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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Bluse zu öffnen. »Das ist eine ganz böse
Bisswunde, die Sie da haben, Ma’am.«
    Er betrachtete eingehend den lila Bissabdruck. Als er auf
das Fleisch drückte, durchzuckte mich ein so wilder Schmerz, dass ich meine
Fingernägel in seinen Arm krallte. » O Gott … «
    »Verzeihung, Ma’am. Wir haben einen Arzt gerufen.«
    Kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Erstaunt beobachtete ich,
wie Direktor Clay eine elegante Frau in den Raum führte. Sie trug ein schickes
anthrazitfarbenes Kostüm und duftete nach Zitronenseife. Brogan Lacy war Davids
Ex-Frau, eine große, gut aussehende Brünette Ende vierzig. Sie war Pathologin
und stellvertretende Leiterin des gerichtsmedizinischen Instituts in Richmond.
Lacy nickte mir kurz zu, ehe sie meine Wunde untersuchte. »Mr Clay hat mich um
Hilfe gebeten.«
    »Ich hoffe, es ist Ihnen recht, Miss Moran«, sagte Clay.
    »Dr. Lacy war ganz in der Nähe. Sie kam hierher, um
der Hinrichtung beizuwohnen.«
    Ich hatte David ein Jahr nach seiner Scheidung kennen
gelernt, und seine Ex-Frau kannte ich nur flüchtig. Doch wir hatten uns beim
Prozess gegen Gemal fast jeden Tag im Gericht gesehen. Unsere Beziehung war
kühl; wenngleich ich versucht hatte, die Bekanntschaft zu vertiefen, blieb
Brogan Lacy stets distanziert. Natürlich verstand ich ihr Leid, denn sie hatte
ihre einzige Tochter verloren.
    Clay ging hinaus und ließ uns mit einem Wärter allein. Lacy
zog ein Paar Latexhandschuhe aus dem Erste-Hilfe-Kasten und streifte sie über,
bevor sie meine Schulter untersuchte. Ihre Berührungen waren fast ein wenig
grob. Ich fragte mich, ob ich das der Tatsache zu verdanken hatte, dass sie
normalerweise mit Leichen und nicht mit lebenden Menschen zu tun hatte, oder ob
sie mich ganz einfach nicht leiden konnte. Ich zuckte zusammen.
    » Au! «
    »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Nur eine tiefe Fleischwunde«,
sagte sie kühl.
    »Muss sie genäht werden?«
    »Nein. Von einem Menschen verursachte Bisswunden sollte man
nicht nähen, weil sie dann nicht sauber ausheilen. Jetzt tut es gleich weh.
Beißen Sie die Zähne zusammen.«
    Lacy strich ein Antiseptikum auf die Wunde, und ich
versuchte, den höllischen Schmerz zu ignorieren. Schließlich legte sie mir
einen Mullverband an, den sie mit Pflaster befestigte, und gab mir eine
Spritze. »Das ist Diclofenac, um den Schmerz zu lindern. Am besten, Sie gehen
zu Ihrem Hausarzt, damit er Ihnen vorsichtshalber ein Antibiotikum verschreibt.
Der Biss eines Menschen ist oft gefährlicher als der eines Hundes.«
    Ich strich vorsichtig über meine Schulter. »Ist das ein Scherz?«
    Lacy streifte die Latexhandschuhe ab und warf sie in den Abfalleimer.
»Ich mache keine Scherze, Miss Moran. Im Mund eines Menschen befinden sich eine
Vielzahl schädlicher Bakterien. Aber ich kann Sie beruhigen. Im Gegensatz zu
dem Mann, der Sie angegriffen hat, werden Sie es überleben.«
    Die Tür wurde geöffnet, und der Gefängnisdirektor kehrte zurück.
Auf seiner Stirn schimmerten Schweißperlen. »Wie geht es ihr, Doktor?«
    »Sie hat eine tiefe Bisswunde, fast bis zum Knochen, doch
ich bin sicher, dass sie nicht lange unter Schmerzen leiden wird.«
    »Danke«, sagte ich zu Lacy. »Ich glaube, ich sollte Ihnen
demnächst einen Kaffee spendieren.«
    Sie hob die Augenbrauen. »Das ist wirklich nicht nötig,
Miss Moran.«
    Lacy ging hinaus. Clay sah aus, als hätte er Angst, dass ich
Anzeige gegen ihn und sein Gefängnis erstatten würde. Ich entspannte mich ein
wenig. »Es war allein meine Entscheidung, zu Gemal in den Raum zu gehen. Keine
Bange, Mr Clay, ich werde Sie nicht verklagen. Aber hatten Sie nicht gesagt,
für meine Sicherheit sei gesorgt?«
    Clay tupfte sich die Stirn mit einem Papiertaschentuch ab.
    »Es tut mir schrecklich leid, Miss Moran. Ich hatte keine
Ahnung, dass so etwas passieren könnte.«
    Clay schien es ehrlich zu meinen, daher ging ich nicht
weiter auf den Zwischenfall ein. »Was ist mit Gemal?«
    »Er wurde zurück in die Todeszelle gebracht.«
    »Haben Sie alles gehört, was er gesagt hat?«
    »Ja, und alles wurde aufgezeichnet.« Clay seufzte und
tupfte sich noch einmal die Stirn ab. »Natürlich ist es beunruhigend. Offenbar
wollte er Sie durch diese Behauptung verletzen. Schließlich waren Sie es, die
ihn verhaftet hat. Aber ob er die Wahrheit sagt?«
    Mühsam stand ich auf und zuckte zusammen, als stechende Schmerzen
durch meine Schulter schossen. »Ich weiß es nicht. Vielleicht will er sich nur
einen letzten Scherz auf meine

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