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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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geschworen.
    Und das bedeutete, kein Vamp in London – oder sonst wo – durfte mich jetzt noch anfassen. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Keine Einladungen mehr, keine Sorgen mehr wegen paranoider Hexen, die lautstark meinen Rausschmiss verlangten, keine Besuche mehr von mageren, zitternden, messerschwingenden Motten.
    Jetzt müssten sie erst mal an Malik vorbei, was nach Elizabettas schmählichem Scheitern hoffentlich so bald keiner mehr versuchen würde – und ich selbst hatte es ebenfalls nur noch mit dem schönen Blutsauger zu tun.
    Ich erschauderte. Hieß das, dass mein Leben nun leichter oder schwieriger werden würde?
    Ich musste unwillkürlich an mein zerrissenes Hochzeitskleid denken. Mir wurde speiübel, ich setzte mich auf, schlug die Hand vor den Mund und konnte gerade noch verhindern, dass ich mich übergab.
    Vorbei. Vergangenheit.
    Ein Alptraum, nichts weiter: zwei Schwerter, zwei unterschiedliche Situationen. Und dann Elizabettas Gerede vom Autarchen. Kein Wunder, dass ich an mein Kindheitstrauma erinnert worden war. Malik war nicht Bastien, das Monster, und ich musste ihn auch nicht heiraten – ich musste gar nichts mit ihm machen. Außerdem hatte er mehr als ein Mal Gelegenheit gehabt, mich zu töten und …

    Ein hysterisches Lachen blubberte in mir hoch. Aber er hatte mich ja getötet! Er hatte mir ein Schwert ins Herz gebohrt. Ich rieb die Stelle direkt unter meinem Herzen, wo es eingedrungen war. Dann holte ich tief Luft und ließ mich von der beruhigenden Wirkung des grünen Netzes durchdringen. Nervös schlug ich die Decke zurück, untersuchte meinen Körper. Er war vollkommen heil, keine Wunde, nicht mal ein blauer Fleck oder eine rosa Stelle. Ich war so gut wie neu.
    Aber Malik besaß ja auch die wahre Gabe. Er hatte mich schon mehr als ein Mal geheilt.
    Und getötet.
    Das Gefühl, betrogen worden zu sein, tat so weh wie der Schwertstich. Ich zog die Beine an und bettete meinen Kopf auf meine Knie. Meine Augen brannten, meine Kehle war wie zugeschnürt. Die Stimme hatte mir in jener Nacht befohlen zu fliehen. Ich schluckte die Tränen hinunter. Nein, ich wollte auf keinen Fall weinen. Aber man rennt nicht davon, wenn man es mit Vampiren zu tun hat . Ich hatte der Stimme vertraut, Maliks Stimme, hatte darauf vertraut, dass er mir helfen würde zu entkommen …
    Dabei hatte er selbst mich gejagt und wieder eingefangen wie ein wildes Tier.
    Malik hatte mich gebissen.
    Malik hatte mich mit 3V infiziert.
    Nicht der Autarch, wie ich immer geglaubt hatte.
    Eine heiße Wut schoss in mir hoch und brandete wie eine Flutwelle über mich hinweg. Ich schrie wild auf. Warum, zum Teufel, hatte er das getan? Warum hatte er mich nicht gleich umgebracht, anstatt mich zu einem Leben als Suchtkranke zu verdammen, abhängig von ihm oder irgendeinem anderen Vampir? Ich schlug auf das Bett ein, riss an den Laken, schleuderte Kissen durchs Zimmer, bis ich keine mehr hatte. Ich hätte alles kurz und klein schlagen mögen und wünschte
sehnlichst, das alles wäre nie geschehen. Ich schrie, bis mir die Tränen heiß übers Gesicht liefen, schrie, bis ich vollkommen erschöpft und untröstlich vor Kummer einschlief.
     
    Ich lag still zwischen den zerfetzten Laken und schaute zu den verblassenden Sternen hinauf.
    Nie davonrennen, sich nie wehren, das macht einen Vampir nur noch wilder.
    Vielleicht hatte Malik mich ja gar nicht infizieren wollen; vielleicht hatte er einfach die Kontrolle verloren …
    Und er hatte mich ja tatsächlich vor dem Autarchen gerettet.
    Mein schöner, aber tödlicher schwarzer Schutzengel.
    Auf einmal empfand ich tiefe Dankbarkeit, und meine Wut verschwand, auch mein Kummer ließ nach. Stattdessen keimte Sehnsucht und Erregung in mir auf und brachte meine Gefühle noch mehr durcheinander. Ich wusste nicht, ob ich ihm meinen Hals, meinen Körper oder sogar mein Herz schenken wollte …
    Oder ob ich den schönen Vampir nie wiedersehen wollte.
    Als hätte ich ihn mit meinen Gedanken herbeigerufen, drang Maliks Samtstimme durch die offene Tür an mein Ohr: »… die Imps nur zerstören können, indem ich den Wirt tötete, begreifst du das nicht, Kelpie?«
    Ich setzte mich zögernd auf und umschlang meine Knie. Lauschend wartete ich auf eine Antwort, aber die Stille dehnte sich, das Plätschern des Wassers wurde leiser, das leise Summen der Magie verstummte, und ich hörte nur noch meinen langsam pochenden Pulsschlag.
    Und schließlich gestand ich mir ein, dass »ihn nicht wiedersehen« nicht in

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