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Der Indianerlord

Der Indianerlord

Titel: Der Indianerlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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doch die meisten Generäle behaupteten, die Ermordung indianischer Kinder würde das Problem lösen ...
    Plötzlich wurde die Tür geöffnet und geschlossen. Er runzelte die Stirn, griff nach dem Colt, der neben ihm auf einem Tischchen lag, und starrte den ungebetenen Gast verwirrt an.
    In seinem Zimmer brannten keine Lampen. Nur das Kaminfeuer warf ein schwaches Licht auf die umwerfende Schönheit, die hereingekommen war.
    Vielleicht ist sie gar nicht so schön, dachte er. Der Whiskey verschleiert meinen Blick, lässt alles weich und verschwommen erscheinen, so wie er die Kanten meines Zorns abgeschliffen hat ...
    Reglos stand sie bei der Türünd schien zu lauschen. Kastanienbraune Locken fielen auf ihre Schultern und umrahmten ihr ebenmäßiges Gesicht, ein elfenbeinweißes Oval mit hohen Wangenknochen und vollen Lippen.
    War das Loralees neues Mädchen aus dem Osten? Irgendwelche Geräusche im Flur schienen sie zu erschrecken. Offenbar hatte man sie zum ersten Mal ins Gasthaus geschickt, und sie fühlte sich unsicher.
    Aber sogar Loralees Huren zogen sich ordentlich an, ehe sie den Hof überquerten. Und diese Frau trug einen spitzenbesetzten weißen Morgenmantel, der den Blick auf eine wadenlange Unterhose, Seidenstrümpfe und ein Korsett mit blauen Satinbändern freigab - auf wohlgerundete Brüste und sanft geschwungene Hüften.
    Zweifellos hatte Loralee geglaubt, sie würde ihm etwas Gutes tun, wenn sie ihm diese bezaubernde Frau offerierte.
    Sie starrte ihn an, als hätte sie seine Anwesenheit eben erst bemerkt. In ihren Augen las er nacktes Entsetzen. Hatte Loralee sie nicht vor seinem Sioux-Blut gewarnt? Andererseits musste jede Hure, die in den Westen reiste, mit einer solchen Kundschaft rechnen.
    Warum wurde ihm heiß? Lust - reine Lust, sagte er sich spöttisch. In der Tat, er musste seiner alten Freundin recht geben. Dieses Mädchen war genau das Richtige für ihn.
    »Treten Sie doch näher«, bat er.
    »Was?« wisperte sie.
    Sloan stand auf. »Treten, Sie näher«, wiederholte er.
    Doch sie rührte sich nicht von der Stelle. Er zuckte die Achseln und nahm einen Schluck Whiskey. Warum verhielt sie sich so seltsam? In Gold Town hatten schüchterne Huren nichts verloren. Die Goldgräber legten keinen Wert auf gezierte Damen.
    »Um ehrlich zu sein, ich habe mich gegen Ihren Besuch gesträubt, Miss. Aber nun sind Sie da, also kommen wir zur Sache. «
    »Oh - ich ... «
    Mit drei Schritten war er bei ihr. »Wenn Sie nicht hierbleiben wollen, verschwinden Sie.«
    »Jetzt?« Dieser Gedanke schien sie zu bestürzen. Vielleicht fürchtete sie, Loralee würde ihr Vorwürfe machen, wenn sie ihre Pflicht nicht erfüllte. Aber er war nicht in der Stimmung für alberne Spiele.
    »Ja, jetzt, verdammt noch mal! Wenn Sie nicht hierbleiben möchten, müssen Sie gehen. Ist das klar?«
    »Ich ... «
    »Raus mit Ihnen!«
    »Nein!« Verzweifelt schüttelte sie den Kopf.
    Er packte ihren Arm, - schob sie von der Tür weg und schob den Riegel vor. Dann stemmte er seine Hände in die Hüften und starrte sie an. »Falls Sie nicht mit mir gesehen werden wollen, hier kann niemand rein.«
    »Niemand kann rein?«
    »Natürlich nicht.« Mühsam bezähmte er seine Ungeduld. Was für eine seltsame Hure ... Warum tat Loralee ihm so etwas an? Hatte sie seine schlechte Laune nicht bemerkt?
    Trotzdem wuchs sein Verlangen. Jetzt, wo er dicht vor ihr stand, erkannte er ihre atemberaubende Schönheit. Diese Frau müsste im Salon eines Aristokraten Tee servieren, statt sich in einer Goldgräberstadt zu prostituieren. Offenbar hatte sie einen kostspieligen Geschmack, denn ihre spärliche Kleidung war von erlesener Eleganz. Nun, wenn sie's richtig anfing, konnte sie in Gold Town ihr Glück machen.
    Sein Blick ruhte auf ihrem elfenbeinweißen Hals, er sah ihren Pulsschlag pochen, und sie starrte ihn immer noch angstvoll an. Sloan ergriff ihre Hand. Schmale Finger, manikürte Nägel.
    Herausfordernd öffnete er seine obersten Hemdknöpfe und presste ihre Hand an seine nackte Brust. »Haben Sie Probleme mit Indianern?«
    Verblüfft riß sie sich los. »Sind Sie ein Indianer?«
    »Sehe ich norwegisch aus?« fragte er langsam.
    Sie zeigte auf das Kavalleriejackett, das am Fußende des Betts lag. »Nun, ich dachte, Sie wären ein Offizier.«
    »Darüber wundere ich mich selber. Ich frage Sie noch einmal - haben Sie Probleme ... «
    Doch sie hörte nicht mehr zu und schien wieder auf Geräusche im Flur zu lauschen.
    Verdammt, jetzt konnte er sich nicht

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