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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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Stone hinüber, der sich aufs
Fahren konzentrierte. »Würdest du mir noch mal erklären, welchem Umstand wir
diese Fahrt in die tiefste Provinz zu verdanken haben?«
    »Ich sagte dir doch schon, dass mich heute Morgen jemand angerufen
hat, der hier auf dem Platz wohnt«, entgegnete Stone.
    »Aber wer hat dich angerufen und warum?«, knurrte Norton.
    »Eine gewisse Emily Jenks. Sie sagte, sie habe
Informationen über Otis Fleist, die uns interessieren könnten.«
    »Ach ja? Gibt es einen Grund, warum sie gerade dich angerufen
hat?«
    Stone zog eine Schachtel Zigaretten aus der Ablage in der Tür
und fischte eine heraus. »Weil ich an ein paar Türen auf dem Platz geklopft und
meine Karte abgegeben habe, nachdem ich gestern das Wohnmobil mit Moran und Cooper
durchsucht hatte. Niemand, mit dem ich gesprochen habe, schien sich an irgendwelche
Vorfälle zu erinnern, die die Fleists betrafen, und dann rief diese Jenks mich
heute Morgen an.«
    Norton hatte den muskulösen Körper eines Gewichthebers. Er
hatte zwei Jahre lang mit Stone im Team ermittelt, rümpfte aber dennoch die
Nase, als sein Kumpel das Feuerzeug an die Zigarettenspitze führte. »Willst du
mich umbringen, Vance? Mach wenigstens das Fenster auf, wenn du schon qualmen musst.«
    Stone ließ das Fenster bis zur Mitte herunter.
    »Was hat die alte Dame denn genau gesehen?«
    »Dazu wollte sie am Telefon nichts sagen«, erwiderte Stone.
»Sie wollte persönlich mit mir darüber sprechen.«
    Norton schaute Stone grinsend an. »Ich kannte mal eine alte
Dame, die hat das auch immer gesagt. Die Alte war mindestens achtzig und stand
auf Cops. Sie rief regelmäßig im Revier an und behauptete, von einem Stalker belästigt
zu werden. Doch wenn ein Cop zu ihr nach Hause kam, lud sie ihn auf ein Stück
Kuchen ein und sagte, sie würde ihm gratis einen blasen. Kannst du dir das
vorstellen? Vielleicht ist diese Jenks auch nur auf ein bisschen Abwechslung
aus.«
    »Klar.« Nachdem Stone rechts abgebogen war, konnten sie den
Wohnwagenpark schon sehen.
    »Hast du von diesem Hokuspokus gehört, den Gemal mit Moran
veranstaltet hat, bevor sie ihm die Todesspritze verpasst haben?«, fragte
Norton.
    Stone warf ihm einen mürrischen Blick zu. »Ich glaube
tatsächlich, dass Gemal die Bryce-Morde nicht begangen hat.«
    »Seit wann glaubst du so einem Scheißkerl wie Gemal? Denk doch
mal nach, Vance.«
    Stone fuhr auf den Wohnwagenpark und hielt vor einem Wohnwagen
älteren Baujahrs. »Weißt du, was ich von Kate Moran halte? Besser, ich sag es
nicht laut«, knurrte Stone und zog die Handbremse an.
    Norton seufzte. »Vance, du bist der Einzige im ganzen Büro,
der glaubt, Kate könnte ihren Verlobten und seine Tochter aus Habgier ermordet
haben. Ich kenne keinen Kollegen, der das ernst nimmt, mich eingeschlossen.
Weißt du, was die Leute hinter deinem Rücken tuscheln? Dass du zu weit gegangen
bist. Es wundert mich, dass Moran dich noch nicht wegen Verleumdung angezeigt
hat.«
    »Ich mache diesen Job seit fünfzehn Jahren, und mein
Instinkt hat mich noch nie im Stich gelassen, Gus. Ich hab dir doch erzählt,
was Moran am Telefon gesagt hat – eine Woche, bevor Bryce umgebracht wurde. Du
weißt auch, dass das Kreuz an einer anderen Stelle lag und dass Bryce im
Gegensatz zu allen anderen Opfern Gemals erschossen wurde.«
    »Ja, das hast du mir hundert Mal gesagt, aber du brauchst mehr
als das und deinen Instinkt. Ohne knallharte Beweise läuft gar nichts.«
    Stone zog die Handbremse an und erwiderte zornig: »Denk an
meine Worte. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich den Beweis finde, den ich
brauche. Komm jetzt, hören wir uns an, was die alte Schreckschraube zu sagen
hat.«

48.
    Stone klopfte an die Tür des Wohnwagens, worauf
eine ältere Frau in einem Nachthemd mit Blumenmuster und mit Lockenwicklern im
Haar öffnete. »Ja?«
    Stone zeigte seinen Dienstausweis vor. »Emily Jenks? Ich
bin FBI-Agent Stone, und das ist mein Kollege, Agent Norton. Ich glaube, wir
haben telefoniert, Ma’ am.«
    Die Frau schaute sich Stones Ausweis aufmerksam an. »Ich hatte
Sie nicht so schnell erwartet.«
    »Wir haben ziemlich Gas gegeben.«
    »Kommen Sie bitte herein.« Die Frau öffnete die Schutztür
und ging den Agenten voraus in den Wohnraum. In einer Ecke stand eine
Staffelei, und auf einem kleinen, mit Farbklecksen übersäten Tisch lagen
Künstlerutensilien: Pinsel und Farbtöpfe.
    Als die Frau sie in den Wohnwagen führte, betrachtete Stone
die zahlreichen gerahmten Bilder an den

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