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Der im Dunkeln wacht - Roman

Der im Dunkeln wacht - Roman

Titel: Der im Dunkeln wacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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oft?«
    Sie bemerkte, dass ihn diese Frage überraschte. Wieder nahm sie eine kurze, wenn auch kaum sichtbare Veränderung seines Gesichtssausdrucks wahr. Also in der Tat eine heikle Frage für ihn, dachte Irene.
    »Ich verwende Yes«, antwortete er.
    »Verwende«, klang altmodisch für einen Mann Anfang dreißig. Nicht das einzige widersprüchliche Detail an Daniel Börjesson. Irene beschloss, das zähe Verhör unbeirrt weiterzuführen.
    »Zum Putzen? Auch für Sie selbst, zum Waschen?«, fragte sie.
    Er nickte, drehte den Kopf zur Seite und richtete seine Fischaugen auf Jonny. Vielleicht dämmerte es ihm langsam, dass der unfreundliche Polizist nicht so gefährlich war wie die Polizistin, die ihm gegenübersaß.

    »Bekommen Sie keine Hautprobleme, wenn Sie Spülmittel als Duschgel verwenden?«, fuhr Irene mit neutraler Stimme fort, als sei weiter nichts dabei, sich mit einem Spülmittel zu waschen.
    »Funktionell«, sagte er nur.
    Funktionell. Merkwürdige Antwort.
    »Aber verwenden Sie Yes für alle Putzarbeiten?«
    Er zuckte leicht mit den Achseln, was man als ein Ja und ein Nein deuten konnte.
    »Hat Ihnen jemand Yes empfohlen?«, fuhr Irene fort.
    Dieses Mal schüttelte er nur den Kopf.
    »Niemand hat also gesagt, dass Yes ein gutes Spülmittel ist?«
    »Reklame«, antwortete er und zuckte erneut mit den Achseln.
    In diese Falle geht er nicht, stellte Irene fest. Seine Gesten waren wirklich widersprüchlich.
    »Es gab also niemanden, der Ihnen Yes als das beste Spülmittel empfohlen hat?«, versuchte sie es noch einmal.
    Seine Antwort war erneut ein vages Achselzucken. Irene bemühte sich, einen Seufzer zu unterdrücken. Nimm dich zusammen, ermahnte sie sich.
    »Kommt es manchmal vor, dass Sie das Personal im ICA um Rat fragen?«
    »Gelegentlich«, erwiderte er, ohne zu zögern.
    »Fällt es Ihnen schwer, Lebens- und Reinigungsmittel einzukaufen ?«
    »Meine Großmutter hat immer eingekauft.«
    »Dann verstehe ich, dass es ungewohnt für Sie war, die alltäglichen Dinge einzukaufen, nachdem Ihre Großmutter gestorben war«, stellte Irene mit mitfühlender Stimme fest.
    Daniel nickte kaum merkbar. Wieder hatte Irene das deutliche Gefühl, dass er mehr auf Zack war, als er erkennen ließ.
    »Erinnern Sie sich, wen Sie bei ICA am Frölunda Torg um Rat gefragt haben?«
    Wieder ein Achselzucken als Antwort.

    »Sagt Ihnen der Name Marie etwas?«
    »Mama.«
    »Mama?«, wiederholte Irene erstaunt.
    »Mama«, bestätigte er und nickte nachdrücklich.
    »Hieß Ihre Mutter Marie?«
    »Ja.«
    »Und Ihr Vater?«
    »Per.«
    »Ihre Mutter hieß also Marie Börjesson und Ihr Vater Per. Wie hieß Ihr Vater mit Nachnamen?«
    Daniel runzelte die Stirn. Zum ersten Mal während ihres Gesprächs schien er wirklich angestrengt nachzudenken.
    »Ich weiß nicht«, sagte er schließlich.
    Merkwürdig. Das war etwas, das sie herausfinden mussten.
    »Wann sind Ihre Eltern gestorben?«
    »Ich war ein Baby«, erwiderte er tonlos.
    »Sie erinnern sich also nicht an sie?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sind sie bei einem Unfall ums Leben gekommen?«
    »Papa. Motorradunfall. Mama ist an einem Durchbruch eines Magengeschwürs gestorben«, antwortete er mit seiner monotonen Stimme.
    Beide Eltern waren also kurz hintereinander und unter dramatischen Umständen gestorben. Ungewöhnlich jung. Auch das war bemerkenswert und sollte überprüft werden.
    »Ich habe mir sagen lassen, dass Ihre Großmutter einige Jahre vor ihrem Tod krank war. Was hatte sie?«
    »Das Herz.«
    »Wie oft suchten Sie mit ihr die Notaufnahme des Sahlgrenska-Krankenhauses auf?«
    Er blickte Irene mit seinen farblosen Augen an, bis ihr ganz unbehaglich zumute wurde. Etwas regte sich in diesen Augen. Etwas, das sie nicht deuten konnte. Sie war sich auch nicht sicher,
ob sie gesteigerten Wert darauf legte, die Bedeutung zu ergründen.
    »Drei Mal«, antwortete er schließlich.
    »Erinnern Sie sich noch, wann das war?«
    Er schwieg lange und musterte sie eingehend. Irene merkte, dass sie unter den Armen und auf dem Rücken zu schwitzen begann. Obwohl sie viel Übung darin hatte, Vernehmungen durchzuführen, machte sein Blick sie nervös. Lächerlich, ich vernehme doch nur einen Verdächtigen, versuchte sie sich einzureden, aber es gelang ihr nicht, sich zu überzeugen. Vorsichtig rieb sie sich unter der Schreibtischplatte ihre feuchten Hände an der Jeans trocken. Sie merkte, dass er das sah. Dass ich so sensibel bin, muss an meiner Müdigkeit liegen, dachte sie.
    »Im November

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