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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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von dir, Partner.«
    Josh lächelte gönnerhaft. »Da soll mal einer sagen, ich
wüsste nicht, wie man eine Dame behandelt.«
    Ich stieß die Schaufel in den aufgeweichten Boden, drückte sie
mit dem Fuß herunter, schaufelte die Erde heraus und warf sie aufs Gras. Die
weiche Erde ließ sich mühelos ausheben. Josh ließ sich nicht länger bitten, und
mit vereinten Kräften gruben wir, so schnell wir konnten.

139.
Gretchen
Woods, Virginia
    Die beiden Agenten schauten auf den schwarzen
Chrysler, der vor dem Taurus hielt. Das Scheinwerferlicht erlosch, und Stone stieg
aus. Gefolgt von Norton eilte er durch den strömenden Regen zu den beiden
Agenten. Sie sprangen auf die Rückbank des Fords und schüttelten das Wasser von
ihren Mänteln, die nach den wenigen Metern völlig durchnässt waren. »Was ist
passiert?«, fragte Stone.
    Einer der Agenten sagte: »Die Lage ist unverändert. Die Schwester
ist noch immer im Haus, aber Cooper ist bis jetzt nicht aufgetaucht. Jedenfalls
haben wir ihn nicht gesehen. Hast du noch mal versucht, ihn auf dem Handy zu
erreichen?«
    Stone knirschte mit den Zähnen. »Ja, ich hab sogar eine Nachricht
hinterlassen, aber das Arschloch hat nicht zurückgerufen.«
    »Gibt es bei dir sonst noch was Neues?«, fragte einer der Agenten.
    Stone wischte sich den Regen aus dem Gesicht. »Wir lassen Frank
Morans Haus beschatten, aber seine Schwester ist dort nicht aufgekreuzt. Und
mir ist noch etwas eingefallen. Moran hat Lou gegenüber angedeutet, Gemals
Leichnam müsse exhumiert werden. Was sagt ihr dazu? Ich glaube, die hat sie
nicht mehr alle. Ich werde den Friedhof trotzdem beschatten lassen, falls Moran
dort auftauchen sollte. Man weiß ja nie.«
    »Und wir sitzen hier untätig herum und starren in den
Regen?«, fragte der zweite Agent.
    Stones Blick schweifte zu Joshs Haus. »Nein. Es wird Zeit, die
Schwester zu fragen, was sie dazu zu sagen hat.«
    Er stieg aus dem Wagen hinaus in den Regen und ging die Straße
hinunter, gefolgt von Gus Norton und den beiden Agenten. Ein paar Sekunden,
nachdem er an der Haustür geklingelt hatte, ging auf der Veranda das Licht an. Stone
vermutete, dass Coopers Schwester die Besucher durch den Spion beäugte. Er klingelte
noch einmal.
    »Wer ist da?«, fragte eine Frauenstimme.
    Stone hielt seinen Dienstausweis vor den Spion. »Special Agent
Stone, Ma’am, ein Kollege Ihres Bruders. Dürfte ich fragen, mit wem ich
spreche?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis die Antwort erfolgte. »Ich
bin Marcie, Joshs Schwester.«
    »Ich möchte gerne mit ihm sprechen, Ma’am. Es ist wichtig.«
    »Josh ist nicht da. Er ist vor einer halben Stunde zur
Arbeit gefahren.«
    Stone schaute seine Kollegen mit gerunzelter Stirn an und sagte
zu der Frau: »Ach ja? Dann muss ich mit Ihnen darüber sprechen, Ma’am.«
    »Tut mir leid, aber Joshs Sohn liegt krank im Bett, und ich
kann ihn nicht allein lassen. Sie müssen Josh anrufen und …«
    Stone unterbrach sie barsch: »Das habe ich bereits
versucht, Ma’am. Entweder öffnen Sie jetzt die verdammte Tür, oder wir treten
sie ein. Ich gebe Ihnen genau fünf Sekunden. Na?«
    Ungeduldig wartete Stone auf eine Antwort, doch er hörte nur
den Regen, der auf die Veranda prasselte, bis die Tür schließlich einen Spalt
geöffnet wurde und das Gesicht einer braunhaarigen Frau auftauchte. Mit
wütender Miene versperrte sie den Zugang zum Haus. »Agent Stone, ich weiß
nicht, um was es geht, aber ich kenne meine Rechte. Sie brauchen einen
Durchsuchungsbeschluss, um dieses Haus zu betreten. Wenn Sie den nicht haben,
würde ich Ihnen raten, wieder zu gehen, sonst rufe ich die Polizei.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich mit Ihrem Bruder sprechen muss«,
beharrte Stone.
    »Und ich habe Ihnen gesagt, dass Josh zur Arbeit gefahren ist
…«
    Stone erzwang sich den Zugang ins Haus. »Ich weiß nicht, wohin
Ihr Bruder gefahren ist, auf jeden Fall nicht zur Arbeit. Wir müssen reden.«

140.
Sunset
Memorial Park, Chesterfield County, Virginia
    Allmählich schmerzten meine Knochen vom Graben,
und ich stützte mich einen Moment auf die Schaufel, um mich auszuruhen. Es war
eine ungeheuer anstrengende Arbeit, doch wir waren schon über einen Meter tief
und hatten die Erde auf den Hügel neben dem neuen Grab geschaufelt.
    »Kannst du dir vorstellen, dass jemand im Vollbesitz seiner
geistigen Kräfte den Beruf des Totengräbers ergreift?«, fragte ich Josh.
    Josh legte eine kurze Verschnaufpause ein und wischte sich
mit der Hand über die Stirn.

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