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Der Kalte Kuss Des Todes

Der Kalte Kuss Des Todes

Titel: Der Kalte Kuss Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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ihren Vampir wie ein Zirkusdirektor auf seine Starattraktion. Dabei blitzte ein silberner Totenkopfring an ihrer Hand auf. »Nicht wahr, Darius?«
    Darius, der Vampir, grinste mich an, fletschte alle vier Fangzähne. Dann schlüpfte er gemächlich aus seinem knöchellangen schwarzen Ledermantel und schwang ihn sich über die breite Schulter. Darunter trug er nichts als ein Paar wadenlanger Stiefel und knappe Calvin Kleins. Mit einem breiten Grinsen strich er über seine muskulöse Brust, als wollte er die wie eine Speckschwarte glänzende Haut noch besser einölen. Dann ließ er seine Finger über sein Sixpack nach unten spazieren und hakte schließlich den Daumen in den tiefsitzenden Hüftbund seiner Shorts. Darauf prangte ein aufgerissenes Diamanté-Maul mit rotblitzenden Fangzähnen, das sein beeindruckendes Gemächt unterstrich. Er warf seine mit Strähnchen aufgehellten, langen, welligen dunkelblonden Haare wie bei einem unhörbaren Trommelwirbel in den Nacken und vollführte einen provokativen Hüftschwung, den er mit einer Kusshand in meine Richtung krönte.
    Ich seufzte und bedachte ihn mit einem gelangweilten Blick. Das alles hatte ich schon zu oft gesehen – in Sucker Town konnte man Vorstellungen wie diesen kaum entkommen. Dort drängelten sich die Blutpinscher in den einschlägigen
Blutkneipen um einen Platz an der Exerzierstange. Auch ihn hatte ich schon mal gesehen – als er noch kein Vampir war. O ja, der Vamp, der hier seine eigene Version eines Vampir-Lap-Dance aufführte, war bis vor kurzem selbst noch ein Blutpinscher gewesen, das Schoßhündchen einer Vampirin; er hatte seine Fänge erst seit gut einem Monat. Kein Wunder, dass Hannah ihn wie einen folgsamen Bluthund an der Leine führen konnte.
    Ich verzog das Gesicht und sagte zu Hannah: »Falls das ein Vortanzen für die Chippenfangs sein soll, dann ist er hier falsch.«
    Sie strich mit ihren langen, orangeroten Fingernägeln über seinen mächtigen Bizeps. »Die Chippenfangs können Darius nicht das Wasser reichen.« Sie grinste verschwörerisch. »Glaub mir, ich spreche da aus Erfahrung.«
    »Toll! Also, wir könnten hier sicher noch stundenlang sexuelle Eroberungsgeschichten austauschen, Hannah, aber ich finde es, um ehrlich zu sein, ein wenig uninspirierend.«
    Ich warf einen vielsagenden Blick auf die fangzähnige Grinsekatze, die schon wieder kreisend die Hüften bewegte, um mich auf ihr erwachendes Gemächt aufmerksam zu machen. Das Diamanté-Maul verzerrte sich und schien mich nun ebenfalls anzugrinsen.
    Bezaubernd.
    »Vergessen wir also die Show und kommen wir zur Sache.«
    Sie stieß ein sinnlich-heiseres Lachen aus. »Uninspirierend ist nicht das passende Wort für Darius – einfallsreich, ausdauernd, zutiefst befriedigend, würde schon eher passen, aber -« Sie riss unschuldig die Augen auf, als wäre ihr soeben eine Idee gekommen. »Warum probierst du nicht selbst? Ein kleines Schlückchen? Dann weißt du, wovon ich rede.«
    Mein Magen zog sich unwillkürlich zusammen. Ein Drink war genau das, was ich im Moment gebrauchen konnte. Das
Problem war nur, dass Alkohol meinen Durst nicht löschen würde oder mir bei dem, was jetzt bevorstand, beistehen konnte. Ich hätte die beiden am liebsten beim Kragen gepackt und rausgeworfen oder sie mit einem Betäubungsfluch ausgeknockt. Oder weggezaubert. Weit weg.
    Aber leider konnte ich nicht zaubern. Ich schenkte mir stattdessen einen Wodka ein und erhob mein Glas. »Fickt euch doch ins Knie«, sagte ich freundlich und nahm beherrscht ein Schlückchen. Aaah, der brennende Pfad, herrlich.
    Hannah schmunzelte wie die Inhaberin eines Süßigkeitenladens, die sieht, wie das Kind sich draußen die Nase am Schaufenster platt drückt, und weiß, dass sie nur die Tür öffnen muss. Sie stellte sich mit dem Rücken vor Darius und begann, sich an ihm zu reiben, griff nach hinten und streichelte seine Hüften. Seine Augen wurden glasig, er ließ seinen Mantel fallen. Dann schlang er einen Arm um ihre Taille, drückte sie an sich und bog ihren Kopf zurück, entblößte ihren langen schlanken Hals. Ich starrte wie hypnotisiert hin, konnte die Augen nicht von den beiden abwenden, obwohl ich wusste, dass sie absichtlich versuchten, mich in Wallung zu bringen.
    Was ihnen auch gelang.
    Den Blick auf mich geheftet, fuhr der Vamp, eine feuchte Spur hinterlassend, mit der Zunge über Hannahs nackte Schulter, ihren Hals hinauf bis zum Ohrläppchen. Er stupste ihren Totenkopfohrring mit der Zungenspitze an und

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