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Der Janson-Befehl

Titel: Der Janson-Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dann jenes Spiel, jenes letzte, entscheidende Spiel, als der Russe plötzlich überhaupt nicht mehr betrunken wirkte und das Queue mit der gelassenen Meisterschaft eines Konzertviolinisten hielt, der seinen Bogen führt . Und zusehen zu müssen, wie die Träume vom leicht erworbenen Geld sich in die Realität des Ruins auflösten.
    »Aber Paul, dieser Bursche, mit dem ich gespielt habe -du wirst nie erraten, wer das war. Guy Baskerton, QC.«
    Baskerton war ein prominenter Rechtsanwalt, ein Berater der Königin, wie das die diskreten Buchstaben »QC« andeuteten, der den Vorsitz in einer von Whitehall aufgestellten Kunstkommission geführt hatte. Ein recht selbstgefälliger Mann mit einem schmalen David-Niven-Bärtchen und jenem so auffällig wissenden Blick, wie ihn so viele Angehörige seiner Klasse zur Schau trugen -kurz, für Berman ein geradezu unwiderstehliches Zielobjekt.
    »Allmählich nimmt das Bild für mich Gestalt an«, sagte Janson und klang dabei entspannter, als er sich fühlte. Er musste Berman um einen großen Gefallen bitten; es wäre nicht gut, ihn unter Druck zu setzen. Es war auch nicht gut, sich seine Bedrängnis anmerken zu lassen, sonst würde Berman mit Sicherheit seinen Vorteil nutzen und Schulden in Kredit umwandeln. »Lass mich raten. Er ist Mitglied im Aufnahmekomitee des Athenaeum.«
    »Sogar noch besser. Er ist Präsident des Clubs!«
    Berman sagte »Chluub«.
    »Und plötzlich wird ihm bewusst, dass er eine Ehrenschuld von vierhunderttausend Pfund bei dir hat, die er unmöglich begleichen kann«, sagte Janson, bemüht, Bermans lange Story etwas abzukürzen. »Aber das ist okay, weil du großmütig darauf bestehst, ihm die Schuld zu erlassen. Und jetzt ist er natürlich dankbar und weiß nicht, wie er sich erkenntlich zeigen soll. Und am nächsten Tag sitzt du zufällig neben ihm bei Sheekey...«
    Während Janson sprach, tasteten seine Augen das Bedienungspersonal nach irgendwelchen Anzeichen einer potenziellen Bedrohung ab.
    »Grigori niemals Sheekey. Keinen Fisch essen. Nur trinken wie Fisch! Es war Ivy. Kannst du dir einen solchen Zufall vorstellen!«
    »Oh, ich wette, es war ein Zufall. Du hättest doch nie den Maître d' im Ivy bestochen, um sicherzustellen, dass du am nächsten Tisch sitzt.«
    Berman hob beide Hände, drückte die Handgelenke aneinander. »Du hast mich erwischt, Bulle!«
    Er grinste breit, weil es ihm großen Spaß bereitete, wenn man seine Manipulationen zu schätzen wusste, und dazu war Janson durchaus fähig.
    »Also, Grigori«, sagte Janson, bemüht, sich der gelockerten Stimmung des anderen anzupassen, »ich komme mit einem interessanten Problem zu dir. Einem Problem, das dich, wie ich glaube, faszinieren wird.«
    Der Russe sah ihn mit erwartungsvoll funkelnden Augen an. »Grigori ganz Ohr«, sagte er und führte eine mit einem Stückchen Huhn und einer Morchel beladene Gabel zum Mund.
    Janson skizzierte kurz, was vorgefallen war: die sechzehn Millionen Dollar, die man ohne Wissen des Kontenbesitzers auf ein Konto auf den Cayman-Inseln eingezahlt hatte, eine Transaktion, die dennoch durch elektronische Signaturen bestätigt worden war, die nur ihm alleine hätten zugänglich sein sollen. Ein geschickter Schachzug. Konnte es sein, dass dieser Zug zugleich auch ein Hinweis war? Bestand die Möglichkeit, dass jemand in dieser ganzen Kaskade von Transferbits auch digitale Fingerabdrücke hinterlassen hatte, die man vielleicht ans Tageslicht bringen konnte?
    Während Janson sprach, machte Berman den Eindruck, als würde er sich voll und ganz auf das Essen konzentrieren. Seine gelegentlichen Einwürfe waren ausnahmslos kulinarischer Natur: Der Risotto war der großartigste der ganzen Welt, und die Sirup-Tarte schlichtweg die beste, du musst das versuchen, weißt du. Wie unfair, dass die Leute sich so unhöflich über die englische Küche äußerten! Aber so wirr seine Rede auch sein mochte, Janson konnte erkennen, dass Bermans Verstand auf Hochtouren arbeitete.
    Schließlich legte der Russe die Gabel weg. »Was Grigori über Geldwäsche weiß?«, sagte er im Brustton der beleidigten Unschuld. Und dann grinste er: »Was Grigori nicht über Geldwäsche weiß? Ha! Was ich weiß, könnte ganze britische Bibliothek füllen. Ihr Amerikaner glaubt, ihr wisst - dabei wisst ihr gar nichts. Amerikaner leben in großem Haus, aber Termiten fressen Fundament. Wie wir in Moskau sagen: Situation verzweifelt, aber nicht ernsthaft. Weißt du, wie viel schmutziges Geld jedes Jahr

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