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Der Junge, der Ripley folgte (German Edition)

Der Junge, der Ripley folgte (German Edition)

Titel: Der Junge, der Ripley folgte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Highsmith
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Ombre. »Können wir dort kurz mal verschwinden?« Tom zeigte auf die offenstehende Tür, die wohl in Johnnys Zimmer führte.
    Kein Problem, sagte Johnny, also gingen beide hinein, und Tom schloß die Tür.
    »Verrate ihnen nicht alles über jene Nacht in Berlin«, sagte Tom. »Und vor allem kein Wort über den Toten, ja?« Tom sah sich um, konnte im Zimmer aber keinen Kassettenrecorder entdecken. Auf dem Boden neben dem Bett lag ein Playboy, auf einem Tablett standen mehrere große Flaschen Orangenlimonade.
    »Natürlich nicht«, sagte Frank.
    Die Augen des Jungen wirkten älter als die seines Bruders. »Meinetwegen kannst du ihnen sagen, ich wäre zur Geldübergabe nicht erschienen. Darum hätte ich das Lösegeld auch noch gehabt. In Ordnung?«
    »Ja.«
    »Und daß ich ein zweites Treffen ausgemacht hätte und einem der Kidnapper von dort gefolgt wäre, daher wußte ich, wo sie dich gefangenhielten. Aber nichts über diesen verrückten Hump!« Tom krümmte sich vor Lachen.
    Beide lachten beinah hysterisch.
    »Verstanden«, flüsterte Frank.
    Plötzlich packte Tom den Jungen vorn an der Jacke, ließ ihn aber gleich wieder los. Der Ausrutscher war ihm peinlich. »Kein Wort über den Toten, niemals. Versprochen?«
    Frank nickte: »Ja. Ich weiß, was Sie meinen.«
    Schon auf dem Weg zur Tür, drehte Tom sich um. »Das ist mir ernst«, flüsterte er. »Bis hierher und nicht weiter – das gilt für alles. Solltest du Hamburg erwähnen, dann nicht Minots Namen. Sag, du hättest ihn vergessen.«
    Schweigend blickte der Junge ihn unverwandt an, dann nickte er. Sie gingen hinüber ins andere Zimmer.
    Mr. Thurlow saß jetzt in einem der beigebraunen Sessel. »Mr. Ripley, bitte nehmen Sie noch einmal Platz. Dauert nur ein paar Minuten.«
    Aus Höflichkeit tat ihm Tom den Gefallen. Frank setzte sich sofort zu ihm auf das beige Sofa. Johnny stand immer noch am Fenster.
    »Ich muß mich entschuldigen: Am Telefon war ich ein paarmal kurz angebunden«, begann Thurlow. »Sehen Sie, ich konnte ja nicht ahnen –« Er brach ab.
    »Ich würde von Ihnen gern wissen«, sagte Tom, »wie es jetzt aussieht, was den Jungen betrifft. Wird er noch vermißt, wird er gesucht? Was genau haben Sie der Pariser Polizei erzählt?«
    »Nun, zuerst habe ich Mrs. Pierson gemeldet, daß der Junge in Sicherheit ist – bei Ihnen in Berlin. Dann habe ich die Polizei hier informiert, mit Zustimmung der Mutter. Die ich selbstverständlich nicht brauchte.«
    Tom biß sich auf die Unterlippe. »Ich hoffe, weder Sie noch Mrs. Pierson haben der Polizei hier oder sonstwo meinen Namen genannt. Das wäre völlig überflüssig.«
    »In Frankreich nicht, das weiß ich«, versicherte Thurlow. »Mrs. Pierson – na ja, natürlich hab ich ihr Ihren Namen genannt, aber sie auch nachdrücklich gebeten, ihn der amerikanischen Polizei gegenüber nicht zu erwähnen. Die wurde auch gar nicht eingeschaltet, das war ein Fall für einen Privatdetektiv. Ich hab ihr gesagt, Reportern – die sie übrigens haßt – sollte sie erzählen, der Junge wäre auf Urlaub in Deutschland gesichtet worden. Sie hat nicht einmal gesagt, wo in Deutschland, denn dann wäre er womöglich noch mal entführt worden!« Thurlow lachte leise, lehnte sich im Sessel zurück und zog seinen Gürtel zurecht, den Daumen in die Messingschnalle gehakt.
    Er lächelte, als hätte ein zweites Kidnapping ihn womöglich an einen weiteren angenehmen Ort geführt, etwa nach Palma de Mallorca.
    »Ich wünschte, Sie würden mir sagen, was in Berlin passiert ist«, fuhr der Mann fort. »Wenigstens eine Beschreibung der Entführer hätte ich gern. Sie könnte –«
    »Sie wollen doch nicht etwa nach ihnen suchen?« unterbrach ihn Tom überrascht. »Das wäre völlig hoffnungslos.« Er lächelte, stand auf, Thurlow ebenfalls. Der Mann schien unzufrieden. »Ich habe die Telefongespräche mit ihnen aufgezeichnet. Na ja, vielleicht kann Frank mir mehr erzählen. – Warum sind Sie nach Berlin geflogen, Mr. Ripley?«
    »Ach, Frank und ich wollten weg aus Villeperce. Mal was anderes sehen.« Worte wie aus einem Touristenführer oder der Broschüre eines Reisebüros, dachte Tom. »Und Berlin, weil es abseits der Touristenströme liegt. Frank wollte eine Weile unerkannt bleiben… Übrigens, haben Sie seinen Paß hier?« fragte er, bevor Thurlow nachhaken konnte, warum er den Jungen versteckt habe.
    »Ja, hat meine Mutter per Einschreiben geschickt«, warf Johnny ein.
    Tom sagte zum Jungen: »Den Andrews-Paß solltest du

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