Der Junge, der es regnen liess
Sachen zu denken. Das war total bescheuert. Es machte mich wirklich wütend und nervös.
Ich glaube nicht, dass es zu der Zeit besonders angenehm war, mit mir zusammen zu sein. Die ganze Sache mit der Croal war gar nichts dagegen. Gar nichts.
Aber dafür steht nur mein Wort.
Cora Kelly spricht über ihren
Musikgeschmack … auf gewissen Umwegen
Ich war die Letzte, die Rosie gesehen hat, bevor es passiert ist, und ich sage Ihnen, wenn sie was vorgehabt hätte, dann hätte sie’s mir erzählt. Mir als ihrer besten Freundin. Gar keine Frage.
Und selbst wenn sie nichts gesagt hätte, was sie nicht hat, hätte ich doch zehn Meilen gegen den Wind was gemerkt. Gar keine Frage.
Sie war einfach dieselbe alte Rosie an diesem Tag vor den Frauenproblemen, die wir alle haben, wir haben da alle unseren total bekloppten Tag, aber das bringt uns nicht dazu, so was zu tun. Gar keine Frage.
Das, was sie an diesem Tag wirklich irre gemacht hat, war Clem. Er benahm sich voll durchgeknallt. Ich habe immer gedacht, der ist ein arroganter Klugscheißer. Er dachte, er wäre total cool und total gut aussehend. Auf uns hat der runtergeguckt, weil er dachte, er wäre voll das Superhirn. Er hat ’ne Gehirnwäsche mit ihr gemacht. Nachdem sie ihn kennengelernt hatte, hat sie angefangen, sich diese ganze bescheuerte Musik anzuhören. Sie wissen schon, diese Art von Musik, die einem das Hirn ausbläst. Man muss sich ja nur mal angucken, was in Amerika passiert ist wegen dieser abgedrehten Musik, die sich die Leute anhören. Und in Deutschland auch! Nein, ich sage nicht, an allem ist bloß die Musik schuld.
Was weiß ich, jedenfalls gehörte sie zu den Leuten, die an solches Zeug nicht glauben, sie war eher so pazifisch. Wie? Na, ich meine Leute, die an Frieden und so was glauben. Dann eben Pazifist, ist mir doch egal.
Das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe, war in den Toiletten. Die erlauben nicht, dass irgendwer sie besucht, nur ihre Mutter.
Conor Duffy bietet einen Einblick an
Ich habs ihm vom ersten Tag an gesagt. Halt dich von denen fern, Mann. Geh an die Typen nicht ran. Aber ich denk mal, der ganze Kram wegen ihm und Miss Croal hat sie mehr auf ihn gebracht als andersrum. Alles, was ich sage, ist: Er muss total durchgeknallt vor Wut gewesen sein, als das passierte. In seinem Kopf war an dem Punkt sicher nur noch Brei. Überall roter Nebel. Total ausgerastet, Mann. Total ausgerastet.
Hunderte von Mädels haben sich die Augen ausgeheult, als es passierte. Typen auch. Ich hab gehört, dass Rosies Mutter woandershin zieht. Ich denke, das ist das Beste. Vor allem hier.
Sie wissen nicht, was Sie glauben sollen, was? Man hört ja alles Mögliche. Der große Liam kennt einen Typen, von dem der Bruder kennt einen Typen, der arbeitet unten auf dem Polizeirevier. Wie auch immer, wer weiß schon was? Man hört ja bloß eine Story nach der anderen. Und eine ist bekloppter als die andere. Ich will niemandem was anhängen, aber das war doch bloß eine Frage der Zeit.
Rosie ist es, die mir leidtut. Von Herzen leid tut mir das Mädel. Das hat sie nicht verdient.
Mr Cunninghams ordentlich verpackte
Version der Leidenschaft
Eventuell, nur eventuell, sind Rosie Farrells Tricks, um die Zuneigung ihres Freundes zurückzugewinnen, außer Kontrolle geraten, und die Konsequenzen daraus führten zu diesen abscheulichen Ereignissen. Ein Verbrechen aus Leidenschaft, könnte man sagen.
Wer weiß schon, was im Kopf eines verschmähten Teenagers vorgeht? Gott weiß, ich habe keine Ahnung, und ich unterrichte seit etlichen Jahren. In diesem Beruf lernen wir von Woche zu Woche immer noch Neues. Es wäre klug, wenn Pauline Croal diese Tatsache im Kopf behalten würde. Letzten Endes ist diese Sache aber eine verfluchte Schande und nichts weiter. Eine Geschichte, die genauso gut den Seiten einer Shakespeare-Tragödie entsprungen sein könnte.
Natürlich hat unsere Schule psychologische Betreuung sowohl für das Kollegium als auch für die Schüler organisiert. Gemeinsam müssen wir nach vorn schauen und aus diesem Ereignis unsere Lehren ziehen.
Rosie Farrell redet sich etwas
vom Herzen
Nein, ich bin da nicht hingegangen. Auf keinen Fall wäre ich in diese Gruppe gegangen. Ich wusste auch so, dass ich mein Examen bestehen würde. Ich hatte es nicht nötig, mit einem Haufen Nerds über Gedichte und Shakespeare und solchen Mist zu quatschen. Es war ja nicht so, dass ich nach der Schule Englisch studieren würde. Ich wollte
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