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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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erlaubt,
drüben meinen Bruder zu besuchen. Das habe ich schriftlich«, sagte er leise.
    So einfach war das also. Irene sah ein, dass es unnötig war, die Zeit des Lehrers noch länger in Anspruch zu nehmen. Bevor sie nach Hause ging, würde sie seine Angaben noch überprüfen, damit sie ihn endgültig von der Liste streichen konnten.
     
    Es dauerte eine knappe halbe Stunde, sich Ants Hüppes Alibi bestätigen zu lassen. Jetzt hatten Jonny und sie nur noch zwei Namen auf ihrer Liste. Von Sara und Hannu hatte Irene bislang nichts gehört, also waren sie auf nichts von Interesse gestoßen. Vielleicht führte der blonde Al Capone sie ja in eine Sackgasse. Vielleicht war der übelriechende Trottel rein zufällig einige Wochen vor dem Überfall bei Marie Carlsson im ICA Maxi aufgetaucht und hatte seltsame Fragen gestellt … Irene unterbrach ihren Gedankengang. Der Mann, der Marie angegriffen hatte, hatte ebenfalls schlecht gerochen. Als sie sich plötzlich daran erinnert hatte, hatte sie sehr heftig reagiert, und das lag nicht nur an dem Rotwein, den sie gekippt hatte. Ihr Polizeiinstinkt sagte Irene, dass der Mann mit den Fischaugen wichtig war. Jetzt ging es nur noch darum, ihn ausfindig zu machen und Beweise aufzutreiben, die ihr Gefühl bestätigten.
    Energisch loggte sie aus und fuhr den Computer herunter. Zeit, nach Hause zu fahren. Eine warme Mahlzeit und früh zu Bett erschienen ihr die perfekte Abendplanung. Sie unterdrückte ein Gähnen und stand von ihrem Stuhl auf. Da tauchte Sara in ihrer Tür auf.
    »Ich erreiche Ann-Britt Söderström nicht.«
    »Wen?«, fragte Irene desinteressiert.
    »Die Frau, die die Leiche von Ingela Svensson gefunden hat. Du warst doch dort«, sagte Sara.
    Vielleicht war es Einbildung, aber Irene meinte einen Vorwurf aus Saras Stimme herauszuhören. Das diffuse Bild einer übergewichtigen
Frau Anfang sechzig tauchte in ihrer Erinnerung auf. Zwar hatte sich Irene nicht mit ihr unterhalten, aber sie erinnerte sich plötzlich daran, dass der Dackel dieser Frau das erste in Folie verpackte Opfer auf dem Westfriedhof gefunden hatte. Das schien ihr bereits sehr lange zurückzuliegen, dabei war seither nur eine gute Woche vergangen.
    »Ach so, die Ann-Britt Söderström. Warum willst du mit ihr sprechen?«
    »Die Thylqvist sagte doch, dass wir noch einmal mit den Personen sprechen sollen, die die Leichen gefunden haben, für den Fall, dass ihnen noch etwas eingefallen sein könnte, woran sie im ersten Moment nicht gedacht haben. Mit dem Zeitungsboten, der Elisabeth Lindberg gefunden hat, hat Hannu gesprochen, und dem ist nichts Neues eingefallen. Und jetzt gelingt es mir nicht, diese Söderström zu erreichen.«
    Irene hatte Thylqvists Anweisung vollkommen vergessen, gedachte aber nicht, Sara dies zu erzählen.
    »Vermutlich ist sie verreist«, meinte sie leichthin.
    »Nein. Ich habe gerade ihre Tochter in Stockholm erreicht. Sie sagt, ihre Mutter sei herzkrank und gehe nicht gerne aus. Deswegen habe sie ihr auch Egon zu Weihnachten geschenkt.«
    »Egon?«
    »Den Hund. Damit die Mutter aus dem Haus kommt. Funktioniere aber nicht so recht.«
    »Wie lange hast du es denn schon versucht?«, fragte Irene seufzend.
    »Seit gestern Nachmittag.«
    Eine Herzkranke, die einen Tag lang nicht erreichbar war. Laut Tochter war sie ziemlich unbeweglich und verließ nicht gerne das Haus. Da war nur eines zu tun.
    »Dann müssen wir wohl bei Frau Söderström vorbeifahren und schauen, was los ist«, meinte Irene und lächelte Sara aufmunternd zu.

    Saras erleichterter Miene war anzusehen, dass das genau die Antwort war, auf die sie gehofft hatte.
     
    Ann-Britt Söderström wohnte in einem renovierten sogenannten Landshövdinge-Haus mit Aussicht auf den Grüngürtel, Gröna Vallen. Von dort waren es nur knapp fünfhundert Meter bis zu dem Platz, an dem sie, oder genauer gesagt Egon, das erste Mordopfer gefunden hatte. Dorthin hatte Ann-Britt, wie Irene sich zu erinnern glaubte, das Auto genommen. Vermutlich verhielt es sich so, wie die Tochter gesagt hatte, und aus den Hundespaziergängen war nicht viel geworden.
    »Zweiter Stock, kein Fahrstuhl«, sagte Sara, nachdem sie die Klingelschilder studiert hatte.
    Sie klingelten, ohne dass etwas passierte. Nach einer Weile kam eine junge Frau aus dem Haus. Irene und Sara wiesen sich aus und baten darum, das Haus betreten zu dürfen. Ohne irgendwelche Fragen zu stellen, ließ die Frau sie eintreten.
    Sie hörten ihn bereits im Erdgeschoss. Ein leises Winseln,

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