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Der Jünger

Der Jünger

Titel: Der Jünger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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als January völlig entspannt und ohne einen Anflug von Überraschung darüber, ihn hier vor ihrem Kühlschrank zu finden, zum Tresen ging und einen Löffel aus einer Schublade holte. Als wäre es das Normalste auf der Welt, angelte sie eine Packung “Ben & Jerry's Chunky Monkey”-Eiscreme aus dem Gefrierfach, trug sie zum Barhocker und begann, genüsslich ihr Eis zu löffeln.
    “Mmmh”, sagte sie und schloss die Augen, während sie sich das Eis auf der Zunge zergehen ließ.
    “Willst du das etwa alles allein essen?”, erkundigte sich Ben.
    January sah ihn an, dann warf sie einen Blick auf ihren Eisbecher und nickte.
    Er grinste. Sie war also auch ein bisschen egoistisch. Nicht gerade, was er erwartet hätte, aber verflucht, sie war lustig.
    “Ich hab das chinesische Zeug ganz aufgegessen.”
    Sie runzelte die Stirn, während der zweite Löffel voll Eis in ihrem Mund schmolz. “Ich hatte keine Reste vom Chinesen.”
    “Mist”, murmelte Ben, als er auf die leere Packung blickte, die im Abwaschbecken stand.
    “Das war auch nicht drin. Es war indisches Curry mit Reis und Gemüse.”
    Er lachte. “Mein Fehler, Ms. DeLena. Also … Ich habe dein indisches Curry mit Reis und Gemüse vertilgt.”
    “Okay.”
    Er deutete auf die Rippchen. “Möchtest du die noch länger aufbewahren?”
    “Nein. Iss sie ruhig auf.”
    “Danke.” Ben schnappte sich ein Rippchen und biss ab. Das Fleisch war kalt, aber zart, und ließ sich ganz leicht vom Knochen lösen. “Mmmh, die sind gut. Hast du die gemacht?”
    Sie zog die Augenbrauen in die Höhe und blickte ihn über den Rand ihrer Eispackung an. “Was denkst du denn?”
    Er dachte an ihr erstes gemeinsames Dinner und an das mexikanische Essen, das sie dafür eingekauft hatte. Dann grinste er schelmisch.
    “Barbecue Bob's Rippchen zum Mitnehmen?”
    “Das klingt schon viel intelligenter”, erwiderte sie. “Hast du den Kartoffelsalat gefunden, der dazu gehörte?”
    “Ja, aber der war nicht mehr gut, den habe ich weggeworfen. Ist das in Ordnung?”
    January wedelte mit dem Löffel in seine Richtung. “Ich bin wirklich stolz auf dich – ich weiß, wie viel Mut dazu gehört, meinen Kühlschrank auszumisten!”
    Sie stand auf, zupfte ein paar Papiertücher von der Haushaltsrolle und reichte sie ihm als Ersatz für die nicht vorhandenen Servietten.
    “Danke”, murmelte Ben mit vollem Mund.
    “Gern geschehen”, erwiderte January und nahm einen weiteren Löffel voll Eis.
    Erst als sie einen letzten Löffel genommen und er alle Rippchen abgenagt hatte, nahmen sie ihre Unterhaltung wieder auf.
    Er wischte die Theke ab. January hatte den Rest Eiscreme ins Gefrierfach zurückgestellt und ihren Löffel ins Abwaschbecken gelegt. Danach drehte sie sich um, lehnte sich gegen den Beckenrand und beobachtete ihn einen Moment lang.
    Er sah so verdammt gut aus, dass es wehtat – kein Gramm Fett zu viel und harte Muskeln. Sex mit diesem Mann war wie eine Droge, nach der sie süchtig werden konnte. Spontan legte sie ihm die Arme um die Taille und schmiegte ihre Wange an seinen Rücken.
    Von dieser zärtlichen Berührung überrascht, drehte Ben sich zu ihr um.
    “Hallo, Süße”, sagte er leise und legte die Arme um sie.
    “Auch Hallo”, erwiderte sie und umarmte ihn noch fester.
    Ben fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar, dann hob er ihr Kinn an, um sie zu küssen.
    “Mmmh … Chunky Monkey”, sagte er.
    “Mmmh … Barbecue Bob”, erwiderte sie.
    Er küsste sie erneut und umfasste ihr Gesicht.
    Seine Hände fühlten sich so sicher und stark an. January hatte sich nicht mehr so behütet gefühlt, seit sie ihr Elternhaus vor vielen Jahren verlassen hatte.
    “Ben?”
    “Was ist?”
    “Ich muss wirklich immer wieder an das eine Wort denken.”
    “An das eine Wort? Was meinst du … Ach,
das
Wort.”
    Sie seufzte. “Bin ich verrückt?”
    “Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich bin es ganz sicher: verrückt vor Liebe.”
    Sie nickte. “Ja … Ich auch.”
    Bens Kehle zog sich plötzlich zusammen. Er wollte etwas sagen, aber die Worte wollten nicht herauskommen. Er berührte ihr Gesicht, ihr Haar, dann zeichnete er die Linie ihrer Lippen mit dem Daumen nach.
    “January.”
    “Was?”
    “Nichts, ich habe nur deinen Namen ausgesprochen.” In diesem Moment erinnerte er sich an Rodrigos Spitze, als er sich über ihren Namen ausgelassen hatte. “He, Süße, du hast mir immer noch nicht deinen vollständigen Namen verraten. Und mach dir keine Sorgen. Wenn es so

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