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Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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“Natürlich, du hast recht. Ich werde noch vorsichtiger sein.”
    Das tat Ben leid. Er hatte ihr Angst gemacht, doch um ihretwillen musste sie sich vorsehen. “Ich wollte dir keinen Schreck einjagen, aber wenn du mit geistig Gestörten zu tun hast, weiß du nie genau, was passieren kann.”
    “Ich werde mich vorsehen, und … Danke, dass du vorbeigekommen bist.”
    Ben war gerade entlassen worden. Nachdem sie sich eben so geküsst hatten, hätte er sich etwas anderes gewünscht, als sie jetzt einfach zu verlassen, doch sie hielt ihm bereits die Tür auf.
    “Wenn du mit diesem Anrufer wieder irgendwie in Kontakt treten solltest, lass es mich …”
    “Mach ich”, sagte sie schnell und blickte zur Seite.
    Ben streckte die Hand nach ihr aus, wollte sie erneut umarmen, so wie er es gerade getan hatte, doch dann überlegte er es sich anders. Aus beruflichen Gründen musste er einen gewissen Abstand einhalten. “Auf Wiedersehen.”
    January sah ihn an und nickte. “Bis dann.”
    Als er sich umdrehte und noch ein Wort zum Abschied sagen wollte, blickte er auf die geschlossene Tür.
    “Verdammt.”
    Dieser abrupte Abschied kam genauso unerwartet, wie es ihr Anruf gewesen war. Er kramte in seiner Tasche nach dem Autoschlüssel und ging zum Fahrstuhl, doch je weiter er sich von ihrer Tür entfernte, umso unruhiger wurde er. Sie hatten gerade etwas ganz Besonderes miteinander erlebt. Jetzt einfach so zu gehen, fühlte sich nicht richtig an. Er hatte den Fahrstuhl schon erreicht, als er kurz entschlossen wieder umkehrte.
    January stand immer noch im Flur und ließ jeden Moment von Bens Besuch ein weiteres Mal an sich vorüberziehen, als das Klingeln sie aus ihren Gedanken riss. Sie lugte durch den Spion, erkannte Ben und stöhnte auf. Gerade hatte sie sich wieder so weit in den Griff bekommen, und nun musste sie erneut ihre wahren Gefühle verbergen.
    Vorsichtig öffnete sie. “Hast du was vergessen?”
    “Ja.”
    Er kam herein, stieß die Tür hinter sich mit dem Fuß zu und drückte January gegen die Wand.
    “Was hast …”
    Er küsste sie. Gierig. Ließ keine Zweifel bei ihr aufkommen, was er vergessen hatte und was er wollte.
    January stöhnte, als er die Lippen auf ihren Mund presste, dann legte sie ihm die Hände um den Nacken und erwiderte den Kuss.
    Ben erschauerte und hob sie auf die Arme. “Das könnte ein …”
    “Nichts sagen.” Sie zeigte über den Flur. “Erste Tür rechts.”
    Zielsicher ging er in die angegebene Richtung. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als diese Frau nackt im Bett zu haben.
    Die Schlafzimmertür war angelehnt. Er stieß sie auf und ging hinein, January immer noch auf seinen Armen. Das Bett stand links von ihm. Als er mit den Knien gegen die Matratze stieß, ließ er January vorsichtig daraufgleiten und folgte ihr.
    Er legte sich auf sie und stellte fest, dass sie perfekt zueinander passten, dann schob er ihr die Arme unter den Rücken und rollte sich mit ihr herum, bis sie auf ihm lag.
    Einen kurzen Augenblick hatte January Panik verspürt und geglaubt, die Kontrolle zu verlieren und gefangen zu sein. Nun stützte sie sich auf die Ellbogen und blickte in Bens Gesicht.
    Seine Augen waren dunkel vor Leidenschaft, die Lippen glänzten noch von ihrem Kuss. Er bewegte sich unter ihr, und sie erschauerte vor Verlangen danach, eins mit diesem Mann zu sein.
    “Wehe, du bereust das später”, flüsterte sie.
    “Dasselbe gilt für dich, Lady”, erwiderte er und zog sie noch fester an sich. Seine Stimme war tief und ein bisschen heiser.
    Sie nickte. “Na gut.”
    “Süße, du bist nicht nur gut … du bist perfekt.” Er umfasste ihren Hinterkopf und zog sie zu sich herunter.
    Ihre Lippen waren weich, als sie sich ganz seinem drängenden Kuss ergab, doch ihre Umarmung zeigte, wie sehr sie sich nach ihm sehnte – ein stilles Flehen um alles, was sie von ihm wollte.
    Bald wurden sie ungeduldiger und störten sich an zu vielen Kleidungsstücken, die ihre Körper voneinander trennten. January bekam kaum mit, wie schnell Ben sich die Kleidung vom Leib riss und ihr gleichzeitig beim Ausziehen half.
    Seine Schuhe und ihre Sandaletten.
    Sein Jackett und ihr Kleid.
    Sein Hemd und seine Hose.
    Ihr pinkfarbener Bikinislip.
    Alles – bis endlich nichts mehr übrig blieb als die Verpackung des Kondoms, das er auf den Tisch neben ihrem Bett gelegt hatte.
    Ben konnte nicht mehr denken.
    Seine Arbeit.
    Sein Partner.
    Der Bezirk des Columbia-Polizeireviers.
    Ein Toter namens Bart

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