Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
Vom Netzwerk:
wenn das der Fall war, holte sie Schokolade heraus.
    Wenige Minuten später nahm Emily den Hörer wieder auf. January hörte sie kauen. “M&Ms oder Snickers?”, erkundigte sie sich.
    Emily schnaufte. “Was soll das? Reicht es nicht, dass du schön, klug und schlank bist? Jetzt kannst du auch noch hellsehen? Wenn das so ist, hasse ich dich.”
    “Ich höre, wie du kaust. Was hast du herausgefunden?”
    “Nur weil ich diesen eifersüchtigen Stich in meinem Inneren ignoriere, werde ich dir die Information geben.”
    “Und die wäre?”
    “Du hattest recht. Vor vier Tagen wurde ein Mann namens Walter Leopold Lazarus im Perpetual Care Cemetary beerdigt. Willst du wissen, wo das ist?”
    “Ja, bitte.” January notierte sich, was Emily durchgab. “Ach … Em, hatte er Hinterbliebene?”
    “Ja, Etta, seine Frau. Willst du ihre Adresse auch?”
    “Ja, sicher”, sagte January und schrieb sie auf, zusammen mit den anderen Informationen, die Emily ihr gegeben hatte.
    “Noch was?”, fragte ihre Freundin.
    “Nein, ich danke dir vielmals. Ich schulde dir jetzt ein Mittagessen.”
    “Abgemacht”, sagte Emily. “Seh dich in der Glotze.”
    Sie legten auf. Gleich danach wählte January Bens Handynummer.
    Ben und Rick waren fast wieder bei ihrem Wagen, als Bens Handy klingelte. Er blickte auf das Display und grinste.
    “Guten Morgen, January.”
    Rick hätte gern zugehört, aber er hatte es mit seiner Dummheit schon einmal vermasselt. Er würde den Fehler nicht wiederholen. “Ich bin da drüben”, sagte er und zeigte auf das Auto.
    Ben konzentrierte sich zu sehr auf January, deshalb nickte er nur. “Du bist ziemlich früh bei der Arbeit”, murmelte er.
    “Ich bin immer noch zu Hause”, entgegnete sie. “Und ich habe gerade einen weiteren Anruf von unserem seltsamen Priester bekommen.”
    “Verdammt,” fluchte Ben. “Hat er dir wieder gedroht?”
    “Nicht direkt. Es geht um was anderes. Ich muss dir eine echt merkwürdige Frage stellen.”
    “Und die wäre?”
    “Habt ihr zufällig einen Toten gefunden? Nein, warte, das war falsch ausgedrückt. Habt ihr …”
    “Einen Toten gefunden, der bereits beerdigt wurde und die ganze Prozedur noch einmal durchmachen muss?”, unterbrach er sie.
    January schnappte nach Luft. “Habt ihr das? Jetzt schon?”
    “Ja. Er ist in diesem Moment auf dem Weg ins Kriminallabor. Und jetzt sag mir, was du weißt.”
    “Sein Name ist Walter Leopold Lazarus”, erwiderte January.
    “Lazarus wie der in …”
    “Genau.”
    “Ach du lieber Himmel”, sagte Ben. “Woher weißt du das?”
    “Weil der Priester mir am Telefon gesagt hat, dass Lazarus auferstanden sei. Da ich die anderen Nummern kenne, die er abgezogen hat, bekam ich schon so eine Vorahnung und rief eine Freundin bei der Washington Post an, um sie zu bitten, die Todesanzeigen durchzuchecken. Es wird Zeit, dass ich deinem Captain alles erzähle, was ich weiß. Wirst du dort sein, wenn ich vorbeikomme?”
    “Rick und ich sind immer noch am Tatort. Gib mir dreißig Minuten.”
    “Dann bis gleich”, sagte January.

13. KAPITEL
    B en rief den Captain vom Auto aus an und erklärte ihm, dass sie mit einigen Neuigkeiten aufwarten würden.
    “Ich hoffe, Sie haben was Erfreuliches”, erwiderte Borger. “Sagen Sie mir, dass es helfen wird, den Mörder von Bart Scofield zu schnappen.”
    “Mehr als das”, sagte Ben.
    “Ich werde da sein”, versprach Borger und legte auf.
    Ben und Rick kamen noch vor January am Revier an, weil sie den ganzen Weg über mit eingeschaltetem Signallicht und Sirene gerast waren. Bei ihrem Fernsehpublikum war January durchaus beliebt und genoss einen guten Ruf. Doch auf dem Polizeirevier belegte die beharrliche Journalistin trotz ihrer attraktiven Erscheinung nicht unbedingt den ersten Platz auf der Beliebtheitsskala. Zu viele ihrer Newsbeiträge basierten auf Missständen oder Ermittlungsfehlern der Polizei oder auf Insider-Informationen, die besser geheim geblieben wären. Ben hätte wetten können, dass sie nicht bis zum Büro des Captains käme, wenn er ihr nicht den Weg ebnete.
    “Ich warte hier draußen auf sie und bringe sie rein”, kündigte er an.
    “Willst du, dass ich hierbleibe?”, fragte Rick.
    “Nein, geh schon mal rein und bereite den Captain vor. Vielleicht ist er dann mit dem Fluchen fertig, wenn wir kommen.”
    “Okay.” Rick ging hinein.
    Weniger als fünf Minuten später fuhr January auf den Parkplatz. Ben kam auf sie zu, noch bevor sie ausgestiegen war. Er

Weitere Kostenlose Bücher