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Der Kaefig - Roman

Der Kaefig - Roman

Titel: Der Kaefig - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Tribüne setzten und zusahen, wie die Kinder Softball spielten.
    »Geoffrey wird mal ein richtig guter Schlagmann«, sagte Tag.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich werde es ihm beibringen.«
    Geoffrey sah ihn aus seinen großen Augen an und grinste, als verstünde er, was Tag gesagt hatte.
    Ein misslungener Schlag flog auf sein Gesicht zu. Geoffrey blinzelte und grinste weiter. Susan keuchte vor
Schreck auf. Tag streckte eine Hand aus, fing den Ball, warf ihn zurück zu den Kindern und rief freundlich: »Da habt ihr ihn.«
    »Ich glaube, wir sollten langsam gehen«, sagte Susan schnell.
     
    Später am Nachmittag, als sie fernsahen, klingelte das Telefon. Susan ging ran. »Hallo?«
    »Hallo? Miss Connors? Ist Taggart Parker bei Ihnen?«
    »Ja, der ist hier. Einen Moment, ich versuch mal, ihn von dem Spiel loszureißen.« Sie winkte ihm mit dem Telefon zu. »Für dich.«
    »Marty Benson?«
    Sie zuckte die Achseln.
    Tag nahm den Hörer. »Hallo … ah, Marty. Was hast du rausgefunden?« Er hörte einen langen Moment zu, nickte erst und runzelte dann die Stirn. Schließlich sagte er: »Okay, vielen Dank.« Er legte auf und wandte sich zu Susan. »Das war Marty von der Gerichtsmedizin. Ich hab ihn gebeten, mich anzurufen, wenn sie mit Becker und Gonzalez fertig sind.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Sie haben sich beeilt.« Er setzte sich und starrte auf die Mattscheibe. Die Zuschauer im Stadion jubelten, aber Tag reagierte nicht. Er war in Gedanken versunken und blickte finster.
    »Und?«, fragte Susan.
    »Die Wunden der beiden Männer ähneln sich. Sie sind nicht von Hunden gebissen worden.«
    »Wovon dann?«
    »Von einem Menschen.«
    »Großer Gott.«

    »Gonzalez hat ein paar Schüsse abgegeben, ehe er getötet wurde. Er hat getroffen und einiges an Gewebe und Knochenstücken herausgerissen. Sie haben es analysiert … es war alt, sehr alt. Totes Gewebe. Spuren von Natron, eine Chemikalie, die man benutzt hat, um …«
    »Ich weiß. Das war Teil des Mumifizierungsprozesses. Man hat damit die Dehydrierung beschleunigt, die ihrerseits die Verwesung des Fleischs aufgehalten hat.«
    »Jedenfalls sind sie ziemlich sicher, dass das Gewebe von der Mumie stammt.«
    »Er hat auf Amara geschossen?«
    Tag seufzte in seine gefalteten Hände. »Es sieht auf jeden Fall so aus. Und hör dir das an: Sie haben Spuren von demselben Fleisch unter Beckermans Fingernägeln entdeckt. Und auf der Leiche lange rote Haare, die mit denen übereinstimmen, die sie in Amaras Sarg gefunden haben.«
    »Was bedeutet das?«
    »Wenn ich dich jetzt auf den Boden werfen und dir die Klamotten vom Leib reißen würde …«
    »Das würdest du nicht wagen.«
    »… und du dich wehren würdest …«
    »Was ich auch tun würde, weil María nämlich in der Küche ist.«
    Tag grinste, aber er wirkte müde. »Dann könntest du mich kratzen. Wahrscheinlich wäre hinterher etwas von meiner Haut unter deinen Fingernägeln. Vielleicht lägen auch ein paar Haare von mir herum.«
    »Und sie haben Amaras Haut unter Beckermans Nägeln gefunden und Haare von ihr auf seiner Kleidung. Soll das heißen, er hat mit ihr gekämpft?«

    »So sieht es zumindest aus. Aber das ist natürlich unmöglich. «
    »Hast du schon mal von einem gewissen Lazarus gehört? «, fragte Susan.
    »Klar. Und ich hab auch schon von kleinen grünen Marsmenschen gehört.« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht hatten Beckerman und Gonzalez im Treppenhaus eine Auseinandersetzung mit Einbrechern, und einer von denen hat die Mumie als Schutzschild benutzt. Das könnte erklären, wieso auf sie geschossen wurde. Dann hat der Typ sie auf Beckerman geworfen, und er hat sie gekratzt.«
    »Okay, aber die beiden wurden durch menschliche Bisse getötet.«
    »Die Einbrecher könnten es getan haben.«
    »Ach? Und wie?«
    »Sie haben Beckerman und Gonzalez niedergeschlagen und ihnen mit dem Gebiss der Mumie den Rest gegeben. «
    Susan sah ihn mit großen Augen an. »Du meinst, sie haben mit den Händen ihren Kiefer bewegt?«
    »Ungefähr so.« Mit einer Hand hielt er seine Stirn fest, während er mit der anderen den Unterkiefer hob und senkte.
    »Das ist ziemlich weit hergeholt«, sagte Susan.
    »Aber deutlich realistischer als eine lebende Mumie.«
    »Glaubst du, Amara hat sie getötet?«
    »Das kann man sich kaum vorstellen.«
    »Aber es würde vieles erklären, oder?«
    Tag grinste und schüttelte den Kopf. »Klar. Es würde alles erklären. Das Problem ist nur, dass tote Menschen nicht durch die Gegend

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