Der Jünger
Wagens und lief zurück.
Simon Peters war am Toben, als er eintrat.
“Was ist passiert?”, schrie er. “Was hast du getan?”
“Es gab einen Verräter in unserer Mitte. Ich habe mich mit ihm befasst”, erwiderte Jay und stellte zwei Fleischbüchsen, eine Packung Cracker, einen Apfel und zwei Flaschen Wasser auf den Tisch. Als wäre nichts Außergewöhnliches geschehen, blieb er kurz stehen, um Simons Essen zu segnen.
“Hast du in deiner Bibel gelesen?”, fragte er.
“Lass mich frei”, bettelte Simon.
Jay runzelte sie Stirn. “Lies das Buch Jesaja. Wir werden es morgen besprechen.”
“Herr im Himmel”, schluchzte Simon. “Du verrückter Hurensohn. Lass mich frei. Ich schwöre, dass ich nichts sagen werde. Lass mich einfach nur gehen!”
“Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen!”, zürnte Jay, schob die Lebensmittel wieder in die Tüte zurück, marschierte aus dem Zimmer und ließ Simon lediglich eine Flasche Wasser da.
Er war immer noch wütend, als er Matthews Zimmer betrat. Es gefiel ihm überhaupt nicht, den Mann dort zusammengerollt in seinen eigenen Exkrementen liegen zu sehen. Es schien, als würde er sich noch immer seine Haare ausreißen. Jay unterdrückte einen Fluch. Am liebsten hätte er einen Hammer genommen, um diesem Versager den Kopf einzuschlagen und ihn hinauszuwerfen, genauso wie er Bartholomäus hinauswerfen würde.
Dann seufzte er. Das war der Teufel, der ihm ins Ohr flüsterte, ihn zum Sündigen verführen wollte. Doch das würde nicht passieren. Er befand sich auf dem Weg des Herrn. Der Schmerz in seinem Hinterkopf strahlte in seinen ganzen Körper aus. Er stellte Matthews Lebensmittel ab und verließ das Zimmer wieder. Als er bei Andys Tür angelangt war, zitterten ihm die Hände. Er ging schnell hinein und suchte nach dem großen Mann. Er entdeckte ihn in der Ecke, nackt und mit seiner Erektion beschäftigt.
Jay beobachtete sein Treiben eine ganze Weile, bevor er sich entsann, dass er der Vater war und Andreas der Sohn. “Andreas! Andreas! Hör sofort damit auf!”, verlangte er. “Das ist eine Sünde … Und was hast du mit deinen Sachen gemacht?”
Andy war zu sehr von dem gebannt, was er gerade tat, und achtete nicht auf Jay.
Als er zu stöhnen begann, warf Jay das Essen schnell auf den Tisch und verschwand.
James sah ihn nicht einmal an, als Jay ihm die Lebensmittel und das Wasser brachte. Jay segnete den Mann und das Essen und stapfte hinaus.
Den Weg zum Taxi rannte er. An seinem Hals hatten sich bereits Blutergüsse gebildet, und sein gebrochener Finger pochte vor Schmerz. Doch er musste sein Haus reinigen, bevor er sich zur Nacht hinlegen konnte.
Er öffnete das Tor und fuhr schnell weg.
5. KAPITEL
B ei Tagesanbruch entdeckten zwei Männer von der Stadtreinigung Bart Scofields Leiche in einem Müllcontainer hinter einem chinesischen Restaurant. So ein schändliches Ende hätte sich Bart niemals vorgestellt: auf einem Haufen angekauter Frühlingsrollen und ausrangierter Glasnudeln aufgesammelt zu werden. Doch genau da lag er. Erlöst von seinen Schmerzen, hinterließ er den Ermittlern nun das Geheimnis seines gewaltsamen Todes.
In einem anderen Teil der Stadt stand January im Mondschein, eine Göttin aus Elfenbein, die darauf wartete, dass er sich ihrer annahm. Ben betrachtete sie, sprachlos von ihrem Anblick. Dann lag sie plötzlich unter ihm, die Beine um seine Taille geschlungen, ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, während er tief in ihre Hitze eindrang.
Ihr Atem war warm und zittrig an seinem Ohr, und sie bettelte ihn an, Dinge mit ihr zu tun, die er nie mit einer anderen Frau getan hatte.
Er rutschte zurück auf die Knie und zog sie mit sich. Wieder vereinigten sie sich, während sie aufrecht saß. Sie fühlte ihn tief in sich und schloss ihre Hände hinter seinem Nacken, lehnte sich weit genug zurück, um ihn dorthin zu bringen, wo sie ihn am stärksten spürte. Genüsslich stöhnte sie auf.
Ben hatte das Gefühl, er könnte vor Lust sterben.
“Ben … Benjamin … Liebe mich!”
“Das tue ich”, flüsterte er.
“Zeig mir, wie sehr”, flehte sie.
Er umfasste ihre Taille und …
Das Telefon schrillte. Es war ein unsanftes Erwachen aus dem wunderbarsten Traum, den er in seinem Leben bislang erlebt hatte. Verärgert über diesen Interruptus, der ihn um einen Höhepunkt gebracht hatte, nahm er den Telefonhörer auf.
“Hallo?”
Es war Don Borger, sein Captain.
“Wir haben einen Neuen in der Gasse hinter dem
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