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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Widerhaken ins Fleisch.«
    Virginia schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen und schlug die Beine übereinander. »Ich kann’s mir vorstellen. «
    »Barbarisch. Aber es muss sein.«
    »Stimmt, es muss sein.«
    »Mal sehen, ob das was nützt.« Er leckte sich über den Finger und strich damit den Gitterstab entlang, um das Metall zu befeuchten. Als er das Stuhlbein wieder an dem Stab rieb, quietschte es nicht mehr. Er nickte zufrieden. »Weniger Reibung, wenn es nass ist.«
    »Es quietscht nicht mehr, aber funktioniert es denn noch?«
    »Ja, es geht. Ich muss es nur feucht halten.«
    Er arbeitete eine Weile.
    Dann strich er mit den Fingern über das fünfundvierzig Zentimeter lange Hartholzstück und berührte vorsichtig die Spitze.
    »Es ist so ähnlich, als würde man einen Vampir pfählen«, sagte er. »Nur, dass ich ihr den Pfahl nicht durch die Rippen bohre.« Er stach mit dem Pflock in die Luft. »Ich ramme ihn ihr zwischen die Beine.«
    »O Gott … Musst du das so deutlich sagen?« Sie verzog das Gesicht, als sie sich den Schmerz vorstellte. »Das gibt eine fürchterliche Verletzung, ist dir das klar?«
    »Ja, natürlich. Aber nach all dem, was sie uns angetan hat? Einem netten Menschen würde so was nicht passieren. «
    »Tja, an deiner Stelle würde ich mir was in die Ohren stopfen – sie wird schreien, dass die Wände wackeln, wenn du ihr das Ding in … du weißt schon wohin steckst.«
    Das Licht ging aus.
    Okay!
    Ed war bereit.
    Ready, Eddie?
    Er saß in der Dunkelheit und wartete auf den Befehl, sich auf die Plattform zu legen und durch das Loch im Plexiglas zu »präsentieren«.
    Ein Luftzug wehte durch den Raum. Irgendwo war eine Tür geöffnet worden. Füße raschelten auf dem Betonboden.
    Gleich ist es so weit.
    Ready, Eddie?
    Ich bin bereit.
    Er strich über den Pflock in seinem Hosenbein.
    Dann hörte er jemanden flüstern.
    »Okay.« Es war Virginia.
    Scheiße.
    Verdammte Scheiße!
    Ihre Sexherrin hatte dieses Mal Virginia für ihre Spielchen ausgewählt. Vielleicht könnte er sie aufspießen, während sie sich mit seiner Mitgefangenen vergnügte. Aber es war dunkel. Stockdunkel. Er konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Sie zu erwischen, wäre reines Glück.
    Nein. Ich muss Geduld haben. Abwarten.
    Er deckte sich zu, damit ihre Entführerin nicht die stangenförmige Ausbeulung in seiner Hose entdeckte. Es war unwahrscheinlich, dass sie das Stuhlbein für seinen Schwanz halten würde.
    Er hörte leises Gemurmel aus der Richtung des Nachbarkäfigs. Virginia begann, schwerer zu atmen. Das Atmen wurde zu einem Keuchen, das Keuchen zu einem Stöhnen.

    O Eddie. Dieses Geräusch gab sie von sich, wenn sie penetriert wurde. Die Finger waren nun in ihr. Suchten ihren Kitzler. Spielend, forschend, neckend, sanft drückend.
    Verdammt. Sein Herz klopfte wild.
    Die Geräusche machten ihn so durcheinander, dass er abgelenkt wurde von dem, was er mit seiner Harpune vorhatte, wenn sich die Gelegenheit bot.
    Ed lauschte angestrengt, seine Augen versuchten, die Dunkelheit zu durchdringen. Er hörte weiteres Stöhnen, Keuchen und Gemurmel.
    Dann lief etwas schief.
    Der Tonfall des Flüsterns änderte sich.
    Er hörte Virginia ängstlich japsen. »Entschuldigung … ich wollte nicht … ich gebe mir mehr Mühe.«
    Wieder wurde geflüstert. Es klang, als erteilte jemand Befehle, aber Ed war sich nicht sicher.
    Dann dröhnte die tiefe Stimme ihrer Entführerin, so laut, dass die Käfiggitter erzitterten: »Stell dich mit dem Rücken an die Stäbe. Lege deine Hände in die Schlingen. Sofort.«
    »Bitte … Es tut mir leid. Ich …«
    »Los, sofort.«
    Geräusche, als bewegte sich jemand. Dann Stille.
    Ed lauschte. Er konnte nur das Blut in seinen Ohren rauschen hören.
    Was würde mit Virginia geschehen? Was hatte sie falsch gemacht? Ed dachte an Marco mit dem klaffenden Schlitz in der Kehle. Das Blut. Auch das Bild von Cardinali, wie er von dem Hocker stürzte und sich zuckend und würgend erhängte, ging ihm durch den Kopf.
    Waren ihre Entführer gelangweilt von Virginia?

    Er hörte ein Geräusch. Das Zischen eines Gegenstands, der sich schnell durch die Luft bewegte.
    Patsch.
    Ein Stock oder ein Gürtel.
    Swisch.
    Patsch!
    »Ah. Bitte nicht!«
    Virginia flehte die unsichtbare Sadistin an. Aber die Schläge gingen weiter. Swisch. Patsch. Virginia keuchte auf. Atmete schwer. Stöhnte. Weinte. Es hörte nicht auf. Das brutale Klatschen einer Waffe auf weichem Fleisch.
     
    Später, als das Licht anging, sah Ed

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