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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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weg.«
    »Das ist nicht möglich«, knurrte der Mann von der DIA und blickte finster.
    »Sie kennen Janson nicht«, sagte Derek Collins, Unterstaatssekretär im State Department und in Personalunion Direktor von Consular Operations.
    »Das klingt ja äußerst beruhigend, Derek«, erwidert Albright. »Ein Scheiß-Golem ist er - wissen Sie, was das ist? Meine Großmutter hat immer von ihm geredet. Eine Puppe aus Ton und bösen Geistern, und sie verwandelt sich in ein Ungeheuer. So ähnlich wie in der FrankensteinGeschichte.«
    »Ein Golem«, wiederholte Collins. »Interessant. Wir haben es hier tatsächlich mit einem Golem zu tun, aber wir wissen alle, dass es nicht Janson ist.«
    Schweigen legte sich über den Raum.
    »Bei allem Respekt«, gab Sandy Hildreth zu bedenken, »ich glaube, wir sollten zu den grundlegenden Punkten zurückkehren. Ist das Programm in Gefahr, enthüllt zu werden? Könnte Janson die Enthüllung verursachen?«
    »Und warum haben wir zugelassen, dass wir in eine solche Lage kommen?«, fragte Albright und atmete schwer.
    »Es ist immer die gleiche Geschichte«, sagte die Nationale Sicherheitsberaterin. »Wir dachten, jemand wollte aus Liebe mit uns ins Bett gehen, und in Wirklichkeit wollte er bloß bumsen.«
    Ihre braunen Augen wanderten über die Gesichter im Raum. »Vielleicht haben wir etwas übersehen - schauen wir uns doch seinen Werdegang noch einmal an.«
    Sie wandte sich an den Unterstaatssekretär. »Bloß die Höhepunkte.«
    »Paul Elie Janson«, sagte Collins, dessen Augen von der schwarzen Brillenfassung halb verdeckt waren. »Aufgewachsen in Norfolk, Connecticut, hat die Kent School besucht. Seine Mutter war eine geborene Anna Klima -eine Emigrantin aus der damaligen Tschechoslowakei. Sie war dort literarische Übersetzerin, hat sich mit Dissidenten-Schriftstellern eingelassen, eine Cousine in New Haven besucht und ist dann nicht mehr in ihre Heimat zurückgekehrt. Hat Gedichte in Tschechisch und Englisch geschrieben, einige davon im New Yorker veröffentlicht. Alec Janson war leitender Angestellter einer Versicherungsgesellschaft, Senior Vice President der Dalkey Group, ehe er starb. 1969 verlässt unser heißsporniger Freund Paul die University of Michigan unmittelbar vor dem Abschluss und tritt in die Navy ein. Erweist sich begabt für Taktik und Kampfeinsätze, wird zu den SEALs versetzt, der jüngste Mann, der jemals SEAL-Training erhielt. Wird einer Abwehrabteilung zugeteilt. Wir haben es hier mit einer Lernkurve zu tun, deren Steilheit der einer Rakete ähnelt.«
    »Augenblick mal«, sagte der DIA Mann. »Ein junges Genie - was hat der eigentlich beim Dirty Dozen zu suchen? Das ist eine Profildiskrepanz.«
    »Sein ganzes Leben ist eine einzige >Profildiskrepanz<«, erwiderte Derek Collins mit einem Anflug von Schärfe. »Wollen Sie wirklich die Berichte der Seelenklempner sehen? Vielleicht rebelliert er gegen seinen alten Herrn -die beiden standen sich nicht sonderlich nahe. Vielleicht hatte er zu viele Geschichten über einen tschechischen Onkel gehört, der ein Held in der Widerstandsbewegung war, ein Partisan, der in den Wäldern und Schluchten von Sumava Nazis weggeputzt hat. Und Dad war auch nicht gerade ein Schlappschwanz. Im Zweiten Weltkrieg war der alte Alec selbst bei den Marines, ein echter Ledernacken, ehe er dann ins Geschäftsleben einstieg. Sagen wir einfach, dass Paul es im Blut hatte. Außerdem haben Sie ja sicher auch schon gehört, dass die Schlacht von Waterloo nicht gerade auf dem Sportplatz von Eton gewonnen wurde. Oder war das auch eine >Profildiskrepanz<, Doug?«
    Das Gesicht Albrights rötete sich leicht. »Ich versuche bloß, jemanden zu begreifen, der allem Anschein nach wie der Unsichtbare aus dem Märchen einem regelrechten CIA-Hinterhalt entkommen ist.«
    »Wir hatten kaum Zeit zur Vorbereitung - die ganze Operation war improvisiert, unsere Jungs hatten bloß wenige Minuten Zeit, um ihre Kräfte zu mobilisieren«, sagte Clayton Ackerley, der Mann von der CIAEinsatzleitung. Er hatte schütteres rotes Haar, wässrige blaue Augen und eine allmählich verblassende Sonnenbräune. »Ich bin sicher, dass sie unter den gegebenen Umständen ihr Bestes getan haben.«
    »Für Vorwürfe haben wir vielleicht später Zeit«, erklärte Charlotte Ainsley mit strengem Blick über den Rand ihrer Brillengläser. »Aber nicht jetzt. Fahren Sie fort, Derek. Ich bin immer noch nicht ganz im Bilde.«
    »Er hat beim SEAL-Team vier gedient und sich bereits in seiner

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