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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war ein guter Mann«, sagte Fielding mit bebender Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien. »Vielleicht sogar ein großer Mann. Ich habe gerade erfahren, dass du ihn getötet hast.«

13
    Der alte Gelehrte blickte kurz nach unten und zuckte zusammen. Denn auch Janson hielt eine Waffe in der Hand - die Pistole, die er in einer fließenden Bewegung aus dem Halfter hinten an seinem Gürtel gezogen hatte, als sein Unterbewusstsein das registrierte, was sein Bewusstsein nur mit Mühe akzeptieren konnte.
    Janson schob wortlos mit dem Daumen den Sicherungshebel der kurzläufigen Waffe zurück. Ein paar endlos lange Sekunden standen sich die beiden Männer stumm gegenüber.
    Wer auch immer Fieldings Besucher gewesen war, es hatte sich bestimmt um keinen Diplomanden der Wirtschaftswissenschaften gehandelt. »Band M - P«, sagte Janson. »Trifft sich gut. M für Munition, P für Pistole. Ich würde an deiner Stelle diese Antiquität weglegen. Sie passt nicht zu dir.«
    »Damit du mich ebenfalls töten kannst?«, schnaubte der Wissenschaftler.
    »Um Himmels willen, Angus!«, erregte sich Janson. »Du solltest wirklich deinen großartigen Verstand benutzen. Hörst du denn nicht selbst, wie verrückt das klingt?«
    »Quatsch. Ich sehe nur, dass man dich hierher geschickt hat, um mich zu beseitigen - jeden zu eliminieren, der dich zu gut kennt, das steht für mich fest. >Eine Killerma-schine< - ich habe mehrfach gehört, dass man dich so bezeichnet hat, eine homerische Bezeichnung, die einige deiner Führungsoffiziere für richtig zu halten schienen. Oh ja, ich habe die Verbindung mit meinen amerikanischen Kollegen gepflegt. Aber bis jetzt habe ich mich dieser Charakterisierung nie anschließen können. Du kannst wirklich überzeugend lügen, ich muss das bewundern. Dein Bedauern ist ausgezeichnet gespielt. Du hast mich wirklich völlig getäuscht, und ich schäme mich nicht, das zuzugeben.«
    »Ich wollte doch nur erfahren.«
    »Wo Peters Kollegen sind - um sie ebenfalls zur Strecke zu bringen!«, fiel ihm der alte Professor hitzig ins Wort. »Der >innere Kreise, wie du es genannt hast. Und sobald du mir das entlockt hattest, konntest du sicher sein, dass das, was Peter auf diesem Planeten bewirken wollte, ein für alle Mal zunichte gemacht war.«
    Er lächelte, ein eiskaltes, schreckliches Lächeln, bei dem seine verfärbten, unregelmäßigen Zähne sichtbar wurden. »Wahrscheinlich hätte ich deinen Witz bewundern sollen, als du mich gefragt hast, wen ich mit >sie< meine. Aber diese >sie< sind natürlich die Leute, für die du arbeitest.«
    »Du hattest gerade Besuch - wer war das?«
    Janson war wütend und zugleich verwirrt. Sein Blick huschte zu der Waffe des Gelehrten, einer Webley-Pistole Kaliber 22, der kleinsten und am besten zu versteckenden Waffe, die die britischen Nachrichtendienste Anfang der Sechziger verwendet hatten. »Wer war das, verdammt noch mal?«
    »Das würdest du gerne wissen, nicht wahr? Damit du ihn dann auch auf deine Liste setzen und abhaken kannst.«
    »Hör dir doch selbst zu, Angus. Das ist Wahnsinn! Weshalb sollte ich.«
    »Das ist das Wesen von Säuberungsaktionen, nicht wahr? Sie sind nie ganz abgeschlossen. Es findet sich immer wieder ein weiterer offener Punkt - den man eliminieren muss.«
    »Verdammt, Angus. Du kennst mich.«
    »Wirklich?«
    Der Rektor und sein ehemaliger Schüler hielten immer noch ihre Waffen aufeinander gerichtet. »Hat einer von uns dich wirklich gekannt?«
    Obwohl der Don sich betont gelassen gab, waren seine Angst und sein Ekel nicht zu verkennen, er spielte kein Theater: Angus Fielding war hundertprozentig überzeugt, dass Janson abtrünnig und zum Mörder geworden war.
    Und nichts, was er sagen konnte, würde den Don vom Gegenteil überzeugen.
    Wie sahen denn die Fakten aus?
    Dass er alleine Zeuge des Geschehens gewesen war. Dass er alleine die Operation geleitet hatte, die schließlich mit Novaks Tod geendet hatte. Dass Millionen Dollar auf sein Konto überwiesen worden waren, und zwar auf eine Art und Weise, für die es allem Anschein nach keine ehrenhafte Erklärung gab. Mächtige Interessen hatten sich ganz eindeutig darum bemüht, Novak auszuschalten; war es da unvorstellbar - ja auch nur unwahrscheinlich -, dass sie versuchen würden, jemanden wie Janson damit zu betrauen, einen ehemaligen Cons-Op-Agenten, dessen Fähigkeiten außer Zweifel standen und der seinen Dienst im Zorn quittiert hatte?
    Janson wusste sehr wohl, was ein Fachmann für psychologische

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