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Der Jet-set-Dämon

Der Jet-set-Dämon

Titel: Der Jet-set-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Mann, der sie eingeladen hatte. Und sie starrten ihn an wie einen Geist, obwohl er keiner war.
    Noch immer trug er seine dunkle Kleidung. Die konnte er wohl nie ablegen. Einen Anzug, der weit geschnitten war, dazu ein weißes Hemd und eine ebenfalls schwarze Schleife am Kragen. Sein hager wirkendes Gesicht war zu einem breiten Lächeln verzogen, die Augen strahlten eine Kälte und eine Ruhe gleichzeitig ab.
    Kiki und Sandra sahen ihn zum erstenmal ohne Maske. Die Amerikanerin stieß zischend die Luft aus. »Verdammt!« flüsterte sie.
    »Das ist er also. Der Typ kann mich anmachen. Der hat so etwas Dämonisches. Spürst du das nicht auch?«
    Sandra hob nur die Schultern. Ihr flößte die schwarze Gestalt eher Unbehagen ein.
    Nur die beiden Paare kannten ihn. Sie lachten ihm zu und reichten ihm die Hände.
    Wie es sich für einen Kavalier gehörte, begrüßte Fulgera sie mit Handküssen. Dabei ließ er auch Sandra und Kiki nicht aus. Beide spürten die kühlen Lippen auf der Haut.
    Sandra erschauderte. Kiki ebenfalls. Sie allerdings aus anderen Gründen.
    Damiano Fulgera trat ebenfalls an die Bar, er nahm aber keinen Drink, als er sich so drehte, daß er seine Gäste anschauen konnte. »Ich möchte Ihnen erklären, meine Freunde, weshalb ich Sie zu dieser Reise eingeladen habe. Jeden von Ihnen habe ich mit Glück aus einer prekären Lage befreien können. Ich möchte keine Dankbarkeit von Ihnen haben, sondern das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Wir sind eine Familie geworden, auch wenn wir räumlich getrennt wohnen. Um dieses Gefühl zu intensivieren, habe ich Sie zu diesem kleinen Rundflug eingeladen. Wir wollen miteinander speisen, trinken, uns unterhalten und die menschlichen Bande enger knüpfen. Etwas, das irgendwie atypisch für eine hektische Zeit ist, in der wir ja nun einmal leben.«
    »Wo soll die Reise denn hingehen?« fragte Kiki.
    Fulgera lächelte. »Es wird eine Fahrt ins Blaue werden. Bei Busreisen sagt man das immer. Ich kann Ihnen aber ungefähre Ziele nennen. Wir werden uns über dem Mittelmeer-Raum bewegen. Im Augenblick fliegen wir in Richtung Süden. Wir überqueren bald Marseilles und nehmen Kurs auf Italien.«
    »Italien«, fuhr Damiano Fulgera fort, »ist nicht nur ein wunderbares Land, sondern auch meine Heimat. Ich bin in der Nähe von Neapel geboren, wo das Schloß meiner Ahnherrn auch heute noch steht. Hin und wieder statte ich dem Gemäuer einen Besuch ab und wohne auch dort.«
    »In einem echten Schloß?« staunte Kiki.
    »So ist es.«
    »Dann sind Sie ja so etwas wie ein Adeliger.«
    »Ja.«
    »Toll, irre.« Sie trank einen Schluck und schaute Sandra an. »Findest du nicht auch?«
    »Klar.« Die Antwort klang wenig überzeugend.
    »Darf ich jetzt weiterreden?« erkundigte sich Fulgera mit ausgesuchter Höflichkeit.
    »Klar, sorry.«
    »Unsere Reiseroute wurde genau mit den Flughäfen abgestimmt. Wir werden in Rom landen und dort auch übernachten. Die Hotels sind gebucht. Am nächsten Tag möchte ich Sie in Athen zum Mittagessen einladen, am übernächsten fliegen wir nach Kairo. Auch Marokko steht auf dem Programm, vorausgesetzt, daß Sie alle hier damit einverstanden sind?«
    »Aber klar doch!« rief Kiki.
    Auch die anderen stimmten zu.
    Damiano Fulgera freute sich. »Dann lassen Sie uns die Gläser noch einmal füllen, und gestatten Sie mir, bitte, daß ich diese Aufgabe übernehme.«
    Niemand hatte etwas dagegen, doch Hans Sander stellte noch eine Frage:
    »Wer fliegt eigentlich die Maschine?«
    Fulgera drehte sich langsam um. »Wer sie fliegt? Ich. Momentan allerdings verlassen wir uns voll und ganz auf den Autopiloten.«
    Im Nu schwand die Stimmung, und die Passagiere wurden bleich…
    ***
    Wir hatten unsere französischen Kollegen eingeschaltet und auch eingeweiht. Zum Glück war mein Name bekannt. Delmau hieß der Mann von der Luftüberwachung, mit dem wir zusammentreffen sollten. Er hatte strohblondes Haar und stammte aus der Normandie, wo er sich immer noch hinsehnte, was er oft genug betonte. »Dieses Paris ist nichts für mich. Zuviel Hektik auf einmal. Aber gut für die Karriere.« Da stimmten wir zu.
    Es dauerte seine Zeit, bis wir uns durch den Verkehr gewühlt hatten und schließlich die Ausfallstraße erreichten, die zum Airport führte. Delmau hatte sich den städtischen Verhältnissen bereits in seiner Fahrweise gut angepaßt. Er preschte mit dem R 20 los wie ein Rennfahrer, und so erreichten wir das Ziel in einer Rekordzeit.
    Wir konnten den Wagen dort

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