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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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meinen Schulterblättern wieder austrat. » Aber
ich sollte doch weglaufen?«, schrie ich innerlich. Dann raubten mir die Schmerzen das Bewusstsein, und ich stürzte in einen schwarzroten Abgrund, umgeben von golden schimmernden Staubflocken.
     
    Erinnerungen.
    Mein vierzehnter Geburtstag.
    Mein Hochzeitstag.
    Ich stand hochaufgerichtet in der Mitte der Großen Halle, so wie ich es gelernt hatte. Durch die hohen, offenen Sprossenfenster drang schwach das Mondlicht. In der Ferne bellte ein Fuchs. Das war das einzige Geräusch, bis auf das leise Auf und Ab meines Atems. Die Gäste – alles Vampire, kein Mensch oder Fae war unter ihnen – standen in einiger Entfernung um mich herum. Ich kannte nur eine Handvoll von ihnen – jene, die zum Blutclan meines Vaters gehörten. Die anderen waren gekommen, um Zeugen zu sein, wie ihr Herr und Meister sich mit seiner Sidhe-Braut vermählte.
    Ein dumpfes, lähmendes Entsetzen erfüllte mich, ich nahm meine Umgebung kaum wahr, weder die Anwesenden, noch das Blut, das sich über den Steinboden ergoss und das noch warm war. Ich konnte spüren, wie es den dünnen Stoff meiner Schuhe durchweichte und auch den Saum meines kostbaren Goldbrokatgewands. Blut, das nach süßen, reifen Pfirsichen roch.
    Sallys Blut.
    Ich hatte Sally an meinem zwölften Geburtstag bekommen, meine eigene Kammerzofe und künftige beste Freundin. Aber Sally war drei Jahre älter als ich und hatte kein Interesse an einer Freundschaft, zumindest nicht mit mir. Aber das machte mir nichts aus, ich fand sie bildhübsch mit ihrer blassblauen Haut und den bläulich weißen, langen Haaren. Sie war Faeling – ihre Urgroßmutter war eine Cailleac Bhuer ,
eine Blue Hag -, und ich war’s zufrieden, ihr einfach nur hinterherlaufen zu dürfen.
    Mein Prinz, mein Verlobter – Bastien, der Autarch, das Monster -, kam auf mich zu. Er ließ sein Schwert fallen, das klirrend zu Boden fiel. Seine nackten Füße saugten das Blut durch die Fußsohlen auf, sodass Fußspuren zurückblieben. Die feuchten Enden seiner Haare streiften seine nackten Schultern. Die Spritzer in seinem Gesicht sahen aus wie Sommersprossen. Aber nicht einmal seine Größe – fast einsachtzig – ließ ihn älter aussehen: Er war erst fünfzehn Jahre gewesen, als er die Gabe erhalten hatte.
    Hinter ihm folgte der Schatten, allzeit präsent, nie erwähnt, undurchdringlich.
    Erst jetzt wusste ich, wer sich hinter diesem Schatten verbarg: Malik al Khan, des Autarchen … ja, was? Fast anklagend stieg diese Frage in mir auf, sank jedoch sofort wieder in die schwarzrote Dunkelheit zurück.
    »Du siehst wunderschön aus, meine Sidhe-Prinzessin.« Auf dem jungenhaft-attraktiven Gesicht des Monsters breitete sich ein frohes Lächeln aus, doch in seinen Augen blitzte die Lust an der Folter.
    »Danke, mein Prinz«, flüsterte ich. Meine Beine zitterten.
    Das Monster machte eine tiefe, elegante Verbeugung und streckte seinen Arm vor. Auf seiner Handfläche lag schlaff Sallys bläulich-weißes Haar.
    »Dem Sieger gebührt die Beute, ist es nicht so, meine Braut?«
    Ich ballte meine zitternden Hände zu Fäusten, verborgen im weiten Rock meines Kleids. Ich wollte kein Sieger sein; ich hatte nicht einmal gewusst, dass es einen Wettstreit gab. Mir war immer klar gewesen, dass es neben mir noch andere für ihn geben würde, denn mein Vater hatte mich sorgfältig darauf vorbereitet. Aber in meinen Träumen von meiner Zukunft
hatte es keine Gewinner oder Verlierer gegeben, nur ein glückliches Leben mit meinem Prinzen.
    Aber Sally hatte die Regeln nicht gekannt; sie hatte gewinnen wollen, ohne zu wissen, dass ihr Kampf nur ein unbedeutender Nebenschauplatz war – bis sie vor aller Augen ihre Siegesfahne gehisst hatte.
    »Willst du mein Geschenk nicht, meine schöne Sidhe?« Er wischte sich mit dem Haarzopf die blutverschmierte Brust ab und hielt ihn mir erneut hin. »Das hast du dir doch gewünscht, oder?«
    »Nimm es, Genevieve.« Der Befehl drang in mein Hirn, und bevor ich noch überlegen konnte, hatte ich bereits die Hand ausgestreckt und das Haar genommen.
    »Ich hatte gehofft, dass mein Geschenk dir gefallen würde«, sagte das Monster sanft und machte eine ausholende Geste, »aber ich habe noch ein Hochzeitsgeschenk für dich.« Abermals hielt er mir seine Hand hin. Darauf lag eine Diamantkette, von deren kristallklaren Steinen das Blut tropfte und diese in einen rosa Schimmer tauchte.
    »Dreh dich um, meine Prinzessin, ich will sie dir selbst anlegen.«
    » Tu,

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