Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod

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ein Gutteil Dryadenholz darunter. Aber mein Knacken der Magie – das der Grund dafür war, warum ich aussah, als hätte man mich gleich zweimal durch ein Dornengebüsch geschleift – schien sie nicht umgebracht zu haben, denn ihre Körper waren nicht geschwunden . Aber ich hatte keine Lust, Mutter Teresa zu spielen und nach ihnen zu schauen; die Weide mit dem Stirnband hatte Verstärkung gerufen, und ich wollte Cinderella von hier wegschaffen, bevor die Polizei anrückte.
    Im Übrigen hatten sie es sich selbst zuzuschreiben, dass sie in den Schredder geraten waren.

    Ich wandte mich dem Mädchen zu, das kichernd herumtanzte und mit Sägemehl um sich warf. Immer wieder zeigte sie mit ihrem Zauberstab auf die winzigen Holzsplitter, und diese fielen dann nicht zu Boden, sondern umkreisten sie wie wild gewordene Bienen einen Honigtopf.
    Zeit für sie, nach Hause zu gehen.
    Ich wischte mir die blutigen Handflächen an meinem T-Shirt ab und holte vorsichtig den Hämatit aus meiner Jackentasche. Er summte in meiner Hand, ein Vibrieren, das ich im ganzen Körper, vor allem in der Wirbelsäule spürte. Ich wedelte mit der Hand, um ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Sie hob ihre voluminösen Röcke und hüpfte fröhlich zu mir her, wobei sie vergnügt mit den Füßen den Holzstaub aufwirbelte.
    Ich lächelte sie aufmunternd an, so wie ich ein Kind anlächeln würde.
    »Möchtest du gehen und Cecily besuchen?« Cecily war wahrscheinlich ihre Betreuerin oder doch eine enge Freundin.
    »Ja!«, rief sie und klatschte entzückt in die Hände. Sie strahlte übers ganze Gesicht. Aber als ich mir gerade zu meinem leichten Erfolg gratulieren wollte, hüpfte sie an mir vorbei und verschwand durch die zackige Maueröffnung in der Wohnung der Hexe.
    Seufzend folgte ich ihr, betrat einen fensterlosen Gang und schnupperte. Es roch metallisch nach altem Blut. Ich bekam eine Gänsehaut. Schnell eilte ich an zwei geschlossenen Türen vorbei und betrat das Wohnzimmer.
    Tageslicht sickerte in schmalen Streifen zwischen den halb zugezogenen Vorhängen herein. Sämtliche Möbel waren an die Wände gerückt worden. In der Mitte des Raums lag ausgebreitet eine blaue Plastikplane, auf die jemand mit rotem Sand einen Bannkreis gezeichnet hatte.

    Und in diesem Kreis lag eine nackte, tote Gestalt, uralt und runzlig.
    Hexe Wilcox würde nie mehr versuchen, mich rauswerfen zu lassen.
    Ich trat vorsichtig einen Schritt näher, zuckte jedoch sofort wieder zurück. Es roch durchdringend nach Schwefel und nach den Exkrementen der Toten. Ich hielt mir die Nase zu und trat dicht an den Bannkreis heran, achtete jedoch darauf, dass meine Zehenspitzen ihn nicht berührten. Die Tote war buchstäblich aufgeschlitzt worden: Ein langer Schnitt verlief von ihrem Brustbein bis hinab zum Schambein. Nachsehen wollte ich nicht, aber ich war mir sicher, dass man ihr das Herz und wahrscheinlich noch diverse andere innere Organe entnommen hatte.
    Ich ballte meine Hände zu Fäusten; der silberne Kiesel summte unruhig in meiner Hand. Ich hatte die paranoide Unruhestifterin zwar nicht gemocht, aber den Tod hatte ich ihr weiß Gott nicht gewünscht. Und noch dazu so einen.
    »Können wir jetzt gehen und Cecily besuchen?«
    Cinderella tauchte aus einem anderen Zimmer auf und kam um den Kreis herum auf mich zugehüpft. Der Saum ihres Kleids zog sich dabei wie von selbst vor dem Kreis zurück und schmiegte sich an ihre Beine. Cinderella nahm das als selbstverständlich hin. Nun, es war ja auch nichts Neues für sie.
    Mit einem glücklichen Lächeln blieb sie vor mir stehen. »Ich will ihr meine neuen Bücher zeigen!« Sie hielt ein halbes Dutzend Comics hoch, von denen mich Cinderella im weißen, bauschigen Rüschenkleid mit dem Sternenzauberstab in der Hand anlächelte.
    Jetzt wusste ich, woher sie ihr Kostüm hatte.
    Ich machte den Mund auf, um etwas zu fragen, doch sie schaute plötzlich erschreckt über meine Schulter. Ihre Unterlippe zitterte.

    »Genevieve.«
    Diese Zuckerstimme kannte ich. Ich verzog das Gesicht. Die hatte mir gerade noch gefehlt!
    »Ich wollte euch einander zwar erst später vorstellen, aber que sera, sera .«
    Ich drückte Cinderella rasch Griannes Stein in die Hand und schloss ihre Finger darum. Ein greller Silberblitz, und sie war verschwunden, noch bevor ich »Gute Reise« sagen konnte.
    Typisch Grianne: effektvoll, aber wirksam.
    Und Cinderella war jetzt sicher wieder wohlbehalten zurück in den Schönen Landen.
    Ich drehte mich um und