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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Panamahut fiel um und purzelte polternd die Treppe hinunter. In der Eingangsdiele blieb er liegen und rührte sich nicht mehr.
    Ein erfreuliches Déjà-vu-Erlebnis.
    Blieben noch zwei.
    Quieker kam wankend wieder auf die Beine. Ich packte das Geländer und trat erneut zu; diesmal traf ich ihn an der Schläfe. Er brach zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Blieb nur noch einer.
    Aber da ließ mich mein Glück im Stich.
    Ich hörte noch ein leises Rascheln, aber da war’s schon zu spät: Ein sehniger Arm schlang sich wie ein Stahlband von hinten um meine Brust und riss mich hoch.
    »Ich bin beeindruckt, Bean Sidhe «, sagte eine raue Stimme an meinem Ohr; heißer Atem strich über meine Wange. »Ich hab’s gern, wenn die Weiber ein bisschen zappeln. Das macht den Sex viel interessanter.«
    Er bewegte seine Hüften und drückte seine Erektion an meinen Po. »Du bist eine ganz Feiste, hm?«
    Feist? Das konnte er haben! Ich holte aus und rammte ihm meinen Hinterkopf ins Gesicht. Ein Knacken ertönte. Ich hatte ihm die Nase gebrochen.
    Er stieß ein lautes Geheul aus und stolperte rückwärts, aber ohne mich loszulassen, als wäre ich seine Lieblings-Sexpuppe. Er landete auf dem Rücken und schlitterte mehrere Stufen die Treppe hinunter, bis wir mit dem bewusstlosen Quieker zusammenstießen, was uns zum Stehen brachte. Auch mir hatte es die Luft aus den Lungen gedrückt. Ich lag jetzt auf ihm.
    Kaum war ich zu Atem gekommen, begann ich wie wild zu zappeln, trat ihm ans Schienbein, an die Knie. Er schlang die
Beine um mich und verhakte die Fußgelenke. Ich griff nach hinten, packte ihn bei den Ohren und schlug ihm erneut den Hinterkopf in die Fresse. Diesmal zerbrach sein Wangenknochen.
    Das ist ein Vorteil, wenn man es mit Dryaden zu tun hat: Ihre Knochen brechen wie trockene Äste.
    Grunzend verstärkte er seinen Klammergriff um meine Brust, und ich konnte kaum noch atmen. Ich musste von ihm loskommen, bevor er mir noch eine Rippe brach. Ich warf erneut die Arme hoch, tastete sein Gesicht ab und drückte die Daumen in seine Augenhöhlen. Er jaulte auf, packte mich fester, und ich spürte, wie etwas in mir brach. Ein scharfer Schmerz durchbohrte meine rechte Seite. Plötzlich tauchten biegsame grüne Ruten auf, die sich um meinen Hals und um meine Handgelenke wickelten, meine Hände hochrissen und über seinem Kopf festhielten. Er schnürte mir die Luft ab. Ich bäumte mich auf, versuchte, mich loszureißen, aber es gelang mir nicht.
    »Galt still, gu böde Guh«, nuschelte er. »Gein Gezabbel wird mir gu viel.« Er riss mich an sich, und ich schrie auf. Ein scharfer Schmerz durchbohrte wie ein Schwertstich meine Seite. Aber mein Schrei wurde von den knotigen Zweigen um meinen Hals abgewürgt, und um mich wurde alles schwarz …
    … dann tauchte über mir wieder das Treppenhaus auf, und ich spürte mit jedem Atemzug das Stechen in meiner Seite. Zitternd lag ich still und versuchte, mich nicht von meiner Panik überwältigen zu lassen.
    »Du hast mir die Nase gebrochen, du Biest«, nuschelte er. Ich sah aus den Augenwinkeln, wie er vorsichtig sein Gesicht abtastete. »Gas wirst gu büßen.«
    »Wieso? Deine hässliche Fresse … kann nichts verunstalten«, keuchte ich. Hatten sie nicht gesagt, ich dürfte nicht zu Schaden kommen?

    »Giststüg«, brüllte er und presste mich brutal an sich.
    Hechelnd versuchte ich die Schmerzen zu ertragen, so gut es ging. Als ich wieder ein wenig klarer denken konnte, nahm ich mir vor, ihn lieber nicht mehr zu provozieren, jedenfalls nicht, solange er die Oberhand hatte. Er schniefte und schnüffelte vor sich hin, und ich spürte das Knistern seiner Magie.
    Kacke. Er versuchte, seinen Heilungsprozess zu forcieren.
    Ich selbst konnte das leider nicht.
    Da ich für den Moment meine Gegenwehr aufgegeben hatte, wurden mir all die anderen kleinen Schmerzen und Unbequemlichkeiten bewusst: der Druck der jungen Zweige, die sich um meine Handgelenke und um meinen Hals geschlungen hatten, das Zerren in meiner Schulter, wo er meine Arme ausgestreckt über meinen Kopf hielt. Die rauen Fasern des Sisalteppichs unter meinen Handrücken. Immerhin lag er unter mir; für ihn musste die Treppe noch viel unbequemer sein. Und wenn er mich vergewaltigen wollte, müsste er zumindest seine Beine aufhaken oder seine Äste zurückziehen. Ich starrte wie blind zur Decke. Er war nicht der Einzige, der auf dem Rücken lag. Und er konnte mich mit nur einem Arm festhalten …
    Nein, daran wollte ich gar nicht

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