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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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roten Decke in dem Käfig neben seinem aufgetaucht. Er betrachtete ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Grüne Augen funkelten ihn an. Über ihre Schultern – nackte Schultern – hing dichtes rotes Haar.
    Ed hielt die Luft an. Wow, diese Frau war eine Schönheit.
    Er schätzte, dass sie ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt war. Etwas an dem entschlossenen Ausdruck ihrer Lippen ließ auf eine gewisse Erfahrung schließen. Ihr offener Blick verstärkte diesen Eindruck.

    Sie starrte ihn an. »Du stellst Fragen. Du rappelst an deinen Gitterstäben. Du lässt niemanden auch nur ein Auge zutun.«
    »Wer bist du?«
    »Noch mehr Fragen.«
    »Du würdest doch das Gleiche tun … Ich … ich meine, was machen wir hier? Wer hat uns hierhin gebracht? Was …?«
    Sie legte einen Finger an die Lippen. »Psst. Du solltest auf Marco hören. Ruh dich aus.«
    »Aber warum? Was …?«
    »Warum, was, wann? Jetzt fängst du schon wieder an.«
    »Aber was ist …?«
    »Hör zu. Du könntest als Nächster dran sein. Du brauchst deine Kräfte.«
    Sie lag dort auf einen Ellbogen gestützt unter der Decke.
    Ed ging an das Ende seines Käfigs, das dicht an ihrem lag, und hockte sich hin. Ihre Augen erwiderten seinen Blick; Perlen aus grünem Eis. »Aber wie lange bist du schon hier?«, fragte er.
    »Schwer zu sagen. Wir wissen nie, wie spät es ist. Können nicht mal Tag von Nacht unterscheiden.«
    »Aber du hast gesehen, wer euch hier gefangen hält?«
    »Könnte man sagen.«
    »Mein Gott.« Er strich sich mit den Fingern durchs Haar. »Das ist Entführung. Das können sie nicht tun.«
    »Ich weiß.« Ihre Stimme klang ungerührt, beinahe herablassend. »Die Polizei würde sie festnehmen, die Gerichte würden sie verurteilen. Aber was sollen wir machen, solange man sie nicht geschnappt hat?«
    Marco mischte sich ein. »Was wir machen sollen? Ich sage euch, was wir machen müssen . Wir müssen bei
ihrem Spiel mitspielen, so wie es ihnen gefällt, sonst sind wir tot.« Er legte sich auf seine Matratze und deckte sich zu.
    »Marco hat Recht«, sagte die Frau. »Du solltest mitspielen. «
    Sie machte es sich auf ihrer Matratze bequem. Die Decke rutschte herunter und entblößte den Ansatz ihrer Brüste. Ed betrachtete die milchweißen Hügel. Ihm wurde bewusst, dass er versuchte, einen Blick auf ihre Nippel zu erhaschen. Sie sah fantastisch aus. Selbst wenn er in dem tiefsten Haufen Scheiße steckte, konnte er das nicht übersehen. Sie bemerkte Eds Interesse. Er errötete und blickte ihr wieder ins Gesicht. Sie musterte sein Gesicht, versuchte, ihn einzuschätzen.
    »Hast du schon mal in einem Theaterstück mitgespielt? «, fragte sie.
    Seltsam, dass sie in so einer Situation eine solche Frage stellte.
    »Jemals auf der Bühne gestanden?«
    Er nickte. » Dracula. Wir haben es letztes Jahr in der Schule aufgeführt.«
    »Gut. Wenn du schauspielern kannst, hast du eine Chance zu überleben, wenn du an der Reihe bist.«
    »Eine Chance zu überleben. Warum? Was wird passieren? «
    »Schon wieder Fragen. Wir sind hier nicht deine Lehrer. Wir sind Opfer. Verstehst du das? Wir …«
    »Bitte sag es mir«, unterbrach Ed sie. »Ich brauch deine Hilfe, um das durchzustehen, was immer es auch sein mag.«
    Sie seufzte. »Es passiert nicht jeden Tag, aber hin und wieder werden wir …«

    »Hey!«
    Ed war überrascht, dass auf einen Schlag die Lichter ausgingen. Im Dunkeln hörte er, wie die Frau den Atem anhielt. Hinter ihm meldete sich Marco: »Was immer auch passiert, es geschieht jetzt, Kumpel. Halt dich bereit. «
     
    Ed Lake hockte da und erschauderte. Die Dunkelheit fühlte sich plötzlich kalt auf seiner Haut an. Ein Luftzug wehte durch sein Haar. Er blickte sich mit geweiteten Augen um.
    Und sah nichts.
    Es herrschte völlige Finsternis.
    Wieder umspielte ihn ein Luftzug. Auf seinem Rücken bildete sich eine Gänsehaut. Sein ganzes Inneres schien zusammenzuschrumpfen.
    Was passierte jetzt?
    Vor allem, was würde mit ihm geschehen?
    Er konnte nichts sehen. Verdammt, das gefiel ihm überhaupt nicht.
    Es könnte jemand dort im Raum sein. Männer mit Gewehren. Oder Messern. Oder vielleicht einer Schlinge, die sie um seinen Hals legen würden.
    Erneut spürte er einen Windhauch. Eine Bewegung über ihm. Eine Tür schien sich zu öffnen. Aber immer noch gab es kein Licht.
    Die Tür schloss sich.
    Schritte.
    Schritte, die eine Treppe herunterkamen.
    Sein Atem wurde lauter. Abgehackt. Ein ängstliches Keuchen. Das Herz hämmerte in seiner

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