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Der Junge, der Träume schenkte

Der Junge, der Träume schenkte

Titel: Der Junge, der Träume schenkte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Di Fulvio
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zählte nur dieser Augenblick. Die kleinen, festen Brüste hüpften kaum merklich. Bill umfasste eine von ihnen und drückte mit Gewalt zu, als wäre die Brust eine Orange, als müsste er sie auspressen, als enthielte sie einen Saft, auf den er versessen war.
    Die Schauspielerin schrie auf. Sie verschluckte sich am Blut und musste husten.
    Bill lachte noch immer – er konnte das Hochgefühl, das er so lange nicht mehr empfunden hatte, nicht mehr unterdrücken – und schob ihren Rock hoch. Er zerriss Schlüpfer und Strumpfhalter, spreizte ihre Beine, knöpfte seine Hose auf und drang erregt in ihren Körper ein. »Willst du die wirkliche Welt sehen?«, schrie er ihr ins Gesicht. »Hier hast du sie: Das ist die wirkliche Welt, Schlampe!« Und während er mit grimmiger Wucht sein Glied in sie hineinstieß und sich dabei an jedem Anzeichen von Schmerz und Verzweiflung im Gesicht seines Opfers labte, konnte er an nichts anderes denken als an Ruth. Beim Orgasmus schließlich, als er den Rücken durchbog und all seinen Groll in die Schauspielerin verströmte, kam ihm der erschreckende Gedanke, Ruth habe sich in seinem Blut und seinem Verstand breitgemacht. Da presste er mit einer inneren Wut, die der sexuelle Gewaltakt nicht ganz ausgelöscht hatte, und bereit, die unter ihm liegende Schlampe noch weiter zu quälen, den Kiefer zusammen, bis seine Zähne zu knirschen begannen.
    Das Mädchen hatte den Kopf zur Seite gedreht. Und in ihren schwarzen Augen lag nun ein neuer Ausdruck. Da waren nicht mehr nur Angst und Entsetzen, sondern auch Überraschung und Verwirrung.
    Als Bill sich umwandte, entdeckte er ein wenig abseits Arty Short hinter einer Kulissenwand. Der Mann musterte ihn schweigend. Bill spannte die Muskeln an, ohne sich zu bewegen. Doch er war darauf vorbereitet loszuschlagen. Er würde Arty umbringen, sollte er dazu gezwungen sein. Der Regisseur sah ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Auch er rührte sich nicht. Aus seiner linken Hand baumelte ein goldenes Armband. Es war das Einzige, das sich in der Halle bewegte. Schweigend starrten die beiden Männer sich an und forderten sich mit Blicken heraus. Und um sich nicht überrumpeln zu lassen, versuchte Bill zu erahnen, was der Regisseur als Nächstes tun würde.
    Unter dem Gewicht ihres Vergewaltigers gefangen, regte sich die Schauspielerin kaum merklich und stöhnte.
    Und da ergriff der Regisseur das Wort. »Cochrann, kriegst du das auch vor der Kamera hin?«
    Bill runzelte die Stirn. Was stimmte nicht an dieser Situation? Er war darauf gefasst gewesen, ihn zu töten. Auf alles war er gefasst gewesen, aber nicht auf das.
    Und nun lächelte der Regisseur und kam auf das Bett zu.
    »Arty ...«, wimmerte die Schauspielerin. Ihre aufgeschlagenen Lippen waren schon dick geschwollen.
    »Sei still«, fiel der Regisseur ihr ins Wort, ohne den Blick von ihrem Peiniger abzuwenden.
    Bill stand vom Bett auf. Er knöpfte seine Hose zu. Die klebrigen Finger wischte er am Laken ab.
    »Wenn du das auch vor der Kamera hinkriegst, werden wir reich«, verkündete Arty.
    Wortlos sah Bill ihn an.
    Der Regisseur wandte sich daraufhin der Schauspielerin zu und legte ihr das Armband behutsam zwischen die Brüste. »Hast du das gesucht, Frida?« Er grinste. »Du hast es bei mir im Auto liegen lassen.« Dann ging er an Bill vorbei und hob den Pelzmantel vom Boden auf. Links am Revers prangte ein roter Fleck. Wie um den Mantel vom Staub zu befreien, klopfte Arty ihn zwei Mal leicht aus, kehrte zur Schauspielerin zurück und reichte ihr wie ein wohlerzogener Kavalier die Hand. Er half ihr beim Aufstehen und legte ihr den Mantel um. »Knöpf ihn zu. Dann sieht man nichts.« Arty griff in seine Hosentasche, zog einen Fünf-Dollar-Schein aus einer goldenen Geldklammer und hielt ihn Frida hin. »Für das Taxi. Und die Reinigung.« Und mit zwei Fingern strich er über den Blutfleck auf dem hellen Pelz. Dann drehte er sie an den Schultern herum und schob sie auf den Hallenausgang zu. »Nimm dir zwei Wochen Zeit, um wieder gesund zu werden. Ruf Dr. Winchell an und sag ihm, ich bezahle alles.« Er drückte ihr einen Kuss auf das Haar, lachte und schob sie weiter zum Ausgang. »Und zu niemandem ein Wort über das, was passiert ist, wenn du weiterarbeiten willst.«
    »Arty ...«, murmelte die Schauspielerin.
    »Gute Nacht, Frida.« Der Regisseur hatte ihr bereits den Rücken zugewandt und sah Bill ohne ein Wort eindringlich an, bis Fridas unsichere Schritte verklungen waren. Kaum waren Bill

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