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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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hat mir sogar einige Tage Urlaub genehmigt, obwohl er mich schon lange genug kennt und daher wissen muß, daß ich mich wieder mit Kossoff beschäftigen würde.«
    Lundquist zog ein zweifelndes Gesicht. »Vielleicht hat er das beabsichtigt? Ich meine … wenn er sehr ablehnend gewesen wäre, hättest du dich doch erst recht für den ganzen Kram interessiert, oder nicht?«
    »Das mag sein. Aber es gibt eine einfache Möglichkeit, Licht in das Abbottsche Dunkel zu bringen.«
    »Nämlich?«
    »Ich rufe ihn an und frage ihn!«
    »Und du denkst, er sagt dir die Wahrheit?«
    »Hm, bisher hatte ich noch nie Anlaß, an Abbotts Integrität zu zweifeln. Ich muß mir seine Antworten anhören. Ich bin sicher, daß ich dann weiß, ob er mich belügt oder nicht.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr!« wünschte Lundquist. »Hoffentlich hast du recht!«
    »Das hoffe ich auch.« Green sah sehr entschlossen aus. »Sonst könnte es nämlich passieren, daß ich dem einen oder anderen Großkopferten mächtig auf die Zehen trete!«

Mercedes, Uruguay
    M it quietschenden Reifen bremste Emilio Roessner seinen Jeep direkt vor dem Haupteingang des Bürotrakts der Breedwell Farms. Trockener Staub wirbelte hoch und wurde vom leichten Wind langsam davongetragen. Im Licht der tiefstehenden Abendsonne sprang der Breedwell -Sicherheitschef aus dem Geländefahrzeug und betrat das Gebäude. Kurze Zeit später saß er in seinem Büro und war gerade dabei, einen Schluck heißen schwarzen Kaffee zu sich zu nehmen, als er einen kleinen Zettel bemerkte, der auf seinem Schreibtisch lag.
    Ich muß Sie dringend sprechen! Cruikshank.
    Seufzend erhob er sich und machte sich auf den Weg in das große Büro im oberen Stockwerk, das der FunFries- Sicherheitschef zu seinem Hauptquartier umfunktioniert hatte.
    »Ah, gut, daß Sie kommen!« David Cruikshank blieb in seinem Sessel sitzen und sah Roessner entgegen.
    »Abend, Cruikshank«, erwiderte Roessner. »Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Was gibt's?« Er ließ sich in einen der Besuchersessel fallen und steckte sich eine Zigarette an.
    »Es läuft einiges aus dem Ruder, und wir sind dazu da, um solche Dinge wieder in Ordnung zu bringen, wenn Sie wissen, was ich damit sagen will.«
    Roessner winkte ab. »Machen Sie doch keine Sprüche, Cruikshank. Ich weiß, wozu ich da bin! Also, was läuft aus dem Ruder?«
    »Diese Interclone- Scheiße! Seitdem dieser englische Agent in der Kossoff-Sache herumgestochert hat, brodelt der ganze Topf vor sich hin. Und irgendwie müssen wir ihn wieder abkühlen.«
    Roessner schüttelte ungläubig den Kopf. »Was machen eigentlich diese Freaks in London? Sind die denn nicht in der Lage, ihn zu stoppen? Ich denke, die wissen darüber Bescheid, daß ihnen der eigene Laden auf den Fersen ist!«
    »Was fragen Sie mich?« antwortete Cruikshank achselzuckend. »Ich bin auch der Meinung, daß sich das Problem einigermaßen zügig lösen ließe. Aber anscheinend fehlt es den Engländern an der Motivation.«
    »Motivation wofür?« fragte Roessner, während er die Zigarette in den Mundwinkel hängte und begann, mit einem Brieföffner seine Fingernägel zu reinigen.
    Cruikshank machte ein angewidertes Gesicht. Dieser Emilio Roessner war wirklich ein Prolet! Aber er hatte die Breedwell Farms im Griff, ein guter Mann, mit dem man sich notgedrungen arrangieren mußte.
    »Nun, ich vermute, Collins und seine Leute haben noch keine konsequenten Anweisungen von oben erhalten. Wahrscheinlich existieren irgendwelche Skrupel, weil es um Leute des eigenen Vereins geht. Deshalb denke ich, daß ein wenig Motivation nicht schaden könnte.«
    »Ah, jetzt habe ich Sie verstanden. Sie wollen mit Ihrer Motiviererei direkt in der Chefetage beginnen!«
    David Cruikshank nickte kalt lächelnd. »So ist es! Denn wenn nicht bald etwas passiert, sind wir unseren Job los, Señor!«
    Roessner stellte die Maniküre ein und setzte sich im Sessel aufrecht. »Wie wollen Sie also vorgehen? Ich meine, an welche Art von Motivation haben Sie gedacht?«
    Cruikshank räusperte sich kurz. »Nun, Gewaltandrohungen helfen nicht viel. In seiner Position ist er vor so etwas geschützt. Die Entführung der Ehefrau macht nach meinen Informationen auch nicht besonders viel Sinn. Also bleibt noch Erpressung.«
    »Hat er denn Dreck am Stecken?«
    Cruikshank lachte kurz auf. »Welcher Politiker hat das nicht? Aber ich will ihn gar nicht auf diese Weise an die Kandare nehmen. Ich hatte an eine andere Art von Erpressung gedacht.«
    Roessner zog

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