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Der Ire

Der Ire

Titel: Der Ire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Versteck zurück.
      Er mußte stundenlang im Regen warten, bis schließlich der Ford zurückkam; er blieb hinter den Büschen und kam erst heraus, als das Motorengeräusch verklungen war.
      Soames ließ seinen Wagen stehen und schlich wieder zur Farm. Das Haus wirkte von außen unbewohnt. Er zögerte nur kurz, beobachtete die Fenster und durchquerte dann den Hof, um zur Haustür zu gelangen.
      Die Tür war offen. Soames ging den Flur entlang. Die Wohnzimmertür war nicht ganz geschlossen. Hinter ihr hustete jemand. Soames stieß sie auf.
      Colum O'More saß am Kamin und wollte sich eben seine Pfeife anzünden. Er starrte Soames sprachlos an. Seine Augen blitzten wütend.
      »Was haben Sie hier zu suchen, verdammt noch mal?«
    »Ich dachte, wir müßten uns einmal in Ruhe unterhalten.«
      Soames betrat den Raum, nahm seinen Hut ab und ließ sich in einen Sessel fallen.
      »Ich habe Ihnen nichts zu sagen«, antwortete O'More. »Sie sind für Ihre Arbeit gut bezahlt worden, und damit ist der Fall erledigt!«
      »Ich habe einen Freund in Dublin, Mr. O'More. Wußten Sie das?« Soames wärmte sich die Hände am Kaminfeuer. »Er hat einige Erkundigungen für mich eingezogen. Natürlich bei den richtigen Leuten.« Er lächelte leicht. »Im Hauptquartier Ihrer Organisation in Dublin scheint man schon seit über fünf Jahren nichts mehr von Ihnen gehört zu haben.« Soames schüttelte tadelnd den Kopf. »Sie haben nicht die Wahrheit gesagt, Mr. O'More. Oder wollen Sie das etwa bestreiten?« Als der Alte nicht antwortete, fuhr Soames spöttisch fort: »Das kann unangenehme Folgen haben. Stellen Sie sich nur vor, was Sean Rogan dazu sagen würde ...«

    14

      Der kalte Wind trieb den Regen gegen die Fensterscheiben, durch die Vanbrugh mürrisch auf den Platz hinaussah. Er hatte den Morgen damit verbracht, in sämtlichen Hotels von Kendal nach Pope und Soames zu fragen. Aber er hatte keine Spur von ihnen entdeckt, und dieser Fehlschlag besserte seine Stimmung nicht gerade. Jetzt fragte er sich, wo Dwyer stecken mochte.
      Ein junger Polizeibeamter klopfte an und brachte ihm eine Tasse Tee. Als er gehen wollte, kam Dwyer herein.
      »Bringen Sie mir auch eine?« bat er und zog sich den Mantel aus. »Puh, ist das hier ein Klima!«
      »Haben Sie etwas erreicht?« wollte Vanbrugh wissen.
      Dwyer schüttelte den Kopf. »Wir haben sämtliche Gästehäuser und Pensionen abgeklappert. Ich habe die Männer zum Mittagessen geschickt. Sie sollen in einer Stunde zurückkommen.«
      »In den Hotels waren die beiden auch nicht.«
      Dwyer bekam seinen Tee, nickte dankend und trank ihn langsam. »Es muß hier natürlich eine Menge Leute geben, die Privatzimmer vermieten.«
      »Zu viele«, entschied Vanbrugh. »Wir haben weder genug Leute noch Zeit, um sie alle ausfindig zu machen.«
      »Das würde aber erklären, weshalb Grants Briefe nicht unmittelbar an ihn adressiert waren.«
      »Ich habe mit dem Leiter des hiesigen Postamts gesprochen«, sagte Vanbrugh. »Vielleicht erinnert sich einer der Briefträger an etwas. Das ist unwahrscheinlich - aber immerhin möglich.«
      »Und?«
      »Ich warte noch. Die meisten Briefträger kommen erst von ihrer Runde zurück. Er will sie fragen und mich dann anrufen.« Vanbrugh sah auf seine Uhr. »Fünf nach zwei. Noch eine halbe Stunde.«
      »Gleich um die Ecke habe ich einen Pub gesehen«, erklärte Dwyer ihm. »Dort bekommen wir vielleicht ein paar Sandwiches oder dergleichen.«
      »Oder ein Bier?«
      »Der Vormittag war ziemlich anstrengend, Sir.«
      Vanbrugh nahm grinsend seinen Mantel vom Haken. »Wenn Sie zahlen, Sergeant ...«

      Rogan sah an Hannah vorbei durch die Windschutzscheibe, auf der die Scheibenwischer arbeiteten, und erkannte Paddy Costello einige hundert Meter vor ihnen am Straßenrand. Der kleine Mann setzte sich auf den Beifahrersitz, murmelte einen Fluch und knallte die Tür zu.
      »Verdammt noch mal, ich bin klatschnaß. Dieser verfluchte Regen geht bis auf die Haut durch.«
      »Hat alles geklappt?« fragte Rogan.
      »Der Wagen steht jetzt hinter der alten Scheune. An einem Tag wie heute kommt dort bestimmt niemand hin.«
      Rogan lehnte sich gegen die Seitenwand des Lieferwagens und zündete sich eine Zigarette an. Dann warf er die Packung Fletcher zu, der ihm in einer blauen Uniform gegenübersaß. Die Hände des großen Mannes zittern leicht, als er sich bediente.
      »He, was hast du?« erkundigte

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