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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Tasche
und gab die Nummer ein. Stone meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Hier Jackson. Coopers Schwester ist vor einer
Viertelstunde gekommen, aber Cooper hat sich noch nicht blicken lassen und keine
Anstalten gemacht, das Haus zu verlassen.«
    Stone dachte kurz nach. »Ich versuche, ihn auf dem Handy zu
erreichen, und frag ihn, wann er kommt.«
    Nach ein paar Minuten Stille meldete Stone sich wieder: »Ich
hab nur seine Mailbox erreicht. Er geht nicht ran.«
    »Was hältst du davon, Vance?«
    »Steht sein Wagen noch in der Garage?«
    »Müsste. Seitdem wir hier angekommen sind, ist niemand weggefahren.«
    »Ist seine Schwester zu Fuß oder mit dem Wagen gekommen?«
    »Zu Fuß. Mir könnte es ja egal sein, aber hier gießt es wie
aus Eimern. Irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl. Sollen wir mal anklopfen und
mit der Schwester sprechen?«
    »Nein, wartet auf mich. Bin schon unterwegs«, sagte Stone einen
Moment später.

137.
Interstate
95, südlich von Richmond, Virginia
    Ich schaute fortwährend in den Seitenspiegel,
doch es sah nicht so aus, als würde jemand uns verfolgen. Der Gedanke, gleich
Gemals Sarg auszugraben, machte mich schrecklich nervös. Josh hingegen wirkte
ziemlich gefasst. »Würdest du mir verraten, wie du es schaffst, so ruhig zu
bleiben?«, fragte ich.
    Josh schlug sich mit der Faust auf die Brust. »Der Schein trügt.
Äußerlich mag ich ruhig wirken, aber in Wahrheit bin ich das reinste
Nervenbündel.«
    »Hoffentlich vermasselst du uns nicht die Tour. Ich hatte mich
auf deine erstklassigen Führungsqualitäten verlassen.« Ich musterte Josh und
hoffte, dass meine nächste Frage nicht allzu aufdringlich klang. »Erzähl mir
etwas über Carla.«
    »Was möchtest du hören?« Josh warf mir einen Blick zu und schaute
dann schnell wieder auf die nasse Straße.
    »Hast du sie sehr geliebt?«
    »Sagen wir mal so: Man muss viel Lehrgeld bezahlen, bis man
weiß, was Liebe ist.«
    »Und was ist Liebe?«, hakte ich nach.
    Die Scheibenwischer kamen kaum gegen den starken Graupelschauer
an. »Abgesehen von den Dingen, die nicht fehlen sollten, wie zum Beispiel
Freude, gegenseitige Unterstützung und Freundschaft, gehört unaufhörliches
Verzeihen dazu. Die Bereitschaft, jeden Tag gemeinsam neu zu beginnen, frei von
alten Kränkungen und Streitereien. Aber so war Carla nicht. Sie verbiss sich in
einen Streit wie ein Terrier in eine tote Ratte. Ich wollte jeden Streit noch
am selben Tag beilegen, doch Carla ritt gerne monatelang darauf herum. Neal tut
mir leid, denn manchmal vermisst er sie sehr. Ich glaube, hin und wieder tut
mir auch Carla leid, weil sie nicht an Neals Entwicklung teilhaben kann. Aber
es war ihre Entscheidung.«
    Joshs Handy summte. Er schaute aufs Display, nahm den Anruf
aber nicht entgegen. »Stone. Wetten, dass er eine Nachricht hinterlässt?«
    Das Summen verklang. Eine Minute später piepte das Handy, und
Josh überprüfte die Nachrichten.
    »Was hat er gesagt?«, fragte ich.
    Josh lächelte. »Willst du den genauen Wortlaut hören? ›Wo steckst
du Arsch? Ruf mich sofort an, es ist dringend.‹ Eine ziemlich gewählte
Ausdrucksweise, was?«
    Ich war misstrauisch. »Sein Tonfall verrät mir, dass er uns
schon auf der Spur ist«, meinte ich.
    »Entspann dich. Dann hätte Marcie mich angerufen«,
sagte Josh.
    »Wird Marcie reden, wenn Stone noch einmal bei dir zu Hause aufkreuzt
und sie befragt?«
    Josh lachte. »Von so einem Stone lässt die sich nicht
einschüchtern. Da muss schon was anderes kommen.« Er ließ den Blick schweifen.
»Wo ist der Friedhof?«
    Gemal war auf dem Sunset Memorial Park in Chesterfield County,
Virginia, begraben worden, einem privaten, nicht-konfessionellen Friedhof in
der Nähe der Interstate 95. Ich schaute auf die Karte. »Die nächste rechts und
dann geradeaus. Dann müssten wir den Friedhof bald sehen.«
    Nachdem Josh rechts abgebogen war, fuhren wir durch einen kleinen
Ort mit wenigen Geschäften, einem Restaurant und mehreren Motels verschiedener
Motelketten. Es wurde immer ungemütlicher. Der heftige Schneeregen wurde von
grollendem Donner begleitet, und Blitze zuckten über den schwarzen Himmel. »Der
Friedhof müsste auf der linken Seite liegen«, sagte ich.
    »Ich sehe ihn schon«, erwiderte Josh, als wir eine breite Straße
hinunterfuhren.
    Jetzt sah ich den Friedhof ebenfalls. Er lag vor uns auf
der linken Seite. Verdammt! Genau gegenüber war das Büro des Sheriffs – ein
flaches, beige gestrichenes Holzhaus, das hell erleuchtet war.

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