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Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser

Titel: Der Jahrtausendkaiser: Der Jahrtausendkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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in eine sitzende aufrichtete.
    »Was macht Ihr hier, zum Teufel noch mal?« grollte Ernst leise. »Fast hätte ich Euch den Hals umgedreht.«
    »Ich wollte Euch nicht erschrecken.«
    Ernst brummte etwas Undefinierbares. Ein schabendes Geräusch erklang: Er fuhr sich mit der Hand grob über die Bartstoppeln in seinem Gesicht. Scheinbar war er wirklich erschrocken und ärgerte sich nun darüber.
    »Ihr seid nackt«, sagte Dionisia. Vom Kamin war das hastige Rascheln zu hören, mit dem Ernst versuchte, seine Blöße zu bedecken.
    »Dann verschwindet«, knurrte er.
    »Keine Angst, es ist sehr dunkel«, erklärte Dionisia. »Man kann fast nichts erkennen.« Ihre Stimme zitterte, aber Philipp wurde unangenehm klar, daß es nicht aus Furcht oder Scham geschah. Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen, als sie weitersprach: »Es ist keine Schande, wenn ich Euch so sehe, wie Ihr seid. Ich will es Euch sogar gleichtun.«
    Voll ungläubigem Entsetzen lauschte er den Geräuschen, mit denen Dionisia ihr Kleid über den Kopf zog. Dionisias dunklerer, nackter Körper war nun ebensoschwer auszumachen wie Ernst Guett’heure.
    »Hier«, sagte sie leise. »Wenn du mich nicht sehen kannst, fühle mich.«
    Ernst keuchte. Die Laute, die an Philipps Ohren drangen, und seine eigene Phantasie ersetzten das, was seine Augen nicht sahen.
    »Dionisia ...«, krächzte Ernst.
    »Es ist dunkel«, flüsterte sie. »Draußen herrscht die Nacht. Dies ist die Zeit für die Liebe.« Knistern im Stroh; sie legte sich auf den Rücken. »Liebe mich.«
    »Dionisia, nein ... «
    »Doch«, drängte sie ihn. »Ich bin bereit für dich. Fühle mich. Fühle, wie meine Brüste auf dich warten.« Weiteres Knistern. Ihre Stimme wurde verschwommen, als die Erregung sie überschwemmte. »Fühle, wie mein Schoß vor Hitze glüht und dich aufnehmen will.«
    Erneutes Rascheln und Knistern, diesmal heftiger, und unmißverständliches Stöhnen aus Dionisias Mund, als Ernst ihrer Aufforderung nachkam. Verschwinde! dröhnte es in Philipps Kopf. Geh hinunter in die Küche und halte dir die Ohren zu. Verschwinde von hier! Er blieb wie gelähmt dort, wo er war. Nur seine Lider schlossen sich, schlossen sich über seinen in der Dunkelheit nutzlosen Augen wie auch über der Leere, die er plötzlich in seiner Brust fühlte.
    Ein rasches Geräusch, und Dionisias überraschtes Keuchen. Jetzt hatte er sich auf sie gewälzt, ihre Schenkel auseinandergedrückt und sich in sie gebohrt. Philipp riß krampfhaft die Augen auf.
    Vor dem vagen Grau des hellen Fußbodens, mindestens einen Schritt entfernt von dem dunklen Schatten, in dem Dionisia lag, kauerte eine massive Gestalt: Ernst.
    »Nein«, sagte er deutlich.
    »Was hast du? Wenn du es nicht hier willst, dann folge ich dir, wohin du wünschst. Unsere Liebe ist keine verbotene Liebe; aber wenn es dir so vorkommt, dann laß uns dorthin gehen, wo sie verbotenerweise passiert. Komm mit hinauf in den Speicher; die alte Frau liegt in meiner Kammer und schnarcht.«
    Inzwischen hatten sich Philipps Augen so sehr an die Düsterkeit im nächtlichen Saal gewöhnt, daß er mehr als nur Umrisse ausmachen konnte. Dionisia, eine vage schimmernde Gestalt auf dem Strohlager, hatte sich halb aufgerichtet. Mit einem Entsetzen, das ebensogroß war wie seine widersinnig aufsteigende Wollust, erkannte Philipp die halbmondförmigen Schatten unter ihren Brüsten, die sanfte Wölbung ihres Leibs und das dunkle Dreieck ihres Geschlechts. Philipps Augen wurden von diesem Anblick zwanghaft festgehalten; und jetzt sah er auch, was ihm die ganze Zeit über entgangen war, was jeder andere Beobachter längst erkannt hätte! Dionisias Erregung, Dionisias Aufgewühltheit, Dionisias Freude, seit Ernst Guett’heure in Radolfs Haus zurückgekehrt war – Dionisias strahlende Augen, mit denen sie jede seiner Bewegungen verfolgt hatte.
    »Geh zurück in deine Kammer«, sagte Ernst ruhig.
    »Aber nein«, hauchte Dionisia. »Komm zu mir. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Ich spüre, daß auch du mich liebst. Warum läßt du mich unsere Liebe nicht vollenden? Ich sehe deine Männlichkeit.«
    Ernst schüttelte langsam den Kopf. Sie bettelt, daß er sie bespringt , dachte Philipp. O mein Gott, sie fleht darum. »Ich will dich aufnehmen. Füll mich aus. Ergieße dich in mich. Leugne unsere Liebe nicht.«
    »Schluß damit«, sagte Ernst deutlich. »Wie klar willst du es hören? Ich liebe dich nicht. Ich will nichts von dir.«
    »Aber ich sehe doch, wie du dich mir

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