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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Satz beenden konnte, zog Josh mich
entschlossen zur Hintertür. »Pass auf. Du folgst mir und sprichst nur, wenn es
unbedingt notwendig ist, okay?« Josh schaltete das Licht in der Küche aus. Dann
öffnete er die Hoftür und führte mich hinaus in die dunkle Nacht.

136.
    Ich folgte Josh einen Pfad entlang bis zum Rande
des Gartens. Der stürmische Wind kündigte ein Unwetter an. Der Mond verschwand
immer wieder hinter dicken, schwarzen Regenwolken.
    Wir gelangten zum Baumhaus, und ich sah das Grundstück von Joshs
Nachbarn hinter einer Mauer: ein zweistöckiges Haus; hinter den geschlossenen
Vorhängen in einem Schlafzimmer im ersten Stock brannte Licht. »Da wohnen die
Calvins. Sie leben allein. Marcies Haus steht genau gegenüber. Wir müssen nur über
die Mauer steigen, durchs Tor huschen und in Marcies Wagen steigen.«
    »Und die Sache hat keinen Haken?«
    »Ach ja, hab ich dir schon gesagt, dass die Calvins einen Schäferhund
mit einem unglaublichen Gehör haben?«
    »Josh …!«
    Er grinste, als er auf die Mauer kletterte und mich
hinaufzog.
    »Keine Sorge, Rufus gehört fast zur Familie. Außerdem hab
ich das hier mitgebracht, um ihn abzulenken.« Josh zog ein in Zeitungspapier
eingewickeltes Päckchen aus seiner Jackentasche. Mir stieg der Geruch frischen
Fleisches in die Nase. »Morgen Abend sollte es erstklassige Rippchen geben. Da
siehst du mal, was ich alles für dich tue. Sogar hungern.«
    »Was für eine Ehre.« Der Schäferhund schien das Fleisch zu
wittern, denn er bellte einmal. Dann hörte ich den großen, schwarz-braunen Hund
durch den Garten springen, bis er aus der Dunkelheit auftauchte.
    »Hallo, Rufus, da bist du ja, alter Junge.« Josh warf das
Stück Fleisch auf den Rasen, das der Hund gierig verschlang. »Komm herüber«,
sagte er zu mir.
    »Kann uns wirklich nichts passieren?«
    »Rufus weiß es zwar nicht, aber er ist eigentlich ein
Schmusetier.«
    Als wollte er es beweisen, sprang Josh in den Garten. Der Hund
beachtete ihn tatsächlich nicht. Ich ergriff Joshs Hand, sprang und landete
neben dem Tier, das plötzlich den Blick hob und knurrte, als wüsste es nicht
genau, wie es sich der Fremden gegenüber verhalten sollte. Josh zog noch ein
Stück Fleisch aus der Tasche. »Hier, alter Junge.«
    Er warf das Fleisch ein paar Meter durch die Luft. Es
landete mitten auf dem Rasen, und der Hund rannte sofort auf die Beute zu. Josh
nahm meinen Arm und führte mich zum Gartentor. Er schob den Riegel auf und
hinter uns wieder zu, nachdem wir durchs Tor gehuscht waren. Wir standen auf
einer Straße mit hübschen Vorstadthäusern und leuchtenden Straßenlaternen auf beiden
Seiten.
    »Warte hier«, sagte Josh. Ich lehnte mich gegen die
Giebelwand, während Josh einen Blick auf die Straße warf. Sekunden später
kehrte er zurück. »Sauber. Diesmal nehmen wir den Wagen von Marcies Mann.«
    Ich folgte Josh etwa hundert Meter weit bis zu einem Haus mit
Erker, vor dem ein blauer Volvo-Kombi parkte. Der Wind peitschte uns ins
Gesicht. Josh zog einen Schlüsselbund aus der Tasche, schloss die Türen auf,
rutschte auf den Fahrersitz und öffnete mir die Beifahrertür. Als ich in den
Wagen sprang, schob Josh den Schlüssel ins Zündschloss. Genau in dieser Sekunde
klingelte sein Handy. Er überprüfte die auf dem Display angegebene Nummer. »Das
ist Stone. Was der wohl will?«
    »Gehst du ran?«
    Josh schaltete auf den Vibrationsmodus um. »Den Teufel werde
ich tun. Den Kerl lass ich schwitzen.«
    Es war eiskalt, und die pechschwarzen Wolken über uns
kündigten baldigen Regen an. Der Wind frischte weiter auf. Heftige Böen
peitschten gegen den Wagen. »Das scheint ja eine lausige Nacht zu werden.«
    Wie auf ein Stichwort brachen die Wolken auf, und ein kräftiger
Graupelschauer hämmerte auf das Dach des Volvos. »Das richtige Wetter für einen
Friedhofsbesuch«, sagte ich.
    »Du sagst es.« Josh ließ den Motor an, schaltete die
Scheibenwischer ein und fuhr los.
     
    Die beiden FBI-Agenten tranken heißen Kaffee aus
der Thermoskanne. Die Becher in den Händen, saßen sie ein Stück von Coopers Haus
entfernt in dem dunkelgrünen Ford Taurus, als die Frau Coopers Haus betrat.
    Einer der Agenten sagte: »Das wird seine Schwester sein. Was
sollen wir jetzt tun?«
    Sein Kollege schaute auf die Uhr. »Wir warten noch einen Moment.
Mal sehen, ob Cooper jetzt zur Arbeit fährt.«
    Fünfzehn Minuten später prasselte der Regen auf das Dach des
Fords, doch niemand verließ das Haus. Der Agent zog sein Handy aus der

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