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Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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die mit dem Scofield-Mord in Zusammenhang stehen könnten, doch sie wollte nur darüber sprechen, wenn ich allein käme. Das hat meinen treuen Partner verärgert, aber ich konnte es nicht ändern. Ich habe diese Information genauso behandelt, wie ich mit jedem Tipp von irgendeinem anderen Informanten umgehen würde. Ich habe mich darauf eingelassen, weil ich es für sinnvoll hielt. Und bin allein hingegangen.”
    Borger entspannte sich. “Hören Sie, North, tut mir leid, dass ich Sie so angefahren habe. Sagen Sie mir einfach, was Sie eben wissen.”
    Ben war noch nicht bereit, einfach zu vergessen, dass die beiden ihm nicht vertraut hatten, deshalb blieb sein Tonfall recht kühl. “Ich bin gegen drei zu Ms. DeLena gefahren. Nachdem sie mit ihren Ausführungen angefangen hatte, war mir klar, warum sie keine offizielle Aussage bei der Polizei machen wollte.”
    “Wahrscheinlich, weil sie die Story für die Abendnachrichten aufheben will”, murmelte Rick.
    Ben achtete nicht auf Rick, doch Borger wies seinen Partner mit einem scharfen Blick zurecht.
    “So, was ist jetzt der Knüller?”, fragte Borger.
    “Ms. DeLena arbeitet seit einigen Monaten an einer Geschichte. Sie hat mit Leuten zu tun, die gestorben und dann wieder zum Leben erweckt worden sind. Also diese Todeserlebnisse. Jedenfalls hörte sie im Zuge ihrer Recherchen von einem Straßenprediger, der sich 'der Sünder' nennt. Er hatte ein ähnliches Erlebnis, bloß dass er behauptet, nicht im Himmel gewesen zu sein, sondern in der Hölle. Sie können sich vorstellen, warum sie nach ihm gesucht hat.”
    “Was hat das mit Scofields Verschwinden zu tun?”, wollte Borger wissen.
    “Darauf komme ich schon”, erwiderte Ben. “Eines Tages vor ein paar Wochen, meint sie, hätte der Typ sie beim Sender angerufen. Er hat ihr gesagt, sie sollte aufhören, nach ihm zu suchen, sie würde alles verderben. Dann erzählte sie, dass er heute wieder angerufen hätte und das Gleiche sagte. Nur, dass Ms. DeLena zwischen dem ersten und dem heutigen Anruf einiges in Erfahrung gebracht hat, was sie annehmen lässt, dass dieser Priester mit Scofields Entführung zu tun haben könnte. Deshalb hat sie ihn direkt gefragt, ob er Bart Scofield getötet hat.”
    “Was Sie nicht sagen!” Borger setzte sich gerade auf. “Und?”
    “Danach ist er ausgewichen, als sie ihn erneut fragte, ob er mit dem Tod von Scofield was zu tun hätte, aber er hat einige merkwürdige Dinge gesagt. Er meinte, Scofield sei 'der Falsche' gewesen. Dann hat er zugemacht.” Ben sah zu Rick. “Ich war auf dem Weg zurück, um meinem Partner von allem zu berichten, als er mich anrief, um mir von der Pressekonferenz zu erzählen. Ich sagte ihm, dass es nichts gäbe, was Sie für die Presse gebrauchen könnten, bis auf die bekannten Spuren, die wir bereits verfolgten.”
    “Das kapiere ich nicht”, sagte Borger. “Was weiß sie darüber, um zu glauben, dass der Typ für den Scofield-Mord verantwortlich sein könnte?”
    Ben zögerte. Er hatte January versprochen, nicht mehr preiszugeben als notwendig, und im Moment hatte er keine Lust, sein Wort zu brechen.
    “Ich weiß nicht mehr als das, was ich eben erzählt habe. Sie hat keine Ahnung, wie der Sünder aussieht, also haben wir keine Möglichkeit, ihn zu finden und zu befragen. Sie sagte, dass sie uns auf jeden Fall Bescheid gibt, wenn er wieder anruft.”
    “Wir könnten einen Gerichtsbeschluss einholen und ihre Leitung anzapfen”, schlug Rick vor.
    “Welche denn?”, wollte Ben gereizt wissen. “Er hat sie einmal im Sender angerufen und einmal zu Hause. Ich garantiere, dass die Fernsehanstalt sich nicht damit einverstanden erklärt, die Telefone überwachen zu lassen, übrigens genauso wenig wie DeLena – und wir haben nicht genug, um das per Richterbeschluss durchsetzen zu lassen.”
    “Zum Teufel”, sagte Borger. “Setzen Sie das an erste Stelle. Gehen Sie los, finden Sie diesen Priester, der sich 'der Sünder' nennt, und bringen Sie ihn aufs Revier zum Verhör.”
    “Jawohl, Sir”, erwiderte Ben. “Aber nicht mit Meeks.”
    Rick sah auf. “Jetzt hör mal, ich habe nicht …”
    Borger unterbrach ihn. “Hören Sie zu, North, Meeks hat nicht …”
    “Ich arbeite nicht mit jemandem, dem ich nicht vertrauen kann”, sagte Ben.
    “Sie arbeiten mit dem, den ich Ihnen zuordne”, entgegnete Borger.
    Ben stand auf. “Nein, Sir, das tu ich nicht. Bin ich deswegen jetzt gefeuert?”
    Borger griff nach der Flasche mit den Magentabletten und

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