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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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wach und hat außer dem
Rauschen des Windes nichts gehört. Keine Schritte, keine Schreie, keinen
Hinweis auf einen Killer.«
    »Hatte Billy getrunken oder Drogen genommen?«
    Lou klappte den Kragen seiner Jacke hoch, um sich vor der eisigen
Kälte zu schützen. »Er sagt nein, gibt aber zu, ein paar Drinks intus gehabt zu
haben. Ich habe den Sheriff gebeten, dafür zu sorgen, dass Billy im Krankenhaus
auf andere Aufputschmittel untersucht wird. Fragen Sie am besten nach, wenn Sie
da sind.«
    Ich schaute mich um. »Halten Sie Billy für verdächtig?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass er nichts damit zu tun hat«,
sagte Lou. »Wenn Sie ihn sehen, wissen Sie auch warum. Ich würde meine Pension
verwetten, dass der alte Mann kein Irrer ist, der Leute umlegt.«
    »Keine Fußabdrücke. Keine Schreie. Keine Beweise. Das ergibt
keinen Sinn.«
    »Wem sagen Sie das«, erwiderte Lou achselzuckend.
    Ich schaute auf die schmale Straße, die sich zur Mine
hinaufschlängelte. Ein anderer Weg führte von der Mine weg, vermutlich zu einem
rückwärtigen Ausgang. »Gibt es einen Hinterausgang?«
    »Ja. Den haben wir auch überprüft.«
    »Nach frischen Reifenspuren?«
    Lou nickte. »Leider haben wir nichts gefunden.«
    »Das ist doch verrückt. Wie soll der Killer denn hierhin gekommen
sein? Selbst wenn er einen Hubschrauber benutzt hätte, müssten wir Spuren
finden.«
    »Stimmt genau, Kate. Aber bis wir ermittelt haben, was hier
vorgefallen ist, sind Spekulationen zwecklos.«
    Ich ließ den Blick noch einmal in die Runde schweifen. Die Mine
lag sehr abgelegen. Ich sah kein Haus auf den Hügeln in der Ferne. »Das hier
ist nicht gerade ein Flecken, den jeder kennt. Höchstens die Ortsansässigen … vielleicht
auch die Leute, die mal in dieser Mine gearbeitet haben.«
    »Ja, darüber habe ich auch nachgedacht«, sagte Lou und nickte.
    »Es könnte nicht schaden, wenn wir uns eine Liste
ehemaliger, noch lebender Minenarbeiter besorgen. Vielleicht kann jemand in der
Stadt uns dabei helfen«, schlug ich vor.
    Lou stieg in seinen Wagen. »Der Betrieb hier wurde vor
dreißig Jahren geschlossen. Aber es ist Ihr Fall, und wenn Sie es für richtig
halten, tun Sie’s. Ach ja, leider habe ich noch eine unangenehme Nachricht. Sie
arbeiten in diesem Fall mit Stone zusammen.«
    »Lou, darüber müssen wir noch mal reden …«, entgegnete ich
verärgert.
    »Tut mir leid, Kate, aber Sie und Stone sind die besten
Agenten, die ich habe, und ich will, dass Sie in diesem Fall zusammen ermitteln.«
Lou lächelte. »Außerdem kann ein kleiner Konkurrenzkampf nicht schaden.«
    Der Gedanke, mit Stone zusammenzuarbeiten, gefiel mir ganz
und gar nicht. Ich hasste diese Vorstellung geradezu. Aber wenn Lou eine
Entscheidung getroffen hatte, war es schwer, ihn davon abzubringen. »Gibt es
noch andere unerquickliche Neuigkeiten?«
    »Nein. Die gute Nachricht habe ich mir für den Schluss aufgehoben.
Der neue Mann, Josh Cooper, hat während Ihres Urlaubs bei uns angefangen und
gehört dem Ermittlungsteam ebenfalls an. Er stammt aus New York. Sein Vater und
ich kennen uns schon eine Ewigkeit. Wundern Sie sich also nicht, dass er mich ›Onkel‹
nennt. Er ist mit einem der Polizisten bereits ins Krankenhaus gefahren. Der Sheriff
nimmt Sie mit. Leider kann ich Sie nicht begleiten, um Sie mit Josh bekannt zu
machen.«
    »Was für ein Typ ist er?«
    Lou ließ den Motor an. »Genau der Typ, den Ihr Arzt Ihnen verordnet
hätte. Clever, gut aussehend und sexy, wie meine Frau sagen würde. Und er ist
geschieden. Was will man mehr?«
    »Ich will nur mit ihm arbeiten.«
    Lou lächelte. »So wie der aussieht, dürfte das keine große Rolle
spielen, aber bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Bis dahin, Sailor. Wir
sprechen uns später.«

23.
    Die Fahrt nach Acre dauerte nur knapp fünfzehn
Minuten, in denen der Sheriff mich buchstäblich mit Fragen löcherte. Er war mit
Leib und Seele Polizist und wollte sich offenbar ein genaues Bild von mir
machen. »Wie lange sind Sie schon beim FBI?«, fragte er.
    »Zehn Jahre.«
    »Aus Washington?«
    »Baltimore.«
    »Da geboren?«
    »Nein, Clarkson Airbase.«
    »Im Ernst? Ihr Vater war bei der Luftwaffe?«
    »Eine Zeit lang, bis er bei der Polizei anfing.«
    Der Sheriff musterte mich. »Meiner war fast fünf Jahre in Clarksville.
Und wie sind Sie zum FBI gekommen?«
    »Nachdem ich meinen Job als Oben-ohne-Tänzerin in Las Vegas
an den Nagel gehängt hatte, hab ich mir einen Job mit Pensionsanspruch gesucht.«
    Sheriff Moby riss zuerst

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