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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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den Gepäckraum zurück. Morgan hatte eine der Schiebetüren einen Spalt breit geöffnet und sah nach draußen. Als Fletcher etwas sagen wollte, machte Morgan eine warnende Handbewegung. Gleichzeitig war draußen Motorengeräusch zu hören.
      Rogan stellte sich neben Morgan. Er sah durch den Spalt hinaus und erkannte den Geldtransportwagen, der eben auf den Parkplatz abbog. Das dunkelblaue Fahrzeug mit den Panzerglasscheiben und der Antenne auf dem Dach hielt nur wenige Meter von ihnen entfernt. Fahrer und Beifahrer waren deutlich zu sehen: ein kräftiger älterer Mann mit Schnurrbart und ein hagerer junger Mann mit kurzgeschnittenen blonden Haaren und einer auffälligen Narbe auf der Stirn.
      Der Blonde gähnte, griff nach dem Mikrophon des Funkgeräts und sprach hinein. Dann hängte er es wieder an den Haken, zündete sich eine Zigarette an und sah auf die Uhr, die der Fahrer ihm zeigte.
      Die Tür zum Bahnsteig wurde geöffnet. Costello erschien dort.
      »Der Zug kommt!«
      »Okay, du gehst hinaus und nickst ihnen zu«, befahl Rogan
    ihm.
      Als Costello zögerte, gab Morgan ihm einen Tritt. »Los, mach schon, verdammter Kerl!«
      Costello öffnete das Schiebetor etwas weiter, beugte sich hinaus und hob die Hand. Der Fahrer nickte, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr an die Rampe.
      Rogan hörte den Zug bremsen und gab Costello einen Stoß. »Auf den Bahnsteig mit dir! Aber bleib in der Nähe des Tores!«
      Rogan ging ins Dienstzimmer zurück. Morgan und Fletcher blieben im Gepäckraum. Sie standen rechts und links des Schiebetores und hielten beide einen Gummiknüppel schlagbereit.
      Dann schien alles gleichzeitig zu passieren. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, wurde das Tor zum Gepäckraum von außen geöffnet. Der Fahrer kam als erster herein; er trug das Quittungsbuch in der Hand und schleppte einen Sack hinter sich her. Der junge Beifahrer, in dessen Mundwinkel noch die Zigarette hing, folgte ihm mit einem zweiten Sack.
      Morgan und Fletcher schlugen gleichzeitig zu. Der Fahrer ging sofort zu Boden. Er war schon nach dem ersten Schlag bewußtlos. Sein Beifahrer ließ den Sack fallen, drehte sich um und wollte nach seinem eigenen Gummiknüppel greifen. Aber Fletchers nächster Schlag traf ihn im Nacken, und auch er sank zusammen. Rogan stürzte aus dem Dienstzimmer, packte die Füße des Fahrers und zog ihn hinter sich her. Als er ihn hinter dem Schreibtisch liegenließ, kam Fletcher mit dem anderen heran.
      Als Rogan wieder in den Gepäckraum ging, setzte Morgan sich eben die Schirmmütze des Fahrers auf. »Der verdammte Wagen ist leer«, meldete er. »Diesmal sind's nur zwei kümmerliche Säcke.«
      Colum O'More hatte sich also ausnahmsweise geirrt, aber damit konnte Rogan sich jetzt nicht befassen. Er kniete bereits neben den Postsäcken, hielt eine Kneifzange in der Hand und zertrennte damit den Draht, mit dem die Säcke verschlossen waren, an einer der Plombe gegenüberliegenden Stelle. Dann steckte er ihn rasch durch die Ösen eines der falschen Säcke, die Fletcher heranschleppte, und drehte die Enden zusammen.
      Als er mit dem zweiten beschäftigt war, meinte Morgan besorgt: »Hoffentlich sehen sie sich die Säcke nicht genau an.«
      »Warum sollten sie auch?« fragte Rogan gelassen und stand auf. »Los, hinaus mit euch!«
      Die Mütze des Beifahrers war Fletcher zu klein, aber er setzte sie sich weit in die Stirn und griff nach einem der Säcke. Morgan trug das Quittungsbuch, zog den zweiten Sack hinter sich her und ging voraus. Am Tor zögerte er kurz, öffnete es dann und trat auf den Bahnsteig. Rogan wartete mit angehaltenem Atem.
      Auf dem Bahnsteig war es merkwürdig ruhig. Nur die Dieselmotoren der Lokomotive brummten im Leerlauf. Paddy Costello stand in der Nähe des Tores auf seinen Besen gelehnt und sah demonstrativ auf seine Uhr. Die Tür des Postwagens war offen.
      Morgan ging darauf zu. Ein Mann in Uniform beugte sich grinsend ins Freie. »Na, ihr haltet wohl nichts von Pünktlichkeit, was?«
      »Wir fahren diese Tour heute zum erstenmal«, entschuldigte sich Morgan.
      Er hob seinen Geldsack in den Wagen. Fletcher folgte seinem Beispiel. Der andere Mann streckte die Hand nach dem Quittungsbuch aus. Morgan gab es ihm. Der Mann zeichnete die oberste Quittung ab, riß sie heraus und gab das Buch zurück. »Gut, das war's also.«
      Als er die Tür schließen wollte, sagte Morgan rasch: »Oh, das hätte ich fast vergessen! Tun

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