parkplatzes, auf dem Elisabeth und dieser Mann standen, ein Fahrzeug stand?«, fragte Irene.
    Tove schüttelte langsam den Kopf.
    »Gegenüber von Elisabeths Parkplatz befinden sich ein paar Gästestellplätze. Wenn er dort geparkt hat, dann brauchte er nur ein paar

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