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- Der Jünger des Teufels

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Titel: - Der Jünger des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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bald durch DNA-Analysen oder die Zahnprofile.«
    »Was ist mit der Karte vom Knast in Greensville, die ihr im
Wohnmobil gefunden habt?«, wollte Frank wissen.
    »Das ist eine seltsame Sache. Der Plan und der Umhang, den wir
im Schrank gefunden haben, deuten darauf hin, dass es zwischen Fleist und Gemal
eine Verbindung geben muss. Aber wie diese Verbindung aussieht, wissen wir noch
nicht.«
    »Hat die Kriminaltechnik den Umhang und die Karte
untersucht?«
    Ich nickte. »Dein alter Freund Diaz hat gesagt, er habe
weder auf dem Umhang noch auf der Karte verwertbare Fingerabdrücke gefunden.
Nur ein paar Flecke, die nicht zu identifizieren sind. Den Umhang hat er
untersucht, aber bislang keine von Menschen verursachte Verunreinigung
gefunden, was ich äußerst sonderbar finde. Ich dachte, Diaz hätte wenigstens
Haare von Fleist oder seiner Tochter gefunden.«
    Frank runzelte nachdenklich die Stirn. »Vielleicht hat
keiner von beiden den Umhang je getragen.«
    »Und warum hing er dann in dem Wohnmobil im Schrank?«
    Frank lächelte. »Du bist die Ermittlerin. Du solltest eine Antwort
darauf finden. Seid ihr noch auf andere Verbindungen zwischen diesem Fleist,
seiner Tochter und Gemal gestoßen?«
    Ich konnte meine Augen kaum noch offen halten. »Nein, aber ich
werde alles tun, um der Sache auf den Grund zu gehen.«
    »Gibt es sonst noch etwas, das du mir sagen solltest?«
    Ich erzählte Frank von meinem Treffen mit Gefängnisdirektor
Clay, worauf er die Stirn runzelte. »Was meinst du, was er vor dir geheim
halten wollte?«
    »Keine Ahnung. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto stärker
wird mein Verdacht, dass Clay sich in meiner Gesellschaft unwohl gefühlt hat.
Es kam mir vor, als würde er mir etwas verschweigen. Er ist so aalglatt, als
würde er schauspielern. Ich traue ihm nicht.« Ich lächelte verhalten. »Natürlich
könnte ich dem armen Mann auch Unrecht tun. Ich hab mich schon öfter geirrt.«
    »Was hältst du davon, wenn ich als Erstes versuche, etwas über
diesen Clay herauszubekommen? Ich habe ein paar Freunde bei der
Strafvollzugsbehörde, mit denen ich sprechen könnte.«
    »Aber sei bloß vorsichtig. Ich will nicht, dass Clay davon
erfährt.«
    »Natürlich nicht.« Als Frank sah, dass ich mich kaum noch auf
den Beinen halten konnte, strich er mir über den Arm. »Lass uns für heute
Schluss machen. Du solltest dich schlafen legen, kleine Schwester.«
    »Diesmal widerspreche ich dir nicht.«
    »Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit, Kate.«
    An der Tür drehte ich mich um. »Aber halte dich an unsere Abmachung.«
    Frank brachte mich hinaus. »Großes Ehrenwort. Und pass auf
dich auf.«
    Ich ging zum Wagen und stieg ein. Frank blieb an der Tür stehen
und winkte. Als ich davonfuhr, fühlte ich mich besser. Ich wusste, dass ich auf
Frank zählen konnte.
    Als ich zwanzig Minuten später auf den Eisenhower Freeway einbog,
fragte ich mich, ob meine Fantasie mir einen Streich spielte. Ich sah einen
schwarzen Ford Van im Innenspiegel und war sicher, dass das Auto mir den ganzen
Weg von Franks Haus gefolgt war. Der Wagen war zu weit entfernt, als dass ich
den Fahrer oder das Nummernschild hätte erkennen können, doch der Ford folgte
mir mindestens drei Meilen, bis er plötzlich zurückblieb und im abendlichen
Stadtverkehr verschwand.

45.
Angel Bay, Virginia
    Als ich die Haustür aufschloss, dachte ich noch
immer an den Van. Ich war erschöpft und freute mich auf ein heißes Bad, doch zuerst
vergewisserte ich mich, dass ich die Haustür abgeschlossen hatte. Anschließend
überprüfte ich die Hintertür und sämtliche Fenster, ehe ich zum Atelier ging,
das ebenfalls verschlossen war. Ich ging zurück zum Cottage und schaltete die
Alarmanlage ein. Sie war nicht mit dem Atelier verbunden, aber der Gedanke, dass
ich im Haus in Sicherheit war, reichte mir.
    Während ich darauf wartete, dass heißes Wasser in die Wanne
lief, zündete ich das Feuer im Kamin an. Dann machte ich mir ein Sandwich mit
Hähnchensalat und einem leichten Mayonnaisedressing, gönnte mir ein Glas Napa
Valley Merlot und schaltete den Fernseher ein. Ich war viel zu müde, um
fernzusehen, doch ich brauchte Ablenkung von dem Fall, und ich wollte mich über
die Ereignisse in der Welt auf dem Laufenden halten. Nachdem ich zehn Minuten
zwischen den Nachrichten und Jay Leno hin und her gezappt hatte, ohne mich für
eine Sendung entscheiden zu können, hatte ich keine Lust mehr auf Fernsehen.
Mittlerweile war auch mein Badewasser

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