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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Poe.«
    Gemal betrachtete seine Fingerspitzen, ehe er mich
anblickte. »Einer meiner Lieblingsschriftsteller. Haben Sie mal sein Haus in Richmond
besucht? Es ist eine Reise wert. Ich frage mich, ob ich irgendwo einen
Grabstein bekomme.«
    Gemals Verhalten machte mich rasend. Ich hatte genug von
seiner Selbstgefälligkeit, und mir riss der Geduldsfaden. »Sie widern mich an.
Sie besitzen keinen Funken Anstand. Wissen Sie, was ich glaube? Ihre kleinen
Rituale der Teufelsverehrung waren nur Täuschung. Im Grunde sind Sie ein
mieser, feiger Massenschlächter.«
    Die blauen Venen auf Gemals Hals traten hervor. »Menschen wie
Sie unterschätzen die Macht okkulter Kräfte. Es gibt Dinge, die Sie niemals verstehen
werden, Kate.«
    »Blödsinn! Es gibt Dinge, die Sie niemals verstehen
werden. Anstand, Liebe, Respekt. Weil Sie niemals einem Menschen nahe standen.
Wissen Sie, was ich gelernt habe, nachdem ich jahrelang Ungeziefer wie Sie
jagen musste? Es gibt Menschen, die nicht zu leben verdienen, und einer davon
sind Sie. Diese Welt wird ein besserer Ort sein, wenn Sie verschwunden sind. Und
ich bin froh, dass ich dazu beigetragen habe.«
    »Wissen Sie, was mich wütend macht, Kate? Ich hätte
Karriere machen können, wenn Sie nicht in die Sache hineingezogen worden wären.
Und dafür werden Sie büßen, teuer büßen.«
    Diesmal nahm ich allen Mut zusammen und sah ihm in die Augen.
»Der Einzige, der büßen wird, sind Sie, Gemal. Sie sind Geschichte.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen, Kate.«
    »Ich schon«, erwiderte ich. »Ihre Mordserie war für Sie nur
ein Spiel, nicht wahr? Ein Spiel, das Ihnen zeigen sollte, dass Sie clever
genug sind, den Wettlauf zu gewinnen. Sie haben verloren, Gemal. Und wissen
Sie, warum? Weil sich hinter Ihrer Arroganz und Ihrer eitlen Intelligenz immer
nur ein Loser verbarg. Ich dachte, Sie wären Psychiater, Doktor. Aber
Sie erkennen nicht mal Ihre eigenen Schwächen und versuchen gar nicht erst,
etwas daran zu ändern. In sechs Monaten werden Sie vergessen sein.«
    Es geschah so schnell, dass ich kaum reagieren konnte.
Gemal sprang auf, ergriff mit rasselnden Ketten den Tisch und schob die Kante
unter den Türgriff, um die Tür zu versperren. In meiner Panik versuchte ich,
zur Seite zu springen, doch Gemal stürzte sich auf mich, und ich spürte die
ganze Wucht seines Gewichts auf meinen Körper prallen. Im ersten Augenblick
blieb mir die Luft weg, als wir auf dem Boden aufschlugen – ein Gewirr aus
Armen, Beinen und Ketten.
    » Miststück! «Er spie mir das Wort wie Gift
ins Gesicht und starrte mich mit seinem irren Blick an. »Verdammtes Miststück! Ich
bring dich um!«
    Ich versuchte zu schreien, doch das Gewicht seines Körpers drückte
auf meine Brust, und ich roch seinen stinkenden Atem. Die hektischen Stimmen
der Wärter, die bereits die Stahltür aufbrachen, waren zu hören.
    Dann spürte ich, dass Gemals Zähnesich tief in
meine Schulter bohrten. Grauenvolle Schmerzen schossen durch meinen Körper.
Mein Blick verschwamm, als Gemal sich wie ein tollwütiges Tier krümmte und
versuchte, ein Stück Fleisch aus meiner Schulter zu reißen. Der Schmerz führte
mich an den Rand einer Ohnmacht. Mein Gott, wo blieben die Wärter?
    Der Tisch klemmte noch immer unter dem Türknauf. Die wahnsinnigen
Schmerzen trübten meinen Blick, doch ich nahm all meine Kraft zusammen und trat
mehrmals mit der Hacke gegen den Tisch. Es gelang mir, ihn ein Stück zur Seite
zu schieben. Endlich sprang die Tür auf. Dann hörte ich das Rasseln der Ketten,
als die Wärter Gemal packten, und ich vernahm die dumpfen, harten Schläge, als
ein Stock immer wieder auf seinen Schädel niedersauste. Schließlich lösten
seine Zähne sich aus meiner Schulter. Zuerst atmete ich erleichtert auf, spürte
aber sofort wieder stechenden Schmerz. Gemal war noch bei Bewusstsein. Sein
Mund war blutig, als er mich mit kaltem Blick fixierte.
    Mit krächzender Stimme sagte er: »Viel Vergnügen bei der Show.
Dafür werden Sie bezahlen. Glauben Sie mir nicht? Warten Sie’s ab. Ich werde
den Tod besiegen und zurückkommen, und dann nehme ich Sie mit in die Hölle,
Kate. Das verspreche ich Ihnen.«
    Ehe mir schwarz vor Augen wurde, sah ich, dass die Wärter Gemal
aus dem Raum zerrten.

8.
    In den nächsten Minuten herrschte das Chaos.
Drei Wärter führten mich im Eilschritt den Gang hinunter in ein Zimmer und
drückten mich dort auf einen Stuhl. Einer riss einen Erste-Hilfe-Kasten auf;
ein anderer half mir, meine blutige

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